(Abschlussdokument Anhang // Priorisierte Instrumente - 3.1)
Die Teilprozessgruppe "Missionarische Teams und Freiwilliges Missionarisches Jahr" hat im Juni 2019 ihren Abschlussbericht vorgelegt. Wir dokumentieren ihn hier als PDF-Dokument.
Die TPG schreibt dazu einleitend: „Mutig andere Wege gehen ist wichtiger als Festhalten an alten Sicherheiten.“ (heraus gerufen, 41) - Dieser Gedanke aus dem Abschlussdokument der Synode im Bistum Trier war für die Arbeit der Teilprozessgruppe 'Missionarische Teams und Freiwilliges Missionarisches Jahr' nicht nur Leitlinie, sondern auch Inspiration. Die nachfolgenden Ausführungen bieten deshalb nicht die Sicherheit eines fertigen Plans, sondern tragen die Offenheit eines Vorschlags in sich. (...) Andere Wege zu gehen und alte Sicherheiten hinter sich zu lassen, braucht in der Tat viel Mut. Wie jeder Weg beginnt auch dieser mit dem ersten Schritt. Darum sollen schon am 6. Januar 2021 die ersten MissionarInnen ausgesendet werden. Als Teilprozessgruppe setzen wir darauf, dass ihre Erfahrungen im Sinne einer lernenden Organisation evaluiert werden und in den weiteren Umsetzungsprozess einfließen."
Der Abschlussbericht, den die TPG vorgelegt hat, umfasst mit Anhang 41 Seiten. Er gliedert sich in acht Kapitel: Nach der Einführung wird der Begriff "Mission" einer theologischen Vergewisserung und Grundlegung unterzogen, um dann im dritten Kapitel "Missionarische Teams als priorisierte Instrumente der missionarisch-diakonischen Grundausrichtung des Bistums Trier" zu beschreiben. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit Gedanken zu einem "Zentrum für missionarisch-diakonische Kirchenentwicklung" ("Centre du MiDi"). Kapitel fünf geht ausführlich auf das Konzept eines "Freiwilligen Missionarischen Jahres" mit den beiden Modellen "Freiwilligendienst" und "Freiwillige Missionarische Zeit" ein. Die sich daraus ergebenden "Empfehlungen" sind Inhalt des sechsten Kapitels. Die Kapitel sieben und acht listen die Mitglieder der Teilprozessgruppe auf und bilden den Anhang zu dem bis dahin Dargestellten.
Wir greifen hier nur wenige inhaltliche Hinweise auf, um damit auf die ausführliche Darstellung im Abschlussbericht der Teilprozessgruppe hinzuweisen.
Der Begriff „Mission“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Sendung“ oder „Auftrag“.
Aus dem Glauben heraus verstehen wir, dass Mission ihren Ursprung in Gott hat.
Er macht sich auf zu uns Menschen. Er wird in Jesus Christus Mensch, selbst arm und klein.
Sein Leben und Handeln, besonders mit den Ausgrenzten, seine ganze Existenz zeigen, dass Gott die Liebe ist, d.h. seine Schöpfung, die Menschen liebt.
Jesus begegnet den Menschen auf Augenhöhe, interessiert sich für ihr Leben, er hört zu, fragt nach, lässt sich berühren und so verändern.
Er irritiert, unterbricht Muster, er redet Klartext, zeigt auf, was dem Leben dient und in all dem verkündet er das Reich Gottes in Wort und Tat.
Seine Mission ist unsere Mission.
Die beiden folgenden Tabellen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dort, wo sie provozierend wirken, wollen sie zum Nachdenken und zum Gespräch anregen.
An einigen Punkten sehen wir noch sehr deutlichen Klärungs- bzw. Weiterarbeitungsbedarf:
„Missionarische Charismen bei sich und anderen zu entdecken und entfalten, ist wichtiger, als nur auf Ausbildung, Rollen und Funktionen zu setzen.“ (heraus gerufen, 56)
Das Bistum ruft missionarische Teams aus Christinnen und Christen mit einer besonderen geistlichen Begabung für die Weitergabe des Glaubens ins Leben. Diese Teams begleiten vor Ort eine Zeit lang das Glaubensleben. Das Bistum Trier richtet ein Freiwilliges Missionarisches Jahr (FMJ) ein, das in den missionarischen Zentren oder missionarischen Teams abgeleistet werden kann.
(Abschlussdokument Kapitel 4 Neu handeln / 4.3.2 Konkretisierungen)
„Missionarisch-diakonische Grundausrichtung des Bistums
Mutig andere Wege gehen ist wichtiger als Festhalten an alten Sicherheiten. Daher soll sich das Bistum Trier als missionarisch-diakonische Ortskirche neu ausrichten und sich so in Gesellschaft und Staat prägend und erkennbar einbringen. Diese Neuausrichtung zielt auf eine Kulturveränderung und betrifft das Gesamte des Bistums, insbesondere hinsichtlich der Steuerung, der Strukturen, der Ressourcen, der pastoralen Schwerpunkte und Initiativen sowie der Vernetzungen und Kooperationen. So soll ein erheblicher Prozentsatz des pastoralen Personals und der Bistumsfinanzen künftig ausdrücklich für missionarisch-diakonische Belange eingesetzt werden. Diese Ressourcen müssen an anderer Stelle abgezogen und freigemacht werden.“
(Anlage zum Abschlussdokument / Empfehlungen der Sachkommissionen zu Haltungen und Kultur / 1.4)
„Missionarisch sein bedeutet, die Lebenswirklichkeit, Sprache und Kultur der Menschen erkennen und sich in sie hineinbegeben, damit die Frohe Botschaft dort neu Gestalt annimmt (Inkulturation). Nicht sagen, wo’s lang geht, sondern lange mitgehen.
Im Bistum Trier sollen künftig Missionarische Teams eingesetzt werden. Ihr Auftrag ist es, einen aufrichtigen und geduldigen Dialog mit denen zu führen, die dem katholischen Glauben fernstehen. Dazu sollen sie neue und andere Orte von Kirche aufspüren und aufbauen, sie zeitlich befristet begleiten und stärken.
Zu den gemischt besetzten Teams können zum Beispiel gehören: junge und alte Menschen, Frauen und Männer, Priester, Pastoral- und Gemeindereferentinnen bzw. -referenten, weitere Hauptamtliche, z. B. Sozialarbeiterinnen bzw. Sozial- arbeiter sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Freiwilligen Missionarischen Jahr. Diese Teams benötigen eine weitgehende Unabhängigkeit von den bisherigen Strukturen und Zuständigkeiten. In ihrem Wirken sind sie dem Bischof verantwortlich, vernetzen sich aber mit den Handelnden vor Ort.“
(Abschlussdokument Anlage 3. Die priorisierten Instrumente im Wortlaut
3.1 Missionarische Teams)