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Diözese Trier Energie GmbH stellt erstes Projekt in Koblenz fertig:Vom Sporthallendach in die Steckdose

Seit 30 Jahren setzt das sich Bischöfliche Cusanus-Gymnasium Koblenz durch unterschiedliche Maßnahmen und Projekte für den Klimaschutz ein.
Schauen sich die neue PV-Anlage auf dem Dach der Sporthalle des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums genau an (v. links): Sven Schneider und Dieter Moor beide von Viva Solar, Andreas Trogsch, Leitender Direktor im Bischöflichen Generalvikariat, Schulleiter Carl Josef Reitz, Geschäftsführer der Diözese Trier Energie GmbH Markus Schlich und André Themoteo, Referent im Referat Klimaschutz im Bischöflichen Generalvikariat Trier.
Datum:
6. Sept. 2025
Von:
Julia Fröder
Zur großen Einweihung der PV-Anlage kamen (v. links) André Themoteo, Referent im Referat Klimaschutz im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) Trier, Geschäftsführer der Diözese Trier Energie GmbH Markus Schlich, die Leiterin der Abteilung „Schule und Religionsunterricht“ im BGV Kerstin Schmitz-Stuhlträger und Andreas Trogsch als Leitender Direktor des BGV.

Koblenz – Im Bischöflichen Cusanus-Gymnasium in Koblenz hat am 2. September eine Premiere stattgefunden: Die „Diözese Trier Energie GmbH“ (DTE) hat ihr erstes Projekt fertiggestellt, und für das Gymnasium ging gleichzeitig ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Eine Photovoltaikanlage (PV) wird auf dem Dach der Sporthalle ab sofort die Schule mit Sonnenenergie versorgen.

Das Bistum Trier möchte seine und Grundstücke der Kirchengemeinden zur Energieerzeugung nutzen, um die Selbstverpflichtung zur Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen und außerdem zusätzliche Einnahmen zu erwirtschaften. Dafür hat die Bistumsleitung entschieden, die DTE zu gründen, die nun in Koblenz ihre erste Maßnahme präsentieren kann. „Bisher wurden Kirchengemeinden von Investoren angesprochen, die deren Grundstücke pachten wollten, um diese für Energieprojekte zu nutzen“, berichtet Markus Schlich, Klimaschutzmanager des Bistums Trier und Geschäftsführer der neuen GmbH. „Hier möchten wir ansetzen: Unsere Energiegesellschaft hat zwei Geschäftsfelder: Wind- und Solarparks mit Batteriespeicher auf Freiflächen und PV-Anlagen ab 30 kWp auf Dächern, bevorzugt auf Schulen und KiTas in kirchlicher Bauträgerschaft“, erklärt Schlich das Konzept. „Bei den Dach-PV-Anlagen pachtet die DTE die Flächen, die sich im Besitz der Kirchengemeinden oder des Bistums befinden, fördert dort Energie, die unter dem Marktpreis an die Nutzer des Gebäudes, in Koblenz an die Schule, verkauft wird“, so Schlich. „Gelder, die wir damit verdienen, schütten wir dann wiederrum solidarisch an die Kirchengemeinden und andere Einrichtungen aus.“ Durch Gewinne der Energiegesellschaft kann dem starken Rückgang der Kirchensteuermittel entgegengewirkt werden und zugleich das Klima geschützt werden.

Ökologie seit 30 Jahren im Blick

Die PV-Anlage auf dem Turnhallendach

Die PV-Anlage wird zukünftig etwa 93.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugen; der Verbrauch der Schule liegt bei jährlich etwa 115.000 Kilowattstunden. „Ein Einfamilienhaus mit vier Personen, einem E-Auto und einer Wärmepumpe verbraucht etwa 8.000 bis 10.000 Kilowattstunden“, ordnet Sven Schneider von der Firma Viva Solar die Größenverhältnisse ein. Aufgrund der jahreszeitlichen Schwankungen wird die Schule etwa 52 Prozent ihrer Stromerzeugung selbst nutzen können.

Schulleiter Carl Josef Reitz freut sich über die Einweihung der PV-Anlage: „Heute ist ein ganz besonderer Tag, ein lang gehegter Wunsch wird Wirklichkeit.“ Seit 30 Jahren setze die Schule sich durch unterschiedliche Maßnahmen und Projekte für den Klimaschutz ein.

Die neue Photovoltaik-Anlage

Dass nun diese Anlage auf dem Dach der Spothalle angebracht wurde, sei auch der Beharrlichkeit nicht nur des Kollegiums, sondern vor allem der Schülervertretung zu verdanken, berichtet Reitz. Sie hatten der Leiterin der Abteilung „Schule und Religionsunterricht“ im Bischöflichen Generalvikariat, Kerstin Schmitz-Stuhlträger, eine eindringliche Mail mit Argumenten für eine PV-Anlage geschickt. „Wir waren dann im ständigen Austausch“, bestätigt Schmitz-Stuhlträger.

Die DTE hat den Bau weiterer Anlagen geplant. „Der Fokus liegt dabei auf unseren Schulen und Kitas“, so Schlich, „denn dort findet der Betrieb hauptsächlich tagsüber statt, so kann die Sonnenenergie optimal genutzt werden.“ Auch das Gymnasium wird das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ weiterhin in baulichen Maßnahmen, in Erziehung und Unterricht und bei Schulveranstaltungen umsetzen, wie es die Schulgemeinschaft bereits seit 30 Jahren macht. „Wir werden das gemeinsam verfolgen“, verspricht Schulleiter Reitz.