Weibischof Brahm spendet mehr als 130 Jugendlichen im Ahrtal Firmsakrament:Etwas Selbstvertrauen und ein bisschen Mut


Altenahr – „Kein Influencer wird im entscheidenden Moment an deiner Seite sein. Zusammenhalt kann man nicht bei Amazon oder Aldi kaufen“, hat der Trierer Weihbischof Robert Brahm 34 Jugendlichen und Gottesdienstteilnehmenden während eines Pontifikalamts am 31. Mai in Altenahr mit auf den Weg gegeben und sie darin bestärkt, andere zu unterstützen, für sie und sich selbst einzustehen. „Es ist immer leicht, sich anzupassen, mit dem Strom zu schwimmen, es so zu machen, wie es Andere erwarten“, sagte Brahm in der Kirche Maria Verkündigung. Es brauche Selbstvertrauen und ein bisschen Mut, um den eigenen Weg zu gehen.
So habe auch der Heilige Stephanus trotz aller Widerstände für seinen Glauben, für den er brannte, eingestanden, zog der Weihbischof eine Verbindung zur Lesung aus der Bibel. „Doch ich denke auch an die Menschen in Diktaturen, die gefoltert werden, weil sie eine andere Meinung haben.“ Ein stabiles Rückgrat sei „kein Programm nur für fromme Kirchenleute, sondern für alle“, betonte Brahm. Unterstützung für die Kraft und den Mut könnte allerdings aus dem Glauben kommen, wie es bei Stephanus der Fall war. „Die heutige Firmung und die Gaben des Heiligen Geistes sollen euch immer wieder neu bestärken und begeistern“, wünschte Brahm den jungen Menschen, die sich gemeinsam seit vergangenem Herbst auf den Empfang des Sakraments vorbereitet hatten. Verdeutlicht wurde dieser Wunsch durch den Akt der Firmung. „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“, sagte Weihbischof Brahm jedem Jugendlichen zu und zeichnete ihm mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn. Dabei legten die Firmpatinnen und Firmpaten ihre Hand auf deren Schulter.
Im Anschluss gratulierte auch Norbert Geihsler den Neugefirmten im Namen des Pfarrgemeinderates und wünschte ihnen alles Gute. „Ihr habt ein Glaubenszeugnis abgelegt – das ist heute nicht mehr selbstverständlich“, dankte er den Jugendlichen und wünschte ihnen eine anhaltende Stärke im Glauben und dass das Feuer in ihnen nie erlösche.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst durch Markus Thielen an der Orgel und dem Chor „CantAhre“ unter der Leitung von Markus Prange. Konzelebrant war Pfarrer Robert Görres.
Intensive Zeit der Vorbereitung

Die Vorbereitung auf die Firmungen im Pastoralen Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler startete im Herbst in Form von drei Gottesdiensten in Ringen, Altenahr und Ahrweiler. 14 ehrenamtliche Katechetinnen und Katecheten entwickelten mit der Gemeindereferentin Sabine Dettinger ein Konzept, das den Jugendlichen die eigenverantwortliche und selbstständige Wahl unterschiedlicher Module überlies. Zur Auswahl standen Thementage und zusätzliche Angebote, um die Gruppengemeinschaft zu stärken. Es wurden Themen wie Krieg, Mobbing, Tod, Leid und Krisen oder auch Freundschaften, Beziehungen, eigene Stärken und das persönliche Gottesbild behandelt. Dazu gab es Ausflüge wie in den Kletterpark unter der Überschrift „Was hält mich, was gibt meinem Leben Halt?“. Angebote führten nach Köln zu „Nightfever“ oder auch ins Hospiz oder ins Arp-Museum in Remagen. Bei einem spirituellen Begegnungstag hatten die jungen Menschen die Möglichkeit, in Stille die eigene Gottesbeziehung zu vertiefen und Seelsorgegespräche zu führen. Bei all den Möglichkeiten stand die Lebens- und Glaubenswirklichkeit der Jugendlichen im Mittelpunkt. „Mit diesem neuen Konzept wollten wir den Jugendlichen Raum geben, ihren eigenen Weg im Glauben zu entdecken“, so Sabine Dettinger.
Neben dem Firmgottesdienst in Altenahr fanden im Pastoralen Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler Firmungen in Ahrweiler und in Lantershofen statt. Insgesamt empfingen mehr als 130 Jugendliche aus dem Ahrtal das Sakrament der Firmung.