Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am 19. Juni 2021 im Hohen Dom zu Trier Harald Braun und Christian Dahlke zu Ständigen Diakonen geweiht. Zu Beginn des Gottesdienstes betonte der Bischof mit Bezug auf das Abschlussdokument der Trierer Diözesansynode, dass sich die Kirche von Trier verpflichtet sehe, Kirche an der Seite der Menschen zu sein. Dafür brauche es Menschen, die diakonisch handeln und die Theorie in die Tat umsetzen. „Ich freue mich, dass heute zwei Männer sagen: Für diesen Dienst will ich mich mehr noch als bisher und im offiziellen Auftrag der Kirche senden lassen.“
Das Motiv unseres Titel-Bildes ist einigermaßen bekannt: Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße; in dem Saal, in dem er gleich anschließend mit ihnen auch Mahl halten wird. Beide Szenen – Fußwaschung und Abendmahl – gehören zusammen. Es sind die Kernhandlungen, in deren Spur die Jünger Jesu ihren Auftrag erfüllen: dem Menschen zu dienen und Gott zu ehren. Diakonie und Liturgie sind aufeinander bezogen.
Gottesliebe und Nächstenliebe „gehören so zusammen, dass die Behauptung der Gottesliebe zur Lüge wird, wenn der Mensch sich dem Nächsten verschließt oder gar ihn hasst“, so drückt es Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika DEUS CARITAS EST aus. Schon Johannes Chrysostomus (349-407) hatte geschrieben: „Das Sakrament des Altares ist nicht zu trennen vom Sakrament des Bruders.“
Das Besondere an dem Bild ist, wem Jesus hier gerade die Füße wäscht. Normalerweise zeigen die Bilder Petrus, den ersten unter den Jüngern, der sich nicht waschen lassen will. Hier kniet Jesus vor Judas; der wird ihn später verraten – und Jesus weiß es. Judas ist deutlich erkennbar an der umhängenden Geldbörse - und ein Heiligenschein fehlt... Jesus schaut nicht darauf, was der andere gerade vorhat. Jesus gewährt auch ihm das Zeichen der dienenden Liebe.
Dieses Zeichen Jesu ist Ansporn und Stachel für jeden, der sich in seine Nachfolge stellen will. Der Diakon ist diesem dienenden Jesus, dem Christos Diakonos, auf besondere Weise verpflichtet.
Im Bistum Trier gibt es 194 Diakone (Stand Mai 2022), von denen 138 im aktiven Dienst sind (35 Diakone im Hauptberuf, 103 Diakone im Zivilberuf); 48 Diakone sind im Ruhestand. Die Mehrzahl der Ständigen Diakone ist verheiratet und hat Kinder; einige haben bei ihrer Weihe den Zölibat als Lebensform gewählt.
Sie arbeiten in sozialen Brennpunkten, sind bei der Caritas als Schuldnerberater tätig, kümmern sich um Obdachlose und geflüchtete Menschen, unterhalten Tafelprojekte, sind in Krankenhäusern und Hospizen tätig, sorgen sich seelsorglich um Gefangene – um nur einige Beispiele zu nennen.
Diakone dürfen auch Sakramente spenden: Taufen oder Paaren bei der Trauung assistieren, sie engagieren sich traditionell in der Krankenkommunion oder übernehmen Predigtdienste und Beerdigungen, wobei sie auch Sterbende und trauernde Angehörige und Freunde begleiten.