Auf vielen Hochzeitsfeiern sind sie mittlerweile zu finden: auf Papier vorgedruckte Bäume,
unter denen oft die Namen des Paares und ein für es wichtiges Datum wie der Tag des
Kennenlernens oder der Hochzeit stehen. Diese Bäume haben in der Regel keine Blätter,
denn diese werden mit Hilfe von Stempelfarbe durch die Fingerabdrücke der Gäste
gebildet. Das Paar kann dieses Bild dann als Erinnerung an die Feier(gesellschaft)
behalten und in seiner Wohnung aufhängen.
Auch wenn die Bäume auf diesen Bildern in erster Linie ein ansprechendes Motiv bilden,
auf dem sich die Gäste verewigen können, stellen sie zugleich ein Symbol für das
Familienleben dar: Bis aus einem kleinen Setzling ein widerstandsfähiger Baum wird,
braucht es in der Regel unter anderem Zeit, Geduld, günstige Rahmenbedingungen und
unter Umständen Pflege. Auch Familien können im Laufe der Jahre an- und miteinander
wachsen. Liebe ist wie wir Menschen nichts Statisches, sondern kann aus Fehlern lernen,
sich weiterentwickeln und stärker werden. Dies lässt Papst Franziskus auch am Ende des
nachsynodalen apostolischen Schreibens „amoris laetitia“ über die Liebe in der Familie
anklingen, das 2016 erschien. Es endet mit folgendem Gebet:
(Von Yvonne Uebel, Trier)
Jesus, Maria und Josef,
in euch betrachten wir
den Glanz der wahren Liebe,
an euch wenden wir uns voll Vertrauen.
Heilige Familie von Nazareth,
mache auch unsere Familien
zu Orten innigen Miteinanders
und zu Gemeinschaften des Gebetes,
zu echten Schulen des Evangeliums
und zu kleinen Hauskirchen.
Heilige Familie von Nazareth,
nie mehr gebe es in unseren Familien
Gewalt, Halsstarrigkeit und Spaltung;
wer Verletzung erfahren
oder Anstoß nehmen musste,
finde bald Trost und Heilung.
Heilige Familie von Nazareth,
lass allen bewusst werden,
wie heilig und unantastbar die Familie ist
und welche Schönheit sie besitzt im Plan Gottes.
Jesus, Maria und Josef,
hört und erhört unser Flehen.
Amen.
Das Christentum bekennt einen Gott, der immer wieder auf den Menschen zugeht und die
Beziehung mit ihm sucht. Er hat den Menschen nach der Erschaffung der Erde nicht
einfach seinem Schicksal überlassen und sich aus der Welt zurückgezogen, sondern
begleitet den Menschen durch seine Geschichte. Dies bezeugt die Bibel und dies
bezeugen auch die Sakramente, die nach dem heiligen Augustinus sichtbar gewordenes
Wort sind.
Die Sakramente nehmen außerdem die Verfasstheit des Menschen ernst: Der Mensch ist
zwar mit Vernunft begabt, aber zugleich ein Wesen, das sich seine Welt nicht nur mit dem
Verstand, sondern auch mit den Sinnen erschließt. Und dem tragen die Sakramente
Rechnung.
So macht die Eucharistie die Gegenwart und Liebe Jesu Christi auf unvergleichliche
Weise greif- und erfahrbar, denn „die Heiligste Eucharistie enthält ja das Heilsgut der
Kirche in seiner ganzen Fülle, Christus selbst, unser Osterlamm und das lebendige Brot“
(Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils über Dienst und Leben der Priester
Presbyterorum ordinis Nummer 5). In ihr ist Jesus Christus real gegenwärtig und sie lässt
uns seine Nähe, die er in der Heiligen Schrift zugesagt hat, leibhaftig spüren. Er begegnet
uns auch heute noch, insbesondere in der Eucharistie. Nicht ohne Grund ist der Empfang
der heiligen Kommunion für viele Menschen ein besonderer, andächtiger Moment, der sie
stärkt und ihren Glauben nährt.
(Von Yvonne Uebel, Trier)
Herr Jesus Christus, du hast gesagt: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt
in mir, und ich bleibe in ihm“ (Joh 6,56). Wir danken dir für die Eucharistie, die uns deine
Gegenwart und Liebe auf besondere Weise erfahren lässt. Wir bitten dich: Sie möge uns
im Glauben und in der Gemeinschaft stärken und wachsam werden lassen für die Zeichen
deiner Nähe und Zuwendung. Amen.
Die Frohe Botschaft in Wort und Tat zu verkünden ist Aufgabe der gesamten Kirche. Dass
dies aus den verschiedensten Gründen nicht immer einfach ist, liegt auf der Hand. Und
doch gibt es auch heute noch Männer, die sich in unserem Bistum als Priester diesem
Auftrag stellen und sich hierfür in den Dienst nehmen lassen.
„Das Amtspriestertum ist eines der Mittel, das Jesus zum Dienst an seinem Volk einsetzt,
doch die große Würde kommt von der Taufe, die allen zugänglich ist. Die Gleichgestaltung
des Priesters mit Christus, dem Haupt – das heißt als Hauptquelle der Gnade – schließt
nicht eine Erhebung ein, die ihn an die Spitze alles Übrigen setzt“, hält Papst Franziskus in
Nummer 104 seines Apostolischen Schreibens Evangelii Gaudium (EG) fest.
Diese Feststellung kann zum Nachdenken anregen: Priester im Hinblick auf ihren Umgang
mit Macht und Getaufte hinsichtlich ihrer Erwartungen, die sie an Priester stellen. Beide
haben mehr gemeinsam als sie trennt und wie jeder andere Mensch können auch Priester
nicht alles leisten, zumal sie in unserem Bistum weniger und ihre Aufgaben vielfältiger
werden. Nicht nur deshalb macht es Sinn, einander auf Augenhöhe zu begegnen,
geschwisterlich miteinander umzugehen und füreinander zu beten.
(Von Yvonne Uebel, Trier)
Herr Jesus Christus, mit dir „kommt immer – und immer wieder – die Freude“ (EG 1). Wir
bitten für alle, die du in deine Nachfolge berufen hast, insbesondere für die Priester
unseres Bistums. Stärke sie in der Freude an ihrem Dienst und lasse sie Gemeinschaft mit
dir und ihren Mitmenschen erfahren. Amen.