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Neue Gemeindereferentin:Berufung auf Umwegen

Melanie Engler wird am 30. August von Weihbischof Brahm als Gemeindereferentin beauftragt.
Melanie Engler wird als Gemeindereferentin beauftragt.
Datum:
6. Aug. 2025
Von:
Ute Kirch

Merzig/Siersburg – Eigentlich hatte Melanie Engler keinen Berufswechsel geplant, als sie sich vor sieben Jahren für den Würzburger Fernkurs Theologie und Religionspädagogik angemeldet hat. „Mein Interesse an der Theologie war durch meine Tätigkeit als Kommunion-Katechetin meines Sohnes geweckt worden. Ich hatte den Wunsch, mehr zu wissen von dem, was wir glauben und weitergeben“, sagt die heute 50-Jährige, die mit ihrer Familie in Beckingen-Honzrath lebt. In der dortigen Pfarreiengemeinschaft ist sie kirchlich verwurzelt und gehört ehrenamtlich dem Verwaltungsrat an. Doch irgendwann konnte sich Engler den Beruf der Gemeindereferentin immer besser vorstellen. Praktika in verschiedenen Bereichen, etwa dem St. Nikolaus-Hospital in Wallerfangen, bestärkten sie darin, beruflich noch einmal neu anzufangen.

Nac dem Abitur an einem Saarbrücker Wirtschaftsgymnasium macht die gebürtige Dillingerin zunächst eine Ausbildung bei einer Krankenkasse, wo sie 15 Jahre vor allem im Bereich Krankengeld und Fallmanagement arbeitet. Parallel macht sie eine Ausbildung als Heilpraktikanten, „um die Menschen und ihre Krankheitsbilder besser erfassen zu können“. Weitere Ausbildungen zur Entspannungspädagogin und zur Natur- und Waldpädagogin an der Naturschule Freiburg folgen. Das Theologie-Studium parallel zum Familienalltag und dem eigentlichen Beruf zu absolvieren, sei eine anstrengende Zeit gewesen. „Das Lernen war für mich oft mit sehr frühen Frühschichten verbunden“, blickt Engler zurück. Diese Zeit wurde pastoral-praktisch und spirituell vom Bistum Trier begleitet. Neben dem Studium jobbte sie eine Zeitlang in der Zentralen Patientenaufnahme eines Krankenhauses.

Kindern den Übergang zwischen Kita und Schule erleichtern

Nach abgeschlossenem Studium absolvierte Melanie Engler ihr berufspraktisches Jahr in der Pfarrei St. Maria Merzig-Hilbringen, dem sich eine zweijährige Phase als Gemeindeassistentin in der Pfarrei Niedtal Siersburg anschließt. Hier wird sie auch nach der offiziellen Beauftragung bleiben. Religionsunterricht an Grundschulen gehört zu ihren Aufgaben in beiden Einsatzorten. „Zwar habe ich durch meine Ausbildungen pädagogische Anknüpfungspunkte, aber ich stand noch nie vor einer Klasse. Das war am Anfang nicht ganz einfach“, räumt sie ein, „doch inzwischen hat sich Unterrichten zu meinem Schwerpunkt entwickelt, der mir Freude bereitet und den ich nicht mehr missen will.“ In Siersburg ist ihr Haupteinsatzgebiet die Schul- und Kindergartenpastoral. Sie begleitet die Kitas der Pfarrei religionspädagogisch an den Festen im Jahreskreis und bei Gottesdiensten. „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, Verbindungen zwischen Kita und Grundschule herzustellen, um den Kindern den Wechsel an die Schule zu erleichtern“, sagt Engler. So bietet sie in den Kitas Begegnungsstunden für die Vorschulkinder an. „Wenn wir uns dann in der Schule sehen, kennen sie mich schon. Das ist für alle sehr gewinnbringend.“ Mit anderen Akteuren vernetzt sein, ist Engler wichtig. Im Rahmen der Nachmittagsbetreuung an der freiwilligen Ganztagsschule (fGTS) macht sie gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin Angebote für Kinder. Kindern zu vermitteln, dass der Glaube sie in allen Lebenssituationen, auch den schweren, tragen kann, ist ihr ein Herzensanliegen.

In ihrer Freizeit geht Melanie Engler gerne ins Theater, liest gerne und interessiert sich für Kunst. „Ich liebe die Musik und Live-Konzerte, fast alle Richtungen.“

Am Samstag, den 30. August, wird Melanie Engler um 9 Uhr im Trierer Dom von Weihbischof Robert Brahm zu ihrem Dienst als Seelsorgerin beauftragt. Neben ihrer Familie, den 18 und 10 Jahre alten Söhnen, werden auch viele Wegbegleiter aus Siersburg und Beckingen dabei sein.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Zurzeit (Stand: 2024) arbeiten 238 Gemeindereferentinnen und -referenten sowie 185 Pastoralreferentinnen und -referenten mit den Menschen in Pfarreien, Pfarreiengemeinschaften und Pastoralen Räumen des Bistums. Sie sind in verschiedenen pastoralen Feldern unterwegs, unter anderem mit Kindern und Jugendlichen, deren Eltern, Paaren und Singles, Männern und Frauen und begleiten diese in verschiedenen Lebensphasen. In verschiedene Rollen tragen sie Verantwortung in der Pastoral zusammen mit allen Hauptamtlichen und ehrenamtlich Engagierten. Sie teilen, leben und geben Zeugnis für den christlichen Glauben und unterstützen andere dabei, den eigenen Glauben zu entdecken und ins Wort und in die Tat zu bringen in Kirche und Welt.

Weitere Informationen gibt es unter www.bistum-trier.de/personal/ausbildung-pastoraler-berufe und beim Bistum Trier, Mustorstraße 2, 54290 Trier, sowie beim Ausbildungsleiter Matthias Beer, Telefon 0651-7105-518, E-Mail: matthias.beer@bistum-trier.de