Pfarrei feiert Gregor-Fest zum 1.250. Todestag des Heiligen – Pontifikalamt mit Weihbischof aus Utrecht :Gregor von Pfalzel als Glaubensbote für heute

Trier-Pfalzel – Mit einem großen Gregor-Fest hat die Pfarrei „Adula und Gregor von Pfalzel Ehrang-Pfalzel-Biewer“ am 24. August an ihren namensgebenden Mit-Patron erinnert. Den Auftakt bildete ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Stephan Ackermann und Weihbischof Theodorus Hoogenboom aus Utrecht. Das heute niederländische Bistum war das Zentrum des missionarischen Wirkens des Heiligen Gregor, der dort vor 1.250 Jahren starb.
Pfarrer Paul Diederichs gab in seiner Begrüßung in der Marienstiftskirche einen Einblick in das Leben und Wirken des in Pfalzel geborenen Gregor. Anlässlich eines Besuchs bei der Klostergründerin Adula lernte der Missionar Bonifatius deren Enkel, den jungen Gregor, kennen. Dieser begleitete fortan den „Apostel der Deutschen“ auf seinen Reisen und übernahm später dessen Friesen-Mission. In Utrecht wurde Gregor Abt des St.-Martin-Klosters, begründete und leitete die dortige Domschule und starb vermutlich am 25. August 775.
Der „runde“ Todestag sei Anlass, an das Lebenszeugnis des Heiligen Gregor zu erinnern, sagte Bischof Ackermann bei der Eröffnung des Festgottesdienstes. „Er verbindet uns über Jahrhunderte und über Länder und Sprachgrenzen hinweg. Wir danken für die gemeinsame Botschaft, die noch dieselbe ist wie zu Gregors Zeiten und die uns zusammenführt. Sie veraltet nicht und hat die Kraft, die Herzen der Menschen auch heute zu erreichen.“

Der Utrechter Weihbischof Hoogenboom schaute in seiner Predigt auf die Frage, was Gregor den Menschen heute – in unruhigen Zeiten mit religiöser und politischer Intoleranz – zu sagen habe. Gregor habe mit dem Missionsauftrag seine Berufung gefunden und in ihr versucht, „die Menschen durch sein Lebensbeispiel und seine Persönlichkeit“ anzusprechen, sagte Hoogenboom. „Von ihm können wir lernen, dass jede und jeder Getaufte einen missionarischen Auftrag hat“, sagte er – und zwar „als Freundin und Freund“ des Auferstandenen. „Denn diese Freundschaft gab Gregor die Kraft und den Mut, ein inspirierendes Vorbild für die Bistümer Trier und Utrecht zu sein.“ Pfarreien würden so zu „Übungsorten für das Wachstum einer geistigen Freundschaft mit dem Herrn und untereinander“, sagte der Utrechter Gast. Man verstehe Gregors Vorbild als „Zeichen der Hoffnung hier und weltweit, um sich mit Kopf, Herz und Hand für Aufbau und Stärkung der Glaubensgemeinschaft einzusetzen. Möge das Gedächtnis an das Leben und die missionarische Arbeit von Gregor von Pfalzel und von Utrecht eine Quelle der Inspiration und des Segens bleiben“, schloss Hoogenboom.
Pfarrer Diederichs dankte allen, die den Festtag vorbereitet und gestaltet hatten – darunter den Kindern der Gregor-von-Pfalzel-Grundschule und des Kindergartens St. Adula Pfalzel. Musikalisch gestalteten den Gottesdienst Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Chören der Pfarrei (Leitung Elke Steffes) gemeinsam mit Bläsern des Musikvereins Pfalzel sowie Axel Simon an der Orgel. Nach dem von der Feuerwehr bereiteten Mittagessen auf dem Kirchplatz wurde in der Kirche das Stück „Der Abschied – Szene aus dem historischen Pfalzel“ aufgeführt, das die Begegnung Gregors mit Bonifatius nachspielt. Zum Rahmenprogramm gehört unter anderem eine Ausstellung zum Leben und Wirken des Heiligen Gregor, die auch weiterhin im alten Amtshaus gezeigt wird. Die zum 1. Januar 2025 aus der Pfarreiengemeinschaft Ehrang-Pfalzel-Biewer hervorgegangene Pfarrei hat sich die Klostergründerin Adula und den Glaubensboten Gregor als ihre Patrone gewählt.