KEB-Naturtipp Herbstzeitlose
- Sie sehen aus wie ein Krokus. Aber sie blühen im Herbst, jetzt im September und Oktober. Meist auf einer nicht zu trockenen, nährstoffreichen Wiese oder in einem lichten Auwald. Im Unterschied zum Krokus haben sie zur Blütezeit keine grünen Blätter. Und sechs statt drei Staubblätter in der Blüte.
- Die Herbstzeitlose wird als eine der giftigsten Pflanzen Europas bezeichnet. Der hochgefährliche Inhaltsstoff Colchicin kann sogar über die Haut beim Pflücken der Blühten in den Körper gelangen, deshalb wird gewarnt, dass in Gärten, in denen sich Kinder aufhalten, keine Herbstzeitlosen wachsen sollten.
- Gefährlich ist die Herbstzeitlose vor allem im Frühjahr, wenn die grünen Blätter austreiben. Denn diese werden immer wieder mit Bärlauch verwechselt. Gegessen ist das Gift natürlich viel wirksamer als durchs Anfassen der Pflanze. Tückisch ist, dass die ersten Vergiftungserscheinungen mit einer Verzögerung von zwei bis sechs Stunden auftreten, zum Ausspülen des Magens ist es dann bereits zu spät. Und gegen das arsenähnliche Gift der Herbstzeitlosen gibt es kein Gegenmittel – man kann dann nur noch die Symptome der Vergiftung behandeln und hoffen, dass der Körper mit den Kreislaufbeschwerden und der Atemnot fertig wird.
- In der Pharmazie ist auch dieses Gift als Arzneimittel im Einsatz, allerdings natürlich in therapeutisch sicherer und geringer Dosis.
- Dass die Pflanze im Herbst blüht, hat ihr den Namensbestandteil „zeitlose“ eingebracht. Im Herbst ist sie eine wertvolle Blühpflanzen für Insekten. Und natürlich auch eine der wenige Blüten, die uns Menschen mit ihrem Anblick erfreuen.