zwischen dieser Ausgabe der „EinBlicke“ und der letzten Ausgabe liegen knapp zwei Jahre. Das war keineswegs so beabsichtigt. Die Ausgabe vom Oktober 2019 war als Vorbereitung auf die Errichtung der Pfarreien der Zukunft gedacht; das entsprechende Umsetzungsgesetz war in Kraft gesetzt. Im Zuge dessen hatte sich Widerstand gezeigt: Priester und Gläubige haben sich bei der Kleruskongregation in Rom und dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte über die Errichtung der Pfarreien der Zukunft beschwert, so dass die Kleruskongregation das Umsetzungsgesetz im November 2019 aussetzte.
Gemeinsam mit den Diözesanen Gremien haben wir in der Bistumsleitung im Lauf des Jahres 2020 mehrfach beraten, um ein verändertes Vorgehen für die Umsetzung der Synodenergebnisse im Blick auf die Pfarreien zu entwerfen. Das Abschlussdokument unserer Diözesansynode „heraus gerufen. Schritte in die Zukunft wagen“ blieb dabei leitende Orientierung, allerdings unter Berücksichtigung der Kritikpunkte der römischen Behörden. Im November 2020 konnte ich zusammen mit dem Generalvikar und Direktorin Mechthild Schabo den mit der Kleruskongregation besprochenen weiteren Weg skizzieren: die Zusammenschlüsse von Pfarreien einerseits und die Bildung von Pastoralen Räumen andererseits, um die vielen inhaltlichen und pastoralen Impulse der Synode voranzubringen und der pastoralen Entwicklung einen Rahmen zu geben.
Einen echten Schub hat die sogenannte Sondierungsphase gebracht, die ab Februar 2021 startete (siehe Artikel Sondierung). Allen, die sich in dieser Phase engagiert haben, möchte ich noch einmal ganz herzlichen Dank sagen. Ich war ja selbst auch vor Ort unterwegs und habe den Eindruck gewonnen, dass diese Zeit sehr geholfen hat, intensiv miteinander über die anstehenden Entwicklungen zu sprechen.
Dass 36 Pfarreiengemeinschaften (Stand 1. August 2021) bereits 2022 eine neue Pfarrei bilden wollen, ist ein sehr erfreuliches Zeichen für die Bereitschaft, netzwerkartig und in größeren Räumen zusammenzuarbeiten (vgl. den 3. Perspektivwechsel der Synode). Zudem hat sich in der Sondierungsphase eine lebhafte Auseinandersetzung mit den Pastoralen Räume entwickelt (vgl. die Nrn. 19 – 28 in meinem Schreiben vom 24. Februar 2021). Einerseits gab es sehr viele positive Rückmeldungen zu dieser Idee, ja sogar konkrete Anträge für eine zügige Errichtung. Zugleich habe ich aber auch die kritischen Einwände wahrgenommen und diese in die Überlegungen für die nächsten Schritten einbezogen. So kam es zu der Entscheidung, die Pastoralen Räume zu zwei Zeitpunkten, nämlich zum 1. Januar 2022 und zum 1. Januar 2023, zu errichten. Es ist mir daran gelegen, dass sich diese Räume Schritt um Schritt entwickeln können und wir nicht mit fertigen, gar schematischen Plänen daherkommen, wie ein solcher Raum aussehen oder funktionieren soll. Aufgabe des Bistums ist es, die personellen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen. Wenn wir aber den von der Synode eingeschlagenen Weg weitergehen wollen, eine missionarische, eine diakonische, eine synodale Kirche zu sein, dann bieten die Pastoralen Räume dazu aus meiner Sicht und aus Sicht vieler anderer ein wichtiges Element.
Die neue Ausgabe der „EinBlicke“ will Sie darüber informieren, wo wir derzeit stehen, welche Vorbereitungen aktuell laufen und was zu tun ist. Nach meinem Empfinden sind wir an einem Meilenstein der Synodenumsetzung angekommen: Die Pfarreienreform konkretisiert sich. Seelsorgerinnen und Seelsorger bleiben vor Ort, in den Pfarreien und an den vielfältigen Orten von Kirche. Gleichzeitig schaffen wir mit den Pastoralen Räumen ein Element, das die Impulse der Synode gezielt einbringen und fördern kann.
Nach meinem Empfinden sind wir an einem Meilenstein der Synodenumsetzung angekommen: Die Pfarreienreform konkretisiert sich. Seelsorgerinnen und Seelsorger bleiben vor Ort, in den Pfarreien und an den vielfältigen Orten von Kirche. Gleichzeitig schaffen wir mit den Pastoralen Räumen ein Element, das die Impulse der Synode gezielt einbringen und fördern kann.
Deshalb ist es gut, dass wir in der Verwirklichung der Synodenbeschlüsse weiter voranschreiten, auch wenn wir dabei nicht schnurstracks den geraden Weg gehen. Die Bereitschaft zur Veränderung im Sinne der Synode ist für mich an vielen Stellen – wenngleich in unterschiedlicher Intensität und Geschwindigkeit – spürbar. Das macht mir Mut.
Ich gestehe aber auch, dass meine zuversichtliche Freude über die jüngste Entwicklung der Pfarreienreform in den letzten Wochen überschattet worden ist von der Trauer darüber, wie viele Menschen in einigen Regionen unseres Bistums von den katastrophalen Auswirkungen des Unwetters Mitte Juli getroffen worden sind. Sie werden auch weiterhin unsere wache Anteilnahme und unsere wirksame Solidarität brauchen. Das wollen wir bei all dem, was zu tun ist, nicht vergessen.
Suchen wir in diesem Sinn weiter gemeinsam den Weg, auf dem Jesus, der Herr, unser Bistum führen will.
Ihr
+ Stephan Ackermann
Bischof von Trier
Das Vorwort des Bischofs zum Anhören - gelesen von Clemens Berwanger (Trierische Tonpost)
Erlass der Dekrete zur Errichtung neuer Pfarreien
Aussetzung des Gesetzes durch die Kleruskongregation
Aufhebung der Dekrete zur Errichtung neuer Pfarreien
Abgabe von Stellungnahmen des Bischofs zu den Anfragen der Kleruskongregation und dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte
Gespräch des Bischofs mit Papst Franziskus
Gespräch mit der Kleruskongregation und dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte
Beratungen mit den Diözesanen Räten zu einem neuen Weg für die Synodenumsetzung
Sommerworkshops
Beratung mit den Diözesanen Räte zu Pastoralen Räumen und Pfarreifusionen
Bischofsgespräche in vier Dekanten zur Vertiefung der Pfarreienreform
Zweites Gespräch mit der Kleruskongregation und dem Päpstlichen Rat für die Gesetzestexte
Aufhebung des Umsetzungsgesetzes durch den Bischof
Vorstellung der neuen Planungen für die Pfarreienreform durch Bischof Ackermann, Generalvikar von Plettenberg und Direktorin Schabo
Bildung von Steuerungsgruppen in den Pastoralen Räumen und Auswahl von lokalen Beauftragten für die Sondierung
Videokonferenz der lokalen und diözesanen Beauftragten zur Eröffnung der Sondierungsgespräche
Schreiben des Bischofs zur Reform der Pfarreien auf der Grundlage der Beschlüsse der Diözesansynode 2013 – 2016
Anhörungen zu den für 2022 vorgesehenen Pfarreifusionen
Videokonferenz zum Abschluss der Sondierungsphase
Information über die Zeitpunkte der Errichtung
Alle Informationen und Entwicklungen zum Nachlesen auch unter www.herausgerufen.bistum-trier.de