Erste Synodalversammlung im Pastoralen Raum Neunkirchen:Glauben teilen – Zukunft gestalten


Neunkirchen-Wellesweiler – „Kennenlernen – kommunizieren – konkretisieren“ – unter diesem Motto haben sich am Samstag, 28. Juni, rund 90 Vertreterinnen und Vertreter aus allen „Orten von Kirche“ im Pastoralen Raum Neunkirchen zur ersten Synodalversammlung im Pfarrheim St. Johannes in Wellesweiler getroffen. Das Treffen diente dem Austausch, der Ideenfindung und der Schwerpunktsetzung für die künftige Arbeit des Pastoralen Raums. Der Pastorale Raum Neunkirchen umfasst die Pfarreien Heilige Dreifaltigkeit Illingen, Maria Königin Merchweiler, St. Martin Schiffweiler, St. Ludwig – Herz Jesu Spiesen-Elversberg, St. Marien Neunkirchen, Heiliger Geist Ottweiler, St. Josef-St. Johannes Neunkirchen und Heilige Dreifaltigkeit Neunkirchen. Hier leben rund 50.000 Katholikinnen und Katholiken.
„Die Synodalversammlung repräsentiert die Vielfalt des kirchlichen Lebens“, sagte Dekan Pfarrer Clemens Kiefer. Dies spiegelte sich in der Zusammensetzung der Versammlung wider: Es kamen Menschen im Alter von vier Monaten bis 90 Jahren, sie engagieren sich in den pastoralen Gremien, der Messdiener- und Jugendarbeit, der stationären Jugendhilfe, in Altenheimen, im Beerdigungsdienst, dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SkFM), für das „momentum – Kirche am Center“ oder im Bereich der Kirchenmusik.
Zum Auftakt der Veranstaltungen gaben Dekan Kiefer und Diakon Franz Josef Dobelmann vom Leitungsteam des Pastoralen Raums einen Rückblick auf die bisherige Arbeit des Pastoralen Raums, der zum 1. Januar 2023 gegründet wurde. Der Anfang war schwer, da Dekan Kiefer zunächst aufgrund der Erkrankung der Ökonomin Alexandra Schmitt allein im eigentlich dreiköpfigen Leitungsteam war. Im Oktober 2023 komplettierte dann Diakon Dobelmann das Trio. „Trotzdem ist es gelungen, die beiden wichtigsten Gremien, nämlich den Rat des Pastoralen Raums und die Verbandsvertretung zu bilden“, blickte Kiefer zurück. Wichtig sei in dieser Zeit die Übernahme der Trägerschaft des Begegnungsortes Momentum vom Bistum Trier durch den Pastoralen Raum Neunkirchen gewesen. „Wir wollen das momentum weiter finanzieren. Es wird schwierig, aber wir schauen, dass wir es hinkriegen“, sagte Kiefer. „Bauchschmerzen“ bereite ihm die künftige finanzielle Situation. „Aktuell kommen wir gut durch das laufende Geschäft. Aber künftig werden wir aufgrund der Haushaltssicherung des Bistums weniger Mittel zur Verfügung haben“, sagte Kiefer. Um weiter handlungsfähig zu bleiben, müsse radikal gespart werden. „Aber wir werden keinen entlassen“, versprach er.
Zum 1. Januar 2024 ist die Verantwortung für das Pastorale Personal – also Gemeinde- und Pastoralreferent*innen, Diakone und Kooperatoren – auf den Pastoralen Raum übergegangen. Zum 1. Januar 2026 soll das nicht-pastorale Personal – also etwa Organist*innen und Küster*innen – folgen. „Durch den Personalübergang gab es einiges an Unruhe“, sagte Franz Josef Dobelmann. Denn etwa eine Gemeindereferentin sei nun nicht mehr nur ausschließlich für eine Pfarrei zuständig, sondern könne je nach Erfordernis auch an anderen Orten des Pastoralen Raums eingesetzt werden. „Das kann etwa die Seelsorge in Altenheimen sein oder die Begleitung von Kitas“, sagte Dobelmann.
Beim Speed-Dating besser kennengelernt

In Form eines „Speed-Datings“ lernten sich die Synodalen untereinander besser kennen. Im Anschluss diskutierten sie in Kleingruppen über die sechs vom Rat des Pastoralen Raums gewählten Themen: Chancen des Pastoralen Raums, Kirche von Frauen, Gottesdienst feiern – ohne Priester, Soziales Engagement in Neunkirchen, Den Glauben zur Sprache bringen und Seelsorge von Morgen. „Wir werden die Rückmeldungen auswerten und die gemachten Vorschläge dem Rat des Pastoralen Raums zur weiteren Bearbeitung vorlegen“, sagte Silvia Pfundstein, Engagemententwicklerin im Pastoralen Raum Neunkirchen, die die Veranstaltung mit vorbereitet hatte.
„Ich wünsche mir von den Menschen im Pastoralen Raum mehr Offenheit. Ich erlebe noch sehr viel Reserviertheit, viele können mit dem neuen Konstrukt noch nicht viel anfangen. Wir müssen über unseren Kirchturm hinausdenken“, sagt Ursula Michels, die dem neuen Rat des Pastoralen Raums angehört und auch in der Pfarrei St. Josef-St. Johannes engagiert ist.
Offen sein für das Wirken Gottes

An der Synodalversammlung nahm auch der Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg teil, der in diesem Jahr während seiner Visitation (Besuchsreise) verschiedene Orte im Pastoralen Raum Neunkirchen besucht. „Ich empfinde es als eine sehr gelungene Veranstaltung. Es sind von allen Orten von Kirche Engagierte gekommen. Es ist heute nicht nur ein Kennenlernen, sondern auch eine geistliche Atmosphäre. Das ist wichtig, denn dadurch wächst die Verbundenheit und es entsteht eine Offenheit für das, was Gott in diesem Pastoralen Raum wirken will“, sagte von Plettenberg.
Info: Die Synodalversammlung berät über pastorale Planungen, Entwicklungen und Schwerpunktsetzungen im Pastoralen Raum und gibt dem Rat des Pastoralen Raums Empfehlungen. Sie dient der Vernetzung und dem Austausch von Personen, die das kirchliche und christliche Leben im Pastoralen Raum gestalten. Die Synodalversammlung wählt die Hälfte der Mitglieder des Rats des Pastoralen Raums. Sie gibt Rückmeldung zu den Planungen und Schwerpunktsetzungen des Leitungsteams und des Rats der Pastoralen Räume. Sie setzt sich zusammen aus: Vertretern der Verwaltungsgremien, Delegierten der Orte von Kirche, Pastoralen Mitarbeitern, Mitgliedern des Rats des Pastoralen Raum.