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Skorpionsfliegen

Datum:
26. Mai 2025
Von:
Barbara Schartz
Skorpionsfliegen
  • „Das gefährlichste ist der Name“, betitelt der NABU seine Info zum Insekt des Jahres 2018, der Skorpionsfliege. Ihren Namen verdanken sie dem männlichen Begattungsorgan, das an den Stachel eines Skorpions erinnert, aber kein Stachel ist.
  • In Mitteleuropa gibt es fünf Arten von Skorpionsfliegen. Skorpionsfliegen sind ziemlich häufig anzutreffen, trotzdem kennen selbst viele Naturinteressierte sie nicht.
  • Die Tiere sind nicht besonders groß (maximal 18 Millimeter lang), sie halten sich im schattigen Gebüsch an Wald- und Wegrändern oder in Brennesselbeständen (an feuchten Standorten) auf. Sie haben einen ausgeprägten Fluchtreflex – will man sie näher ansehen oder fotografieren, verstecken sie sich meist.
  • Wer aufmerksam hinschaut, kann zur Zeit eigentlich relativ viele Skorpionsfliegen finden. Sie schlüpfen ab Ende Mai aus dem Boden, in dem die Puppe den Winter verbracht hat. Eine zweite Generation kann im Sommer schlüpfen.
  • Auch der Kopf dieser Tiere ist auffällig. Sie gehören in die Tierordnung der Schnabelfliegen. Diese Bezeichnung überrascht nicht angesichts der langgezogenen, schnabelähnlichen Kopfverlängerung. Nicht die ganze Verlängerung wird zum Fressen geöffnet, die Mundwerkzeuge sitzen ausschließlich an der Spitze des „Schnabels“.
  • Auch für andere Tiere sind Skorpionsfliegen ungefährlich, sie ernähren sich nur von toten oder verendenden Insekten, von Kot oder von Pollen, Nektar oder reifem Obst. Tote Insekten öffnen sie mit ihren starken Mundwerkzeugen, mit dem langen Schnabel erreichen sie die weichen Organe im Innern, die ihnen als Nahrung dienen. Die harten Außenteile der toten Insekten werden nicht gefressen.
  • Außergewöhnlich ist, dass Skorpionsfliegen auch Insekten aus Spinnennetzen „stibitzen“. Sie können an den Fäden entlang laufen, ohne kleben zu bleiben und ohne dass die Spinne sie daran hindern würde, ihr die Beute weg zu nehmen.