„Die Beratungen der Synode sollen Orientierung bieten, wie die Christinnen und Christen persönlich und gemeinsam den Weg des Glaubens im Bistum Trier in den Bedingungen des 3. Jahrtausends gehen können.“
Statut der Diözesansynode im Bistum Trier, Präambel
„Wir gehen einen Weg des gegenseitigen Zuhörens und des Hörens auf den Heiligen Geist, des Diskutierens und auch des Diskutierens mit dem Heiligen Geist, was eine Form des Betens ist.“ Das sagt Papst Franziskus zur Weltbischofssynode, die unter dem Thema „Synodaler Weg der Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ steht. Bischof Dr. Stephan Ackermann verbindet die synodalen Beratungen in Trier mit dem weltkirchlichen Weg.
Für die Kirche gibt es die „Notwendigkeit einer tiefgreifenden Reform“. Dabei spiele der Skandal des Missbrauchs eine ähnliche Rolle wie im Mittelalter der Skandal des Ablasshandels. In einem Video-Statement hat Professor Dr. Tomás Halík am 3. November die Dringlichkeit für Veränderungen in der Katholischen Kirche betont. Es gehe um das Verhältnis von Kirche und Macht und von Klerus und Laien. Der Prager Priester und Soziologe betonte die Bedeutung von „synodalen Wegen“ für die Veränderungen auf allen Ebenen der Kirche. Dabei seien diese synodalen Wege der Kirche „nicht nur ein Weg zur Reform, sondern auch der Weg der Reform. Der Weg ist das Ziel“.
Vgl. das vom Generalsekretär der Bischofssynode im September 2021 herausgegebene Vademecum, insbesondere S. 28-31.
Internationale Theologische Kommission: Die Synodalität in Leben und Sendung der Kirche (2. März 2018), Nr. 1 (VAS 215, Bonn 2018).
Im Bistum Trier sind wir in den vergangenen acht Jahren einen intensiven Weg synodaler Beratungen gegangen. Am Anfang stand die Heilig-Rock-Wallfahrt des Jahres 2012, die nicht nur für die einzelnen Pilgerinnen und Pilger, die nach Trier kamen, ein geistliches Erlebnis waren, sondern auch zu einer Glaubenserfahrung und Identitätsstärkung des Bistums beigetragen hat. Hier wurde Synodalität im ursprünglichen Sinn des Wortes als gemeinsames Unterwegssein im Glauben erfahren.
Auf der Grundlage dieser positiven Glaubenserfahrung und angesichts der epochalen aktuellen Herausforderungen für den Glauben und das kirchliche Leben – verstärkt durch die Aufdeckung der Fälle sexuellen Missbrauchs seit 2010 – fiel die Entscheidung zur Durchführung einer Diözesansynode, die Bischof Stephan Ackermann am 29. Juni 2012 ankündigte. Wesentlicher Auslöser für die Einberufung einer Synode waren auch die Erfahrungen aus der pastoralen Arbeit, die die Bistumspriester in Gesprächen mit dem Bischof auf Dekanatsebene zwischen 2009 und 2011 mitteilten.
Diese Elemente führten zur Einberufung einer Diözesansynode gemäß cann. 460-468 CIC, die in den Jahren 2013-2016 in sieben Vollversammlungen durchgeführt wurde. Synodalität fand hier ihren Ausdruck „in der gemeinsamen Suche dessen, was der Geist im gegenwärtigen Moment von der Teilkirche verlangt." (Kongregation für die Bischöfe – Kongregation für die Evangelisierung der Völker: Instr. über die Diözesansynoden (19. März 1997), I, 2) Ihre Arbeit ist breit dokumentiert. (Vgl. insbesondere A. Uzulis (Hg.): Als Volk Gottes auf den Weg geschickt. Die Trierer Bistumssynode 2013-2016,Trier 2016; C. Heckmann/ D. Mohr-Braun (Hg.): Synode geht. Ansprachen, Predigten und Briefe von Bischof Stephan Ackermann zur Synode im Bistum Trier, Freiburg im Breisgau 2017 [Synode geht]; heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen. Abschlussdokument der Synode im Bistum Trier, Trier 2. Aufl. 2016; S. Ackermann: Die Diözesansynode gibt zu denken. Ekklesiologische und ekklesiopraktische Reflexionen zur Trierer Diözesansynode 2013-2016, in: Trierer Theologische Zeitschrift 125 (2016), 169-183.)
Seit Mai 2016 hat die Verwirklichung der Synodenbeschlüsse begonnen, zunächst mit der Beauftragung von verschiedenen Arbeitsgruppen, die die Synodenbeschlüsse konkretisierten, damit diese Zug um Zug zur Umsetzung gebracht werden können. (Zum aktuellen Stand vgl. www.bistum-trier.de/heraus-gerufen)