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Neue Pastoralreferentin:„Die Vielfalt der Begegnungen macht den Reiz aus“

Hannah Maxem (27) aus Merzig wird am 30. August von Weihbischof Brahm als Pastoralreferentin beauftragt.
Hannah Maxem wird am 3o. August zur Pastoralreferentin beauftragt.
Datum:
21. Juli 2025
Von:
Ute Kirch

Trier/Lebach/Merzig – „Das ist aber mutig!“ oder „Spannend, dass eine junge Frau sich das traut“ – Reaktionen wie diese hat Hannah Maxem schon öfters zu hören bekommen, wenn sie erzählt, dass sie Pastoralreferentin werden will. „Natürlich gibt es auch irritierte Blicke oder Verwunderung, aber bei den meisten ist es echte Neugierde, warum ich als Frau für die katholische Kirche arbeiten will und was ich da genau mache. Daraus entstehen oft spannende Gespräche“, sagt die 27-Jährige aus Merzig-Weiler, die zusammen mit ihrem Mann in Merzig-Schwemlingen wohnt. Am Samstag, den 30. August, wird sie um 9 Uhr im Trierer Dom von Weihbischof Robert Brahm zu ihrem Dienst als Seelsorgerin beauftragt.

Nachdem sie ihren Traum vom Musikstudium mit den Fächern Klarinette und Klavier aufgeben musste, begann Hannah Maxem nach dem Abitur am Merziger Peter-Wust-Gymnasium zunächst ein Lehramtsstudium mit den Fächern Mathematik und Religion in Trier. Auf Bitten eines Kommilitonen, der sich für den Bewerberkreis für angehende Pastoralreferent*innen interessiert, begleitet sie ihn zu einem Treffen.  „Am Ende ist mein Mitstudent beim Lehramt geblieben und ich wurde Pastoralreferentin“, sagt Hannah Maxem schmunzelnd. Um zu prüfen, ob der Beruf etwas für sie ist, machte sie zuerst ein Praktikum in der Hospiz- und Trauerseelsorge im damaligen Dekanat Saarlouis. „Dadurch habe ich die Vielseitigkeit es Beruf kennengelernt. Die Vielfalt der Begegnungen mit Menschen macht für mich den Reiz aus“, sagt Maxem. Weitere Praktika führen sie in die Jugend- und Klinikseelsorge, Bereiche, die sie sich ebenfalls gut als Einsatzorte vorstellen kann.

Während ihres Studiums engagierte sich Hannah Maxem auch bei der Jugendkirche MIA in Rappweiler. „Ich möchte das weitergeben, was ich dort erfahren habe. Das positive Kirchenbild von dort trage ich in mir“, sagt sie. Ihre erste Ausbildungsstation führte sie ins momentum nach Neunkirchen. Es sei schon ein großer Kontrast vom Land in die Stadt gewesen, erzählt sie. Im Begegnungscafé habe sie Kontakt mit unterschiedlichen Menschen in teilweise schwierigen Lebenslagen bekommen. Die letzten beiden Jahre war sie als Pastoralassistentin im Pastoralen Raum Lebach in der Jugend- und Schulpastoral eingesetzt, wo sie auch nach der Beauftragung bleiben wird. Neben der Firmvorbereitung zählen der erste Messdienertag sowie der erste Kinderchortag auf Ebene des Pastoralen Raums zu ihren großen Projekten. Gemeinsam mit anderen Lehrkräften der verschiedenen Lebacher Schulen hat sie zudem das „Projekt Micha“ neu belebt. Der Name kommt von der St. Michaels-Kapelle auf dem Schulcampus. „Das Ziel unserer Gruppe ist es, schulübergreifend Angebote für Schülerinnen und Schüler und auch für Lehrkräfte anzubieten“, sagt Maxem. Bereichernd sei für sie auch der Religionsunterricht – zuerst an der Gemeinschaftsschule in Elversberg, jetzt an der Nikolaus-Groß-Gemeinschaftsschule in Lebach. „Auch die Schülerinnen und Schüler bekommen durch mich als Externe einen anderen Blickwinkel“, sagt sie. Nicht jedem sei klar, was eine Pastoralreferentin ist. „Darfst Du dann nicht heiraten?“, habe schon mal ein Schüler von ihr wissen wollen.

Größere Einheiten als Herausforderung

Anders als früher sind Gemeinde- und Pastoralreferent*innen nicht mehr nur in einer, sondern oft in mehreren Pfarreien eingesetzt. „In größeren pastoralen Einheiten den guten Kontakt zu den Menschen zu halten, ihnen zu zeigen, dass wir als Kirche da sind‘ und an ihnen Interesse haben, wird in Zukunft herausfordernd sein“, meint Maxem.

Neben dem musikalischen Engagement in verschiedenen Orchestern ist die ehrenamtliche Arbeit beim Deutschen Roten Kreuz Hannah Maxems große Leidenschaft. Im Rahmen eines Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim DRK Kreisverband Merzig-Wadern arbeitete sie ein Jahr in der Integrationshilfe. Seit 2018 ist sie engagiert im Rettungsdienst sowie seit 2019 im DRK Ortsverein Fitten-Hilbringen-Ballern, dessen Vorsitzende sie seit drei Jahren ist. „Die Seminare in den Bereichen „Leiten und Führen“ oder Umgang mit Helfenden kommen mir auch in meinem Beruf zugute“, sagt sie. Mit dem Roten Kreuz half sie nach der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal oder dem Pfingsthochwasser 2024 im Saarland. „Die Erfahrungen, die ich dabei mache, helfen mir in meinem Beruf, auch andere Blickwinkel mit einfließen zu lassen.“

Als Seelsorgende vielfältig im Einsatz

Zurzeit (Stand: 2024) arbeiten 238 Gemeindereferentinnen und -referenten sowie 185 Pastoralreferentinnen und -referenten mit den Menschen in Pfarreien, Pfarreiengemeinschaften und Pastoralen Räumen des Bistums. Sie sind in verschiedenen pastoralen Feldern unterwegs, unter anderem mit Kindern und Jugendlichen, deren Eltern, Paaren und Singles, Männern und Frauen und begleiten diese in verschiedenen Lebensphasen. In verschiedene Rollen tragen sie Verantwortung in der Pastoral zusammen mit allen Hauptamtlichen und ehrenamtlich Engagierten. Sie teilen, leben und geben Zeugnis für den christlichen Glauben und unterstützen andere dabei, den eigenen Glauben zu entdecken und ins Wort und in die Tat zu bringen in Kirche und Welt.

Weitere Informationen gibt es unter www.bistum-trier.de/personal/ausbildung-pastoraler-berufe und beim Bistum Trier, Mustorstraße 2, 54290 Trier, sowie beim Ausbildungsleiter Matthias Beer, Telefon 0651-7105-518, E-Mail: matthias.beer@bistum-trier.de