Liebe Mitbrüder im geistlichen Amt,
liebe Schwestern und Brüder im Glauben!
Zu den wichtigen Ereignissen im zurückliegenden Jahr gehört für unser Bistum zweifellos der Abschluss der Diözesansynode. Mehr als zwei Jahre haben die 280 Synodalen in sieben Vollversammlungen und ungezählten Kommissionssitzungen darüber beraten, wie „Christinnen und Christen persönlich und gemeinsam den Weg des Glaubens im Bistum Trier unter den Bedingungen des dritten Jahrtausends gehen können.“ (Präambel des Statuts der Diözesansynode) In der Nacht zum 1. Mai war es dann soweit: Die Synodalen konnten mir unter dem Titel „heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen“ das Abschlussdokument überreichen, das sich in sechs Abschnitte und eine Anlage gliedert. Damit hat die Synode ihren Auftrag erfüllt, wofür ich ihr noch einmal ausdrücklich danken möchte.
Bald nach der Veröffentlichung des Dokuments haben wir auf vielfältige Weise damit begonnen, die Menschen in unserem Bistum über den Inhalt zu informieren. Dabei ging es nicht nur darum, den Inhalt an sich bekanntzumachen, sondern auch Hilfen zu seinem Verständnis zu geben, da das Dokument selbst bewusst knappgehalten ist. Auch ich selbst durfte in einer Reihe von Veranstaltungen die Synodenbeschlüsse mehr und mehr für mich entdecken und mir aneignen. Dadurch ist meine Überzeugung gewachsen, dass wir mit dem Synodendokument einen guten, ja wirklich zukunftsweisenden Ausgangspunkt für den weiteren Weg haben.
Die Reaktionen auf das Synodenergebnis fallen mehrheitlich positiv aus: Viele Menschen entdecken neue Perspektiven und Chancen für ein Leben aus dem Glauben. Das haben die Informations-Veranstaltungen gezeigt, auch wenn es zunächst eine Zeit braucht, um sich mit der Sprache und dem Inhalt des Textes vertraut zu machen. Freilich fehlen auch kritische Stimmen nicht. Sie bezweifeln nicht die Richtigkeit der Analyse der aktuellen kirchlichen Situation, sondern die Vorschläge zur Lösung. Einige wenige Stimmen stellten sogar die Frage, ob das Synodendokument in allen Teilen mit der katholischen Lehre übereinstimmt, oder ob hier nicht eine andere Art von Kirche entwickelt werden soll.
Die stärkste Irritation hat die Synode mit ihren Vorschlägen zur Neugestaltung des christlichen Lebens in den künftigen Pfarreien erzeugt. Dabei spielt verständlicherweise die Richtzahl von 60 Pfarreien der Zukunft eine wesentliche Rolle. Gerade engagierte Gläubige in den Gemeinden und nicht wenige Hauptamtliche fragen sich: Wie soll das gehen? Vor dem inneren Auge entsteht spontan das Bild von großen, „kalten“ und „herzlosen“ pastoralen Räumen.
Dabei zeigen sich viele der Gesprächspartner in ihrer Reaktion auch irgendwie hin- und hergerissen: Einerseits spüren sie deutlich, dass das pfarrliche Leben in der bisherigen Form nicht mehr lange so weitergehen kann, weil sich immer weniger Menschen von den traditionellen Formen des Kircheseins angezogen fühlen. Andererseits fehlen die Vorstellungen davon, wie denn kirchliches Leben – gerade auch vor Ort – künftig aussehen kann. Diese Ratlosigkeit ist oft unterlegt mit einer stillen, vielfach unausgesprochenen Trauer darüber, dass die Art von Kirche, in der man selbst groß geworden und die einem zur Heimat geworden ist, vom Aussterben bedroht ist. Und es beschleicht einen die Frage, ob und was man vielleicht selbst falsch gemacht hat.
[Bis hierher: Predigt und Ergänzungen zur Synoden-Umsetzung als PDF]
Liebe Mitchristen, ich kann diese Gefühle sehr gut verstehen, auch wenn ich selbst vom Geburtsjahrgang her schon ganz ein „Kind des Konzils“ bin. Dennoch bin auch ich noch in sogenannten volkskirchlichen Strukturen großgeworden, d. h. in einem Umfeld, in dem der Glaube und die Kirche mit großer Selbstverständlichkeit zum Leben dazugehörten. Dadurch durfte man sich in einem großen Lebenszusammenhang gehalten wissen. Das war etwas Schönes und Kostbares. Dieses Lebensgefühl einer ursprünglichen Einheit ist uns heute – ob wir nun jünger oder älter sind – weithin abhanden gekommen.
Aber das ist nicht nur in der Kirche so, sondern es ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen: Denken wir nur an die permanente Diskussion über die gemeinsamen Werte und die Fragen: „Wo liegen die Wurzeln unseres Zusammenlebens? Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Gibt es so etwas wie eine Leitkultur, ja oder nein? Soll man überhaupt von so etwas sprechen? Wie einheitlich muss unsere Gesellschaft sein? …“ Diese Fragen sind Ausdruck des Gefühls einer starken Fragmentierung im Leben des Einzelnen wie der Gesellschaft. Da ist nicht mehr das urtümliche Gefühl, sich wie von selbst in einem großen Zusammenhang aufgehoben zu wissen.
Wir stehen also mit unserer Erfahrung als Kirche nicht allein. Das mag uns beruhigen, aber das nimmt nichts von der Herausforderung, die darin steckt: Wenn nämlich Menschen den inneren Halt verlieren und sich unbeheimatet fühlen und deshalb vor allem Zuflucht suchen in realen oder virtuellen Zirkeln von Gleichgesinnten, dann wird dies über kurz oder lang für das Zusammenleben einer Gesellschaft problematisch. Ich bin überzeugt, dass uns diese Fragen im kommenden Jahr – nicht zuletzt durch die anstehenden Wahlen – noch intensiv beschäftigen werden.
Welche Anregungen kann ich nun heute Abend geben, um beherzt den Weg einzuschlagen, auf den uns die Synode gesetzt hat? Ich möchte meine Anregungen nicht formulieren als Aufforderungen oder Appelle, sondern als Erlaubnisse. Denn ich meine, dass dieser Zugang dem Grundverständnis der Synode entspricht. Die Synode will uns mit ihren Beschlüssen ja nicht zusätzliche Lasten aufbürden, sondern neue Perspektiven und Glaubensmöglichkeiten eröffnen.
Wenn ich von „Erlaubnissen“ spreche, dann sind dies keine Erlaubnisse, die der Bischof oder irgend ein Gremium zu gewähren hätte, sondern Erlaubnisse, die unserem Glauben selbst entspringen, also dem, was Paulus im Römerbrief die „Freiheit der Kinder Gottes“ nennt (Röm 8,21). Sagen wir nicht manchmal, wenn wir uns etwas erlauben: „Ich bin so frei“?!
Die erste Erlaubnis mag uns erstaunen. Denn sie lautet: Wir dürfen trauern. Wir dürfen trauern darüber, dass sich die Kirche, in und mit der vor allem die Älteren von uns großgeworden sind und die viel Geborgenheit und Sicherheit gegeben hat, auflöst. Ja, wir dürfen darüber traurig sein. Wir müssen das nicht verstecken. Ich glaube sogar, dass nur dann, wenn wir uns diese Trauer eingestehen und sie uns erlauben, Neues möglich wird.
Lassen wir uns auch nicht einreden, dass die Volkskirche schlecht gewesen sei. Natürlich, dort, wo Gesellschaft und Kirche sehr eng miteinander verflochten sind, gibt es auch Enge, Mief und Scheinheiligkeit. Diese Seiten der Volkskirche vermisst niemand.
Aber die Volkskirche hat doch auch wirklich gute Früchte hervorgebracht, von denen wir bis heute zehren. Ich nenne nur
Erste Erlaubnis - dazu ein "Nachgedacht"... ]
Wir dürfen Abschied nehmen von Angeboten und Veranstaltungen, die kaum noch Resonanz finden. Wir dürfen Abschied nehmen von Gruppen, die keinen Nachwuchs mehr haben. Wir dürfen uns verabschieden von einem Gebäudebestand, der nicht mehr mit Leben erfüllt werden kann… Mit der Erlaubnis, Abschied zu nehmen, geht es nicht darum, Dinge mutwillig zu beenden oder gar zu zerstören. Vielmehr geht es darum, nach ruhiger Abwägung und Beratung keine Energie in Dinge zu investieren, die in den zurückliegenden Jahrzehnten wichtig und berechtigt waren, aber nun – wenigstens in ihrer bisherigen Form – keine Zukunft mehr haben.
Wir – Ehren- wie Hauptamtliche – dürfen uns auch verabschieden von bestimmten Vorstellungen, die wir mit uns herumtragen und die einen ungesunden Druck auf uns ausüben. Ich denke etwa an die Vorstellung, möglichst viele Menschen zu aktiven Gemeindemitgliedern zu machen, die dann Aufgaben im Gemeindeleben übernehmen. Von dieser Vorstellung sollten wir uns verabschieden.
Damit ist nicht gesagt, dass wir nicht möglichst vielen Menschen die Glaubensbotschaft bezeugen und anbieten. Diesen Auftrag haben wir ja sogar von Christus selbst. Dem können wir uns nicht entziehen. Wir können und sollen aber nicht versuchen, das Ergebnis dieses Auftrags von uns aus festzulegen.
Liebe Schwestern und Brüder, wenn ich das Abschiednehmen als Erlaubnis formuliere, dann ist dies keine Floskel, mit der ich die Situation verharmlosen möchte. Abschied nehmen ist mit Trauer verbunden. Abschied nehmen braucht Zeit. Wir sollen, aber wir dürfen sie uns auch nehmen, anders als so viele Generationen von Glaubenden vor uns, die ihre kirchliche Beheimatung aufgrund von Gewalt und quasi über Nacht verloren haben. Vielleicht sind wir die erste Generation der Geschichte, die eine tiefgreifende Umwälzung der Glaubenssituation erlebt, die nicht ausgelöst ist durch eine Katastrophe, durch Revolution oder Krieg, sondern die sich friedlich vollzieht.
Zweite Erlaubnis - dazu Texte aus dem Synoden-Abschlussdokument]
Die dritte Erlaubnis hängt eng mit der zweiten zusammen: Wenn wir ernsthaft von Dingen Abschied nehmen, dann bekommen wir den Kopf und das Herz frei für Neues. Die Synode spricht mehrfach von „Neuorientierung“ und ruft ausdrücklich dazu auf, „Neues mutig auszuprobieren“.
Kirchliches Leben im Sinn der Synode heißt, nicht zuerst und vor allem auf Bestandserhalt setzen. Die Kirche ist kein Selbsterhaltungsverein. Sie ist die Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger, die Jesus in diese Welt sendet. Um dieser Sendung gerecht zu werden, braucht es auch eine Neugier auf diese Welt. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Synode dazu beiträgt, Neugier zu wecken nicht nur, ja nicht einmal zuerst auf die Pfarreien in der Nachbarschaft, sondern auf die Menschen in der direkten Umgebung, gerade auch diejenigen, die bisher nicht so im Blick waren: Die Distanzierten; diejenigen, die nicht zur bürgerlichen Mittelschicht zählen; die Fremden; die Benachteiligten; die Suchenden …
Hierzu gibt es ja durchaus schon gute Beispiele und Erfahrungen aus verschiedenen Pfarreien: Mitglieder von Pfarrgemeinderäten etwa haben sich neugierig auf den Weg gemacht haben, um in ihrem Lebensumfeld Menschen zu treffen und kennen zu lernen, die im pfarrlichen Alltag nicht vorkommen. Die Ratsmitglieder, die dies getan haben, haben dadurch ihr eigenes Christsein auf neue Weise entdeckt. Ähnliches haben viele Engagierte in unseren Gemeinden beim Einsatz für die Flüchtlinge erleben können.
Ich wünsche mir, dass wir im Neuen Jahr und darüber hinaus in unserem Bistum in einen intensiveren Austausch über solche Erfahrungen kommen, um uns gegenseitig zu bestärken und Mut zu machen, über den gewohnten Tellerrand hinaus zu blicken und Neues auszuprobieren. Ein solches Ausprobieren kann übrigens auch darin bestehen, selbst einmal eine neue Rolle in der Pfarrei zu übernehmen. Menschen engagieren sich in unseren Pfarreien oft über Jahre, gar Jahrzehnte in bestimmten Aufgaben: im Besuchsdienst, als Katechetin, in einem Gremium …
Bekommen sie die Chance, sich auch einmal in einem anderen Bereich zu engagieren? Und bekommen andere die Chance, den Platz, der bisher besetzt war, einzunehmen?
Dritte Erlaubnis - Beispiele aus dem Bistum - Informationen zur "Erkundungsphase" in den Pfarreien der Zukunft]
„Ist das denn wirklich eine Erlaubnis, oder ist es nicht doch ein versteckter Appell?“, so denken Sie vielleicht. Aber ich meine es ernst. „Freimütiger als bisher von Jesus und seiner Botschaft sprechen“ stellt für mich wirklich eine Erlaubnis dar. Denn in einer religiös und weltanschaulich so pluralen Gesellschaft wie der unsrigen ist niemand mehr genötigt, Christ zu sein und einer Kirche anzugehören. Musste man früher mit Glaubensbekundungen vielleicht zurückhaltender sein, um sein Gegenüber nicht fraglos zu vereinnahmen („Wir sind hier doch alle katholisch!“), so besteht heute in Fragen des Glaubens und der persönlichen Überzeugung eine so große Freiheit, dass eine solche Angst weithin unbegründet ist.
Bei nicht wenigen Zeitgenossen herrscht ja inzwischen bereits eine solche Unkenntnis über den Glauben und die Kirche, dass sie geradezu interessiert sind, mehr über das Christentum zu erfahren. Wir sollten ihnen unser Zeugnis nicht vorenthalten. Im Gegenteil: Warum sich nicht in einem guten Selbstbewusstsein zu Jesus Christus und seiner Botschaft bekennen, damit Menschen ihm und seiner Botschaft begegnen können? Der frühere Bischof von Erfurt, Joachim Wanke, spricht gerne von dem „demütigen Selbstbewusstsein“, das Christen an den Tag legen sollen und dürfen.
Wenn wir mit Jesus und seiner Botschaft nicht hinter dem Berg halten, sondern sie selbstbewusst und bescheiden zugleich bezeugen, dann leisten wir auch einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft in ihrem Wunsch nach Orientierung und ihrer Diskussion um die richtigen Werte. Unser Beitrag wird natürlich umso wirksamer sein, wenn wir von der Botschaft Jesu nicht nur sprechen, sondern uns in unserem Handeln auch von ihr leiten lassen, d. h. als Menschen erkennbar werden,
Vierte Erlaubnis - "Nachgedacht" und Texte der Synode]
Immer wieder singen wir in den weihnachtlichen Tagen, dass in Christus der „Retter“ da ist, dass uns in ihm „der Erlöser geboren“ wurde. In Christus hat Gott selbst das Entscheidende für diese Welt getan, indem er unter uns Mensch geworden ist und der Welt die Liebe eingepflanzt hat, die sogar den Tod überwindet.
Wie oft aber agieren wir in der Kirche so, als ob wir die Welt retten müssten und könnten. Vielleicht sind wir als Kirche in Deutschland dafür besonders anfällig, weil wir (noch) so viele materielle, personelle und strukturelle Ressourcen haben, mit deren Hilfe wir wirken können. Wenn man als Kirche selbst viele Kräfte hat, dann ist man leicht in der Gefahr, sie für die ganze Kraft des Glaubens zu halten. Wenn dann diese Kräfte abnehmen, so sieht man sich dem Untergang nahe und stemmt sich dagegen. Weil wir immer wieder in diese Falle tappen, wird die Kirche in unserem Land oft als verbissen, mit sich selbst beschäftigt und freudlos wahrgenommen.
Liebe Schwestern und Brüder, wir dürfen gelassen sein! Gelassen-Sein hat aber mit Loslassen zu tun. Gelassen sein kann daher nur derjenige, der bereit ist, loszulassen statt verbissen festzuhalten. Das kann ich natürlich leichter dann, wenn ich mich von einem Stärkeren gehalten weiß – wenn ich mit anderen Worten Gottvertrauen habe. Denn Gottvertrauen ist ein anderer Name für die Gelassenheit, die aus dem Glauben kommt.
Zu dieser Gelassenheit gehört es für mich übrigens auch, zuzugeben, dass ich nicht auf alle Glaubensfragen eine Antwort habe, selbst wenn ich hauptberuflich für die Kirche arbeite. Zu dieser Gelassenheit gehört es, zuzugeben, dass ich – etwa auch als überzeugte Katholikin – im Glauben nicht unangefochten bin. Zu dieser Gelassenheit gehört es, Menschen zu akzeptieren, die kritische Fragen stellen. Zu dieser Gelassenheit gehört es sogar, Menschen zu erlauben, über meinen Glauben und mein kirchliches Engagement zu lächeln.
Fünfte und größte Erlaubnis - plus "Nachgedacht"]
Liebe Mitchristen, ich habe die für unser Bistum im kommenden Jahr anstehenden Schritte formuliert als Erlaubnisse, nicht als Aufgaben. Damit will ich nicht behaupten, dass es einfach und selbstverständlich wäre, sich die vorgeschlagenen Handlungen und Haltungen zu eigen zu machen. Freiheiten, die uns geschenkt werden, sind in der Regel anspruchsvoll, wenn sie verantwortlich ergriffen werden wollen.
Aber niemals zuvor haben Menschen sich in solcher Freiheit wie wir heute für oder gegen den Glauben und die Kirche entscheiden können. Niemand muss heutzutage an Gott glauben aufgrund reiner Konvention, eines sozialen Zwangs oder aufgrund von Angst, sei es die Angst, eine Sünde zu begehen, sei es die Angst vor der Hölle oder vor Katastrophen. Das ist eine wirklich privilegierte Situation: Wir müssen nicht, wir dürfen glauben. Das ist wohl die größte Erlaubnis, das größte Privileg, das uns als Christen heute gegeben ist. Ein Anrecht auf diese privilegierte Situation haben wir nicht. Nutzen wir also die Gunst der Stunde!
In wenigen Tagen, liebe Schwestern und Brüder, werden wieder die Sternsinger auf unseren Straßen unterwegs sein. Ohne es zu wissen, geben sie ein schönes Bild dafür ab, wie die Kirche der Zukunft sein könnte. Denn sie sind nicht Sternsinger für sich selbst. Sie bleiben nicht in der warmen Stube sitzen, sondern machen sich auf den Weg. Sie lassen sich herausrufen und wagen Schritte in unbekanntes Terrain.
Die Kraft dazu gibt ihnen der Auftrag, mit dem sie unterwegs sind. Das ist der „Stern“, unter dem sie kommen: Sie bringen den Menschen in den Häusern die Botschaft von Christus, und damit bringen sie Segen. Richtiger gesagt: Sie bieten Segen an, denn sie zwingen ihn niemandem auf. Mitunter stehen sie vor verschlossenen Türen. Aber immer wieder – Gott sei Dank – treffen sie auf offene Türen und Herzen und zaubern sogar Menschen, denen dieser Brauch fremd vorkommt, ein Lächeln ins Gesicht. Die Sternsinger: In einer großen Freiheit und einer wohltuenden Herzlichkeit sind sie unterwegs und sind darin ein wunderbares Bild für die Kirche der Zukunft.