Aktionstag der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands auf dem Domfreihof:„Wenn Frauen sterben, nur weil sie Frauen sind!“

Trier/Eppelborn – Wenn Frauen sterben, nur weil sie Frauen sind, spricht man von Femizid. Im Lagebericht des Bundeskriminalamtes von 2023 (die Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor) ist festgehalten, dass in Deutschland 360 Frauen aufgrund geschlechtsbezogener Gewalt starben, davon 155 Frauen durch die Hand ihrer Partner oder Ex-Partner.
Der Aktionstag des diözesanen Fachausschusses (FA) Frauen stärken – Gewalt überwinden rückt besonders das Schicksal der namenlosen 155 Frauen in den Fokus. Hinter den nackten Zahlen stehen Frauen, die ihr Leben verlieren, und Familien, die zerstört werden. Für jede vom (Ex-)Partner ermordete Frau wird am 2. August auf dem Domfreihof ein Paar Schuhe stehen. „Wir wollen die Menschen wachrütteln. Denn die Gewalt gegen Frauen ist kein Frauenproblem, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es darf nicht länger nur von Beziehungstragödien oder Eifersuchtsdramen gesprochen werden, wenn Frauen brutal von (Ex)-Partnern ermordet werden“, sagt Rita Monz, Sprecherin des FA aus Eppelborn.
Wichtig ist dem FA auch, an diesem Tag auf Hilfsangebote und Anlaufstellen für gewaltbetroffene Frauen aufmerksam zu machen. Alle vier Minuten erfährt eine Frau Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner, wird körperlich und seelisch misshandelt. Keine Frau muss sich dafür schämen, Opfer von Gewalt geworden zu sein. Diese falsche Scham hält Frauen viel zu oft davon ab, Anzeige zu erstatten oder sich Hilfe zu suchen.
Um 10 Uhr beginnt der Aktionstag in der kfd-Geschäftsstelle, Sichelstraße 36, Trier, mit einer 45-minütigen Einführung zum Thema Femizid, die dann um 12.30 Uhr und um 15 Uhr wiederholt wird. Von 10 bis 16 Uhr läuft die Aktion auf dem Domfreihof. Die FA-Mitglieder sind vor Ort und stehen für Fragen gerne zur Verfügung.
Hintergrund kfd Trier
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 12.000 Mitgliedern die größte Frauenorganisation im Bistum Trier. Seit über 20 Jahren beschäftigt sich der diözesane Fachausschuss „Frauen stärken – Gewalt überwinden“ mit den vielen Facetten der Gewalt gegen Frauen. Häusliche Gewalt ist eine von vielen. Der Ausschuss arbeitet intensiv daran, die Menschen für die Gewalt-Thematik zu sensibilisieren, damit sie genauer hinsehen und handeln.Weitere Informationen gibt es auf www.kfd-trier.de.