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Hermann Zangerle ist neuer Diözesanseelsorger der Malteser im Bistum Trier:Glauben mit Herz und Hand

Feierlicher Übergang: Malteser im Bistum Trier haben mit Hermann Zangerle einen neuen Diözesanseelsorger.
Auf dem Bild sieht man den neuen und den alten Diözesanseelsorger Hermann Zangerle und Matthias Struth zusammen mit Adrian Sasmaz, dem ebenfalls neuen Diözesanjugendseelsorger.
Datum:
30. Juni 2025
Von:
red.

Trier – Als Pfarrer wird man oft gefragt, ob man nicht Mitglied in diesem oder jenem Verein werden möchte. Da kommt der Kirchenchor, die Pfadfinder oder auch mal ein Förderverein. Um niemanden zu bevorzugen, sagt Hermann Zangerle, Pastor der Pfarrei St. Marien Lebach, bei solchen Anfragen grundsätzlich ‚Nein‘. So auch bisher bei den Maltesern, was auf den ersten Blick kurios ist, da der Hilfsdienst ihn seit seiner ersten Stelle als Geistlicher, damals vor fast 30 Jahren, begleitet.  Doch seit Anfang April ist Zangerle, in der Nachfolge von Domkapitular Matthias Struth, deren Diözesanseelsorger.

Zangerle, Jahrgang 1970, stammt aus Eppelborn, studierte Theologie und Philosophie in Trier und Freiburg und wurde am 5. Juli 1997 in Trier zum Priester geweiht. Während seiner Kaplanszeit war er in Saarlouis-Roden und später dann als Vikar in Miesenheim, Plaidt und Saffig. Zehn Jahre, von 2003 bis 2013, war er Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Trierweiler und zuletzt auch stellvertretender Dechant (Definitor) des Dekanates Schweich-Welschbillig. Seit Ende 2013 ist Zangerle Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Lebach und seit dem 1. Januar 2024 Pfarrer der Pfarrei St. Marien Lebach.

„Meine Aufgabe ist es auch, das Kirchliche und Religiöse mit in den Blick zu nehmen, Bezügen zu ziehen zum Glauben und zur Hilfe der Bedürftigen – das sind die Leitworte der Malteser.“ 

„Meinen ersten Kontakt zu den Maltestern hatte ich in Saarlouis-Roden“, erzählt Zangerle. „Da gab es eine größere Gliederung der Malteser, der Kontakt ergab sich automatisch – bei Gottesdiensten, Pfingstzeltlager aber vor allem dann auch in der Ukrainehilfe“, erinnert sich Zangerle. „Da gab es schon eine intensive Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk, die dort gepflegt wurde.“ Der gute Kontakt blieb dann auch zu den Maltesern in Lebach, die von Saarlouis aus gegründet worden waren, mit gemeinsamen Initiativen und Aktionen, „denn die Lebacher Malteser sind auch im Leben der Pfarrei sehr aktiv.“

Als er dann Ende 2024 für das Amt des Diözesanseelsorgers angefragt wurde, erbat er sich zunächst Bedenkzeit, bevor er zusagte. „Es ist auch eine Frage der Zeit, und ich wollte zunächst überlegen, ob ich das mit meinen Aufgaben als ‚einfacher‘ Pfarrer zusammenbekommen kann.“ Es gehe ja nicht nur darum, Gottesdiente zu gestalten. Er sei mit seiner neuen Aufgabe auch Mitglied des Diözesanvorstandes – und dort reichen die Themen vom Einsatz im Katastrophenschutz bis zur Betreuung der Ehramtlichen. „Meine Aufgabe ist es auch, das Kirchliche und Religiöse mit in den Blick zu nehmen, Bezügen zu ziehen zum Glauben und zur Hilfe der Bedürftigen – das sind die Leitworte der Malteser.“ Den guten Übergang von Matthias Struth – er war seit 2011 Diözesanseelsorger – zu ihm sieht er vereinfacht durch die persönliche Bekanntschaft schon aus der gemeinsamen Zeit im Trierer Priesterseminar. Struth war damals im Weihejahrgang nach Zangerle.

Die praktische Seite des Glaubens leben.

Er persönlich mag es, dass die Malteser eher die praktische Seite des Glaubens und der katholischen Kirche darstellen. „Das ist unsere große Chance, es ist kein ‚Sahnehäubchen‘, sondern es ist Ausdruck einer christlichen Grundhaltung“. Das versuche er auch in seiner Praxis als Pastor zusammenzubringen: „Die christliche Botschaft ‚greifbar‘ machen.“ Besonders gespürt habe er das nach dem Angriff Russlands, mit den großen Sammelaktionen für die Ukraine, „da haben Menschen gespürt: hier kann ich konkret anpacken.“

Dass man sich dabei angreifbar macht, wenn man öffentlich eine Position bezieht, darin sieht er kein Problem. „Man muss als Kirche auch sagen und zeigen, wo man steht und auch vor Konfliktthemen nicht ausweichen.“ In Lebach gebe es Kooperationen mit St. Peterburg und mit der Ukraine. Dabei auf Frieden und Versöhnung hinzuarbeiten, dass sei das Ziel.

Vorgeschlagen wurde zwar vom Verband, ernannt wurde er aber vom Bischof, auf unbefristete Zeit. „Es ist mir schon wichtig zu sagen, dass ich mich nicht aktiv beworben habe“, sagte Zangerle mit einem Lächeln, „auch, um mich nicht dem Vorwurf auszusetzen, mir sei es hier in Lebach vielleicht zu langweilig“.

Als große regionale Hilfsorganisation bietet der Malteser Hilfsdienst im Bistum Trier zahlreiche Dienstleistungen für Menschen in Notlagen. Rund 2000 Ehrenamtlichen engagieren sich an 40 Standorten mit verschiedenen Angeboten für Senior*innen, pflegende Angehörige, Familien und geflüchtete Menschen. Sie sind zudem im Katastrophenschutz und Sanitätsdienst sowie in der Jugend- und Schularbeit aktiv. Seit mehr als 30 Jahren unterstützt der Auslandsdienst die Ukraine - seit Kriegsbeginn noch stärker und intensiver. Mehr zu den Maltesern im Bistum Trier: Malteser im Bistum Trier.