Firmung im Pastoralen Raum Neunkirchen:„Glaube braucht Training – und viel Geduld“


Illingen-Hüttigweiler – Der Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg hat 38 Jugendlichen am Samstag, 20. September, in der Kirche St. Maria Magdalena in Hüttigweiler (Pfarrei Illingen Heilige Dreifaltigkeit) das Sakrament der Firmung gespendet. Mit der Firmung bestätigen die jungen Menschen ihre Taufe und werden zu „erwachsenen“ Katholiken. Sie bekräftigen ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche und empfangen im Sakrament den Heiligen Geist.
Seit März haben sich insgesamt 290 Jugendliche im Pastoralen Raum Neunkirchen unter dem Motto „Gestärkt fürs Leben!“ auf die Firmung vorbereitet. „Neben gemeinsamen Veranstaltungen konnten die Jugendlichen aus verschiedenen Workshops ihr persönliches Programm zusammenstellen“, sagt Pastoralreferent Philipp Spang, der seit acht Jahren die Firmvorbereitung verantwortet. Die Vielfalt der Projekte zeige, wie vielfältig der Weg mit Gott sein könne. So konnten die Jugendlichen etwa bei der Aktion Picobello mitmachen, Biblisch kochen, an Chorprojekten teilnehmen, ein Insektenhotel bauen, im Hochseilgarten klettern oder Rätsel in einem Escape Room lösen. Neben kreativen Workshops konnten sie sich auch auf die Spuren Willi Grafs begeben, sich unter dem Titel „Kirche im Knast“ über die Arbeit eines Gefangenen-Seelsorgers informieren, sich mit Rassismus im Alltag beschäftigen, oder sich unter dem Titel „Radieschen von unten“ mit dem Thema Tod in verschiedenen Facetten inklusive eines Besuchs bei einem Bestatter auseinandersetzen. Zugunsten der Bolivienhilfe des Bistums organisierten sie einen Gebrauchtkleidermarkt in Neunkirchen. Verpflichtend war für alle Jugendliche die Teilnahme an einem Multimedialen Gang. Anhand mehrerer Stationen richteten sie dabei den Blick auf den eigenen Lebensweg: Wo komme ich her? Wo will ich hin? Wer bin ich und was ist mir wichtig?“
In seiner Predigt griff der Generalvikar das Gleichnis vom Sämann aus dem zuvor gehörten Lukasevangelium auf. „Längst nicht jedes Samenkorn bringt Frucht. Nicht jeder Versuch, zu Fortschritten zu kommen, ist von Erfolg gekrönt“, sagte von Plettenberg. Auch im Sport oder beim Erlernen eines Instruments brauche es viel Training für den Erfolg. „Längst nicht jede Beziehung oder Freundschaft hält ein Leben lang“, übertrug er das Gleichnis auf die menschliche Ebene. Oft blieben nur eine Hand voll Freundschaften – die dann aber besonders wertvoll seien. Mit der Firmung erhielten die Jugendlichen das „Samenkorn des Heiligen Geistes“, das für die göttliche Kraft und Nähe stehe sowie die Zusage: „Ich bin bei Dir und für dich da. Das Samenkorn will in eure Herzen, in die Mitte eures Lebens eindringen.“ Doch auch der Glaube brauche Training und vor allem Geduld, um zu wachsen und so für das eigene Leben und das Leben anderer Frucht zu bringen. „Haltet daran fest und bleibt auch bei Fehlversuchen dabei“, rief von Plettenberg die Jugendlichen auf.
Wichtigster Bestandteil des Ritus ist die Salbung der Firmlinge mit dem Chrisam-Öl. Der Generalvikar legte den Jugendlichen dafür die Hände auf, zeichnete mit dem Öl ein Kreuz auf die Stirn und sprach die Formel: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Musikalisch gestaltet wurde die Messe von Organist Stefan Monshausen und Sopranistin Julia Saar.
Stellvertretend für die Pfarrei gratulierte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Dr. Sandra Labouvie, den Neugefirmten: „Firmung bedeutet Stärkung und Bekräftigung: Ihr seid nun gestärkt mit den sieben Gaben des Heiligen Geists um euren Lebens- und Glaubensweg als Christen weiterzugehen und mit seiner Hilfe auch wichtige Entscheidungen zu treffen.“ Firmung bedeute auch Ermutigung. „Wir möchten euch ermutigen, dass ihr euch in unseren Gemeinden mit euren Talenten einbringt. Ihr seid die Zukunft der Kirche und könnt heute schon das zukünftige Gesicht der Kirche gestalten.“
Die Firmung in Hüttigweiler ist Teil der Firmreise des Generalvikars im Pastoralen Raum Neunkirchen. In acht Gottesdiensten wird er im September 290 Jugendlichen das Sakrament der Firmung spenden. Den Abschluss der Firmreise bilden die Gottesdienste am Sonntag, 28. September, 11 Uhr, in der Kirche St. Josef in Furpach sowie am Sonntag, 28. September, 15 Uhr, in der Kirche St. Marien in Neunkirchen.