Erster Messdienertag im Pastoralen Raum Wadern:Von Weihrauch-Tasting bis Kirchturmbesteigung


Losheim/Wadern/Weiskirchen – Bei einem Weihrauch-Tasting verschiedene Düfte ausprobieren, hoch auf den Kirchturm steigen, Freundschaftsbänder knüpfen oder Nistkästen zimmern: Zum ersten Mal hatte der Pastorale Raum Wadern am Sonntag, 31. August, Kinder und Jugendliche zu einem Messdienertag unter dem Motto „Mit Dir!“ nach Losheim eingeladen. Rund um die Kirche St. Peter und Paul haben 33 Ministrantinnen und Ministranten aus den Pfarreien Losheim, Wadern und Weiskirchen und ihre sieben Betreuerinnen und Betreuer einen abwechslungsreichen Tag erlebt.
„Heute stehen die Gemeinschaft, das gegenseitige Kennenlernen und natürlich der Spaß im Vordergrund“, sagt Jonas Philippi, der in der Pfarrei in Losheim die neuen Messdiener ausbildet. Auf diese Weise sehen die Kinder auch, dass sie mit ihrem besonderen Hobby nicht alleine sind. Die Idee zu dem ersten Messdienertag auf Ebene des Pastoralen Raums Wadern sei im Frühjahr den Engagierten der Fachkonferenz Jugend gekommen: „Früher hat es einen solchen Tag auf Ebene des Dekanats gegeben. Diese Tradition wollten wir wiederbeleben“, sagt Philippi, der den Kindern und Jugendlichen auch die Oberlinger-Orgel der Kirche vorführte, die in diesem Jahr 40 Jahre alt wird und in Kürze ein neues Register erhält.
Von Veilchen bis Eukalyptus

Nach dem Gottesdienst, bei dem Pfarrer Christian Koßmann die Gruppe das Evangelium nachspielen ließ, dem gemeinsamen Mittagessen und Kennenlernspielen, starteten die „Minis“ in verschiedene Workshops. „Besonders viel Spaß gemacht hat mir, dass wir mit Gips Kerzenhalter gegossen haben, die wir jetzt mit Farbe bemalen und dann mit Serviettentechnik verzieren“, sagt der zehnjährige Leonhard aus Bachem, der seit letztem Jahr Messdiener ist. Sein Freund Jannis (9) ist erst seit der Erstkommunion in diesem Jahr mit dabei – neben seiner selbstgemachten Schale ist er stolz auf den gezimmerten Nistkasten, der nun noch einen geeigneten Platz braucht.
Dicke Weihrauchschwaden wehen aus der Garage des Pfarrheims, wo sich eine Gruppe zum Weihrauch-Tasting versammelt hat und kräftig große und kleine Weihrauchfässer schwenkt. „Zu viel Kohle für zu wenig Weihrauch“, lautet ihr fachmännisches Urteil, als der Duft nicht klar erkennbar ist. Aus den einzelnen Kirchen haben die Kinder verschiedene Weihrauchsorten mitgebracht. Da kann es auch mal blumig werden: Rosen und Veilchen heißen zwei Sorten. „Puh, das ist Eukalyptus. Den nehmen wir für Beerdigungen“, sagt Philippi. Welcher nun der beste Weihrauch des Pastoralen Raums ist, blieb am Ende Geschmackssache.
Hoch bis zum Glockenstuhl

Wer sich in Losheim am Sonntagnachmittag über einen zusätzlichen Glockenschlag um 15.36 Uhr gewundert haben sollte, braucht nur die Messdienerinnen und Messdiener zu fragen, die den Kirchturm rauf bis unter die Glocken – die größte wiegt 2,5 Tonnen – gestiegen sind: Es war Pfarrer Koßmann, der der Gruppe den Glockenschlag demonstrierte.
Zum Gelingen des ersten Messdienertags beigetragen haben neben den ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern auch zahlreiche Gemeindemitglieder, die Kuchen gespendet haben „Mir hat alles gut gefallen“, sagte Marie (10) aus Losheim. Bei der geplanten Neuauflage des Messdienertags will sie auf jeden Fall wieder kommen.