KEB-Naturtipp – Die Wespenspinne
- Der Name dieser Spinne erklärt sich von selbst, wenn man sie oder ihr Foto sieht: sie ist gelb-schwarz gestreift wie eine Wespe. Aber sie hat keinen Stachel und ist für uns völlig ungefährlich. Nur andere Insekten müssen sie fürchten, weil sie auf ihrem Speiseplan stehen.
- Wespenspinnen bauen bodennahe Radnetze und warten im Zentrum des Netzes darauf, dass potentielle Nahrung sich verfängt. Wenn das der Fall ist, wird die Beute rasch mit Seidenfaden umwickelt, sodann mit einem Biss gelähmt und ausgesaugt.
- Auffällig ist am Netz ein weißes Zickzackgebilde. Wozu dieses dient, darüber sind sich die Forschenden noch nicht einig. Es könnte der Stabilisierung des Netzes dienen, es könnte das Männchen ins Zentrum führen, also als „Liebespfad“ dienen. Es könnte aber auch der Tarnung der Spinne dienen, weil es von deren Zeichnung ablenkt.
- Wespenspinnen lieben es warm. Vor gut 100 Jahren gab es nur zwei Vorkommen in Deutschland, inzwischen haben sie sich bis nach Nordeuropa ausgebreitet. Und sie mögen halbhohen Bewuchs zwischen 30 und 70 Zentimeter.
- Beobachten kann man die Spinnen ab Mitte Mai. Die Jungtiere häuten sich 9 bis 12 mal, ab Juli paaren sie sich. Dabei werden etwa 80 % der sehr viel kleineren Männchen von den Weibchen nach dem Liebesdienst gefressen – die Männchen tragen so dazu bei, dass die Spinnenmütter gut ernährt sind und damit sorgen sie indirekt für ihren Nachwuchs.
- Ende August/Anfang September sind die Weibchen mit einem Bauch voller Eier besonders dick. Sie bauchen dann einen Kokon, den sie mit Eikuchen als Winternahrung für die Spinnenkinder ausstatten. Die Spinnen schlüpfen noch im Herbst aus den Eiern und verbringen den Winter im Kokon. Im Frühjahr verlassen sie diesen und lassen sich an Spinnfäden vom Wind in der Landschaft verteilen.