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75-Jähriger aus Alflen engagiert sich im obersten „Laien-Gremium“ des Bistums Trier :Ländlicher Raum im Fokus 

Seit 21 Jahren ist Rudolf Schneiders Vorsitzender des Sachausschusses „Ländlicher Raum“ im Katholikenrat des Bistum Trier
Rudolf Schneiders
Datum:
30. Aug. 2025
Von:
Julia Fröder

Alflen/Trier – „Der Katholikenrat ist für alle Katholiken da“, bringt Rudolf Schneiders die Bedeutung dieses obersten „Laien-Gremiums“ im Bistum Trier auf den Punkt. Seit 21 Jahren ist er nicht nur Teil dieser Gruppe, die die Entwicklungen im gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Leben beobachtet und die Anliegen der Katholik*innen des Bistums in der Öffentlichkeit vertritt, sondern auch Vorsitzender des Sachausschusses „Ländlicher Raum“. „Der größte Teil des Bistums Trier ist ländlich, daher interessiert mich dieser Ausschuss“, erklärt der 75-Jährige aus Alflen. 

Die neun Mitglieder diskutieren über aktuelle Themen, organisieren praxisbezogene Studientage oder veröffentlichen Positionspapiere. „Wir treffen uns etwa vier Mal im Jahr immer an wechselnden Orten“, erklärt Schneiders. Dabei müssten Personen aus Betzdorf, Dierdorf, der Eifel, dem Trierer Raum und dem Saarland unter einen Hut gebracht werden. Doch er sei froh, dass sie sich wieder analog treffen könnten. „Der Nachteil der letztens Amtsperiode war, dass wir wegen Corona viele Videokonferenzen hatten.“ Darunter habe die Lebendigkeit während der Sitzungen gelitten. „Dabei ist mir der lebhafte Austausch sehr wichtig“, erklärt der vielseitig engagierte Mann seinen mehr als zwei Jahrzehnte währenden Einsatz für die Interessen der Katholikinnen und Katholiken im Bistum Trier. „Zudem interessieren mich die Themen, an denen wir arbeiten, persönlich.“ Momentan beschäftig die Gruppe die angedachte Neufassung des rheinland-pfälzischen Bestattungsgesetzes. „Da gibt es große Unterschiede zwischen dem ländlichen Raum und der Stadt“, berichtet der pensionierte Soldat. „Wir haben uns vieles angeschaut.“ Eine Flussbestattung oder eine Urne mit nach Hause zu nehmen – diese Vorschläge riefen befremdliche Gefühle hervor. Wohingegen Friedwälder auch auf dem Land zunehmend beliebter würden. „Doch bei uns sind Friedhöfe auch Treffpunkte. Was heißt das für die Leute, wenn diese immer weniger genutzt werden?“, so laute eine der Fragen, mit denen sich das Gremium befasst. 

Volle Agenda für aktuelle Amtsperiode 

Auf der Agenda für die aktuelle Amtsperiode, die bis 2028 läuft, steht zudem die Nutzbarkeit von Kirchen. „Das ist ein großes Thema“, gibt Schneiders einen Einblick in die Arbeit des Sachausschusses. Der Einsatz von Ehrenamtlichen sei ebenfalls ein Thema. „Ich spreche da immer von dem Dreiklang: trauen, zutrauen, vertrauen.“ Es sei notwendig, dass Hauptamtliche Verantwortung an Ehrenamtliche übertragen. In diesem Zusammenhang seien er und seine Kolleginnen und Kollegen gespannt auf die neuen Engagemententwicklerinnen und Engagemententwickler. 

Als vierte Aufgabe nennt Schneiders noch die Aktualisierung der Arbeitshilfe „Lebensqualität in ländlichen Räumen – Möglichkeiten und Wege zur Verbesserung der Strukturen“ aus dem Jahr 2014. „Das Heft haben wir als eine Art Arbeitshilfe konzipiert, um Denkanstöße zu geben – ohne erhobenen Zeigefinger“, ist Schneiders wichtig zu betonen. Generell sei der Austausch unter den weiteren drei Sachausschüssen „Zukunftsfragen Kirche vor Ort“, „Geschlechtergerechtigkeit“ sowie „Ethik und Inklusion“ wichtig wie auch mit der Geschäftsstelle, die in Trier sitzt. „Das funktioniert gut, aber man darf auch keine Berührungsängste, zum Beispiel gegenüber dem Bischof, haben“, sagt der selbstbewusste Mann lachend, der sich viele Jahre in der Kommunalpolitik engagierte. 

Es wartet also viel Arbeit auf die Mitglieder des Sachausschusses „Ländlicher Raum“. Doch die Mitglieder und der Vorsitzende können auf bewährte Netzwerkpartner bauen, und sie sind hoch motiviert, sich für die Belange der Katholikinnen und Katholiken im Bistum Trier einzusetzen. 

Der Katholikenrat  

Der Katholikenrat fördert die apostolische Tätigkeit im Bistum und koordiniert die Kräfte des Laienapostolats – er ist damit das oberste „Laien-Gremium“ im Bistum Trier. Der Rat hat unter anderem die Aufgabe, die Entwicklungen im gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Leben zu beobachten und die Anliegen der Katholik*innen des Bistums in der Öffentlichkeit zu vertreten. Dem Katholikenrat gehören rund 40 Männer und Frauen aus den Pastoralen Räten und kirchlichen Verbänden delegierte sowie berufene Mitglieder an. Die Amtszeit des aktuellen Katholikenrates geht noch bis 2028. Der Rat hat vier Sachausschüsse gebildet: Zukunftsfragen Kirche vor Ort, Geschlechtergerechtigkeit, Ethik und Inklusion und Ländlicher Raum. Alle Informationen sind auch unter www.katholikenrat.bistum-trier.de zu finden.