Abiturienten aus Bistum Trier entdecken mit Bonifatiuswerk Schweden und Norwegen : Glaubenserfahrungen, Gemeinschaft und Mitternachtssonne

Wallmenroth/Schmelz – Raus aus dem Alltag, rein ins Abenteuer: Wo die Mitternachtssonne und Fjorde oder Geysire die Landschaft prägen, lernen junge Menschen nicht nur ein neues Land und eine neue Kultur kennen, sondern erfahren den Glauben auch aus einer anderen Perspektive. 25 junge Freiwillige aus 13 deutschen Bistümern machen sich derzeit mit dem „Praktikum im Norden“ des Bonifatiuswerkes für einige Monate auf, um Kirche in der Diaspora zu erleben. Sie werden sich in Gemeinden, sozialen Projekten und Ordensgemeinschaften in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Island, Lettland und Estland engagieren.
Aus dem Bistum Trier ist David Thewes am 6. August in das norwegische Bergen gereist. Sein Einsatzort: Das katholische Gymnasium St. Paul im Stadtteil Florida in der Pfarrei St. Paul. Hier hat er die Möglichkeit, sich mit seinen Fähigkeiten einzubringen und etwa im Unterricht zu assistieren, bei der Erstellung des Jahrbuches oder bei der Organisation des Schulalltages zu helfen. „Seit ich denken kann, träume ich davon, die Welt zu sehen, neue Kulturen kennenzulernen und interessante Menschen zu treffen. Ich erhoffe mir, mich als Freiwilliger weiterzuentwickeln, selbstständig zu arbeiten und von meinen Teampartnern zu lernen. Außerdem freue ich mich darauf, die norwegische Sprache zu erlernen“, erklärt der 18-jährige Abiturient aus Schmelz seine Motivation für das „Praktikum im Norden.“
Am Newman-Institut in Uppsala startet Maria Härtling ihren Freiwilligendienst, zu dem sie am 10. August aufgebrochen ist. An der einzigen katholischen Hochschule Skandinaviens erwarten sie unterschiedliche praktische und administrative Aufgaben wie Klausuraufsichten oder auch die Mitarbeit in Waldstücken der Hochschule. Ihr Einsatz ist auch an der St. Eriks-Schule und dem dort angegliederten Kindergarten gefragt. Weitere Einsatzstellen in Stockholm, wie der „Caritas-Mötesplats“, ein Treffpunkt für Menschen, die neu in Schweden sind, können die Arbeit vor Ort ergänzen. Die Abiturientin freut sich sehr auf ihr Abenteuer im Ausland: „Die Zeit in Schweden bietet mir die Möglichkeit, eine neue Kultur kennenzulernen, mich in einem neuen Umfeld einzubringen und persönlich weiterzuentwickeln. Ich kann mir, Stand jetzt, vorstellen, Theologie oder soziale Arbeit zu studieren und finde es spannend, Impulse aus einem anderen Land in die Arbeit hier vor Ort in Deutschland einzubringen. Besonders interessiert mich, wie Katholikinnen und Katholiken in der Diaspora ihren Glauben leben und sich vernetzen“, sagt die 18-jährige aus Wallmenroth.
Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen, der in dem Programm einen persönlichen Mehrwert für die jungen Freiwilligen sieht, ist für ihren Einsatz sehr dankbar: „Die Praktikanten stellen ein Stück ihrer Lebenszeit in den karitativen Dienst, erweitern ihren Horizont, sie setzen sich ein und helfen in ihren Einsatzstellen mit eigener Initiative und engagierter Arbeit, die sonst oft schwer zu leisten wäre. Es ist bereichernd für Kirche und Gesellschaft, wenn junge Menschen sich auf den Weg machen und ihre Perspektiven mit uns teilen – so können wir gemeinsam voneinander lernen und auch über Inhalte des Glaubens in den Austausch kommen.“
Jährlich machen sich mehr als 20 junge Menschen aus Deutschland auf den Weg nach Nordeuropa und ins Baltikum, um sich sozial zu engagieren. Seit Praktikumsstart im Jahr 2011 haben mittlerweile schon mehr als 250 junge Menschen den Freiwilligendienst absolviert. Das „Praktikum im Norden“ ist ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk und dem Newman-Institut im schwedischen Uppsala. Seit vergangenem Jahr ist für das Programm eine Anerkennung als „Internationaler Jugendfreiwilligendienst“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend möglich.