Neuer Schulleiter für berufsbildende Schule in Koblenz :Sozial, familiär, nah dran

Koblenz – Sozial, familiär, nah dran – diesen Schlagworten hat sich nicht nur die berufsbildende Hildegard-von-Bingen-Schule (HvB) verschrieben, sondern auch Simon Künzel. Der Leiter der Schule in Trägerschaft des Bistums Trier wird am 5. September offiziell in sein neues Amt eingeführt. Sein Vorgänger Thomas Schmitz leitete die Schule in der Nähe des Koblenzer Schlosses fast zehn Jahre lang.
Künzel unterrichtet seit sieben Jahren die Fächer Biologie, Sozialkunde, Natur- und Umweltpädagogik an der HvB. Davor arbeitete er an einem Gymnasium in Bad Ems. „Die Schulform zu wechseln war ein mutiger Schritt, der sich gelohnt hat“, sagt der 37-Jährige rückblickend. „Es ist einfach ein anderes Klima, wenn die Schülerinnen und Schüler aus eigenem Willen und Antrieb kommen.“ Die staatlich anerkannte Einrichtung bietet zwei Ausbildungsgänge an: Sozialassistenz und Erzieher. Die etwa 230 Frauen und Männer sind zwischen 16 und 40 Jahren alt, der Altersdurchschnitt liegt bei etwa 20 Jahren. Diese kleine Größe ermögliche eine ganz andere Form von Unterstützung und Förderung. „Die Schule soll ein guter Ort sein, hier sollen sich alle wohlfühlen“, betont der Koblenzer, der gemeinsam mit Verena Walmroth als seine Stellvertreterin die Geschicke der Schule leitet. „Wir wollen den jungen Leuten das Gefühl vermitteln, dass jemand hinter ihnen steht und sie begleitet“. Daher stehe seine Tür, die des Sekretariats und des Lehrerzimmers immer offen. „Hier herrscht ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrkräften, Schulleitung und Schülern, das ist etwas Besonderes“ und auch kein Selbstzweck wie auch die intensive Begleitung: „Wir müssen uns als Gesellschaft die Frage stellen, was wollen wir in Zukunft für Fachkräfte haben? Unsere Absolventinnen und Absolventen werden an Schlüsselpositionen in der Erziehung von Kindern arbeiten.“ Daher sei ihm auch wichtig, dass neben einer fachlich hochwertigen Ausbildung die Schule bestimmte Werte, die sich aus der katholischen Trägerschaft ergeben, gelebt werden. „Es geht uns um die Menschen, um die einzelne Person. Wir führen viele Einzel- und Entwicklungsgespräche, bei denen es nicht um Leistungen und Noten geht, sondern “ darum den gemeinsam den Lern- und Lebensweg zu reflektieren und die nächsten Schritte zu planen, erklärt der Familienvater. „Wir erleben, dass die Menschen eigene Päckchen mit sich rumtragen, bei denen sie nicht wissen wohin. Unser Seelsorgeangebot wird sehr gut angenommen.“ In der HvB geht es um mehr als Noten, Unterricht und einen Abschluss.
Das Angebot der Hildegard-von-Bingen-Schule in Koblenz
Die Hildegard-von-Bingen-Schule befindet sich zwar in katholischer Trägerschaft, aber auch Menschen ohne Konfession oder von anderen Weltreligionen werden hier aufgenommen und können sich zu Erzieher*innen und Sozialassistent*innen ausbilden lassen.
Die angehenden Sozialassistent*innen beginnen nach dem Realschulabschluss ihre Ausbildung. Die angehenden Erzieher*innen haben die Allgemeine Hochschulreife, bereits eine Berufsausbildung oder vorher die Sozialassistentenausbildung absolviert. Das Einsatzfeld beider Berufsgruppen beschränkt sich nicht nur auf Kindertageseinrichtungen und Krippen mit Kindern unter sechs Jahren. Auch im Bereich von Heimen oder Horten in der Kinder- und Jugendhilfe werden Erzieher und Sozialassistenten eingesetzt.
Seit diesem Schuljahr bietet die Fachschule im Sozialwesen erstmalig die Möglichkeit einer berufsbegleitenden Erzieherausbildung an. Die Auszubildenen besuchen zwei Tage in der Woche die HvB, und die restliche Zeit verbringen sie in einem sozialen Betrieb. Dieses Angebot fügt sich in die allgemeinen und seit Jahren bestehenden Bemühungen ein, kontinuierliche Kooperationen mit Trägern aufzubauen, damit man den Schülerinnen und Schülern Praxiserfahrungen anbieten kann.
Weitere Informationen zur Hildegard-von-Bingen-Schule gibt es auf www.bbs-hvb-koblenz.de, sowie bei Instagram unter bbs_hildegardvonbingen_koblenz.