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Run4Peace-Lauf mit Firmlingen am Weinfelder Maar zugunsten indischer Kinder:„Kinder und Jugendliche merken, wie viel sie selbst bewegen können“

Eine warme Mahlzeit oder ein Schulranzen für ein indisches Kind mehr: Mit dem Erlös des Spendenlaufs spüren die Jugendlichen, dass sie selbst viel tun können.
Die stolzen jungen und älteren Läuferinnen und Läufer
Datum:
23. Juni 2025
Von:
Simone Bastreri
Rosemarie Müller und Viju Varikkat haben ein eigenes Hilfsprojekt gegründet - Waves of Hands

Gillenfeld – Rennen für den guten Zweck, trotz 34 Grad: Rund 30 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben am 21. Juni am Spendenlauf „Run4Peace“ am Weinfelder Maar teilgenommen. Der Erlös kommt Kindern und Jugendlichen in den Slums von Mumbai in Indien zugute. Vor allem 14 Firmlinge aus dem Pastoralen Raum Daun und sieben Kinder einer Leichtathletikgruppe aus Gillenfeld waren am Start und zeigten vollen Einsatz bei dem von der ehemaligen Lehrerin Rosemarie Müller und Pfarrer Viju Varikkat organisierten Benefizlauf.

Am Ziel angekommen

Die Jugendlichen und Kinder merken: Ich kann etwas bewegen

„Die Kinder und Jugendlichen merken, wie viel sie selbst bewegen können – dass ihr Einsatz ganz konkret eine warme Mahlzeit mehr für ein Kind in Indien bedeuten kann. Das motoviert unheimlich – diese Selbstwirksamkeit“, berichtet Müller. Neben den Firmlingen gingen auch zwei Mütter mit ihren Kindern und einige Einzelpersonen an den Start. Zwar habe das Loslaufen durch die Hitze Überwindung gekostet, doch dann hätten die Teilnehmenden „alles aus sich herausgeholt“, sagt Müller. Angefeuert wurden sie am Rand der Ein-Kilometer-Strecke von Eltern und Ehrenamtlichen. Zu dem Lauf gehöre auch eine innere Haltung und Vorbereitung. „Die jungen Leute wissen genau, für wen sie da laufen und können so etwas gegen dieses Ohnmachtsgefühl tun, das einen manchmal bei all den schlechten Nachrichten und Bildern aus aller Welt beschleicht. Die weiteste Strecke waren elf Kilometer und selbst die Grundschulkinder haben teils sieben Kilometer geschafft“, freut sich Müller. Von den letztjährigen Firmlingen seien alle der WhatsApp-Gruppe treu geblieben und zwei hätten sogar als Ehrenamtliche in diesem Jahr bei der Vorbereitung geholfen. Müller sieht in solchen Aktionen eine Chance, Jugendliche mit der christlichen Botschaft von Nächstenliebe und dem Einsatz für arme und benachteiligte Menschen in Berührung zu bringen. Wenn nach dem Lauf gemeinsam das Vaterunser gebetet werde, zeigten sich die Jugendlichen oft sehr berührt, „selbst die Coolen“, sagt sie augenzwinkernd.

Im Einsatz für die Ärmsten in den Slums von Mumbai

Die 63-Jährige reiste vor einigen Jahren zum ersten Mal nach Indien. Bei einem Besuch einer Schule in den Slums von Mumbai mit ihrem jetzigen Mitstreiter Viju Varikkat sei bei ihr eine Art „Schalter umgelegt“ worden. „Die Situation hat mich so betroffen gemacht, dass ich mir vorgenommen habe: Wenn ich zurück nach Deutschland kehre, möchte ich mit jungen Leuten etwas starten, um die Lage dieser Kinder zu verbessern.“ Gemeinsam mit Viju Varikkat gründete sie „Waves of Hands“, eine Initiative, die der deutschen Indienhilfe angeschlossen ist und auch das deutsche Spendensiegel trägt. Zu den Run4Peace-Läufen in den Pastoralen Räumen Daun und Maifeld-Untermosel gehört nicht nur der Spendenlauf um das Weinfelder Maar selbst, sondern auch die Vorbereitung des Projekts mit den Firmlingen. „Sie lernen viel über die Lage der Kinder und Jugendlichen in den Slums – über Ernährung, Schuluniform, religiöse Situation, Sprache, Schulmaterial. In den beiden vergangenen Jahren ermöglichten die Spenden den Bau eines Küchen-Raums und die Anschaffung von Geschirr. Dieses Jahr steht der Kauf eines großen Herds an, denn bisher wird für die Kinder armer Wanderarbeiter noch in einem Wok auf dem Boden gekocht.

Die Idee für den Lauf entstand 2023, als Christen im indischen Manipur verfolgt wurden und in die umliegenden Wälder fliehen mussten, weil ihre Häuser und Kirchen niedergebrannt wurden. Die Firmlinge entschieden sich, mit ihrem Lauf ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Mit dem Erlös konnten Betroffene medizinisch versorgt werden. „Obwohl die Armut so groß ist, habe ich in den Augen der Kinder in den Slums von Mumbai immer Freundlichkeit und Offenheit erlebt, die Menschen sind sehr gastfreundlich. Es gibt viele Priester und Ordensleute, die vor Ort die Ärmel hochkrempeln und versuchen, etwas zu bewegen, denn dort werden Kinder nicht durch ein Sozialsystem aufgefangen. Mit Bildung fängt erst eine Perspektive an.“

Wer für die Projekte von Wave of Hands spenden möchte, die die beiden Initiatoren selbst begleiten und sich vor Ort ansehen, kann dies hier tun:

Volksbank Osnabrück e G, IBAN: DE35 2659 0025 6006 5656 00, BIC: GENODEF1OSV, Verwendungszweck (bitte immer angeben): Waves of Hands. Mehr Informationen gibt es bei Rosemarie Müller und Viju Varikkat unter der E-Mail: Waves-oh@gmx.de, Tel.: 0151-56324588.