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Wegwarte

Datum:
1. Sept. 2020
Von:
Barbara Schartz
Wegwarte Blume Kräuter

Der Name ist Programm, denn die Wegwarte (oder Zichorie) wächst meist genau dort, am Wegrand. Eine alte Sage sagt, die Blüte seien die blauen Augen eines Burgfräuleins, das am Straßenrand bis heute vergeblich auf die Rückkehr des Verlobten vom Kreuzzug ins Heilige Land wartet.

  • Die Trockenheit kann sie gut verkraften, vielleicht sehen wir sie mit zunehmendem Klimawandel dann noch häufiger.
  • Wenn sie ihre leuchtend blauen Blüten zeigt, fällt sie ins Auge. Ihre hübschen, eng am Stiel sitzenden Blüten fallen besonders auf, da Stängel und Blätter sehr „luftig und durchlässig“ sind.
  • Die Wegwarte eignet sich nicht für einen Blumenstrauß. Die meist blauen – selten weißen oder rosafarbenen – Blüten, schließen sich am Nachmittag und bei trübem Wetter - deswegen übersieht man sie auch schnell.
  • Aber die Wegwarte ist nicht nur hübsch anzusehen (Blume des Jahres 2009), sondern auch gut zu gebrauchen (Arzneipflanze des Jahres 2020), denn:
    • ihre Bitterstoffe helfen bei Magen- und Verdauungsbeschwerden - dazu brüht ihr die Wurzeln der Pflanze als Tee auf 
    • die jungen, zarten Triebe sind nur leicht bitter, mineralstoffreich und lecker im Salat. Zichorie ist die Urform der ebenfalls leicht bitteren Salatsorten Chicorée, Zuckerhut und Radicchio – deshalb nennt man sie auch „wilder Endifi“
    • die getrockneten, gerösteten und gemahlenen Wurzeln trank man früher wie heute als Kaffeeersatz namens „Muckefuck“ (vom französischen Mocca faux, ‚falscher Mokka‘) Achtet mal beim Marktführer auf die Zutatenliste.