Die heimische, Europäische Hornisse (Vespa crabro), auf der rechten Seite des Fotos, ist in Deutschland besonders geschützt. Solange man sich ihrem Nest nicht zu sehr nähert oder sie einquetscht, sind Hornissen auch sehr friedfertig. Dass "7 Stiche ein Pferd und 3 einen Menschen töten" ist völlig falsch. Hornissenstiche sind ähnlich wie Wespenstiche einzuordnen und wirklich gefährlich nur für Wespengift-Allergiker. Bienen-Allergiker sind selten auch allergisch auf Wespen- und Hornissengift. Beim Stich einer Biene wird von einer höheren Giftmenge ausgegangen als bei Wespen- oder Hornissenstichen, weil bei Bienen der Stechapparat in der Haut hängen bleibt und weiter Gift abgibt, wenn die Biene längst weg ist.
Wegen des Schutzstatus dürfen bewohnte Hornissennester nicht zerstört werden. Wo sie wirklich stören, müssen die Tiere von Fachleuten umgesiedelt werden. Hornissennester sind nach unten offen, der Kot der Tiere fällt heraus und verschmutzt nicht nur den Bereich unter dem Nest, sondern kann auch zu Bauschäden führen. Deshalb wird empfohlen, eine Schale mit saugfähigem Material unter zu stellen. In einem Volk der Europäischen Hornisse können am Ende des Jahres bis zu 700 Tiere leben.
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), auf dem Foto auf der linken Seite zu sehen, ist im Jahr 2004 ersmals in Europa beobachtet worden, in Deutschland erstmals 2014 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Die Tiere selbst sind etwas kleiner als die Europäischen Schwestern, ihre Völker werden aber sehr viel größer als die der Europäischen Art: 4.000 bis 10.000 Tiere kann das bis 1 m hohe Nest mit 0,8 m Durchmesser beheimaten. Im Herbst verlassen bis zu 300 begattete Jungköniginnen das Nest und überwintern frostgeschützt, um im neuen Jahr neue Nester zu bauen. Aufgrund der genannten Zahlen breitet sich die Asiatische Hornisse, seit sie eingeschleppt wurde, ziemlich rasant. Als invasive Art hat die EU zunächst die Bekämpfung der Art verordnet. Seit März 2025 gilt für Deutschland, dass die Asiatische Hornisse "etabliert" ist: sie ist in so großer Zahl vorhanden, dass die Pflicht sie zu bekämpfen weggefallen ist. Es besteht aber die Verpflichtung der Unteren Naturschutzbehörden bei Kreisen und kreisfreien Städten zu "Managementmaßnahmen", daher sollte auch weiter gemeldet und dokumentiert werden, wie sich die Art ausbreitet und da, wo die Nester aufgrund ihrer Position gefährlich für Menschen oder die Artenvielfalt sind, sollten die Nester auch weiter entfernt werden. Dafür aber bitte Fachleute engagieren, auch diese Hornissen reagieren aggressiv, wenn man dem Nest zu nahe kommt - ansonsten sind sie beim Fressen oder Jagen gefahrlos zu beobachten.
Das heißt: Sollten Sie Nester Asiatischer Hornissen finden, melden Sie diese bitte bei den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte, am besten mit Foto und genauen Standortdaten (https://www.bienenundnatur.de/Hornisse-melden). Sollte sich das Nest auf Ihrem Grundstück befinden, müssen Sie selbst die Beseitigung in Auftrag geben und ggf. auch finanzieren. Im Saarland werden die Kosten für die Entfernung von Nestern noch bis zum 31.12.2025 übernommen (https://www.saarland.de/mukmav/DE/aktuelles/aktuelle-meldungen/2025/naturschutz/q1/pm_2025-03-13_kooperation-asiatische-hornisse). In Rheinland-Pfalz werden Kosten nicht mehr generell übernommen, aber verschiedene Kommunen unterstützen die Beseitigung von Nestern durch Zuschüsse.
Nester der Asiatischen Hornisse sehen im Jahresverlauf unterschiedlich aus. Im Frühjahr bauen die Jungköniginnen ähnliche Nester wie die Europäische Hornissen, auch an ähnlichen Standorten: In Hecken, an Häusern oder Schuppen, an Dachrinnen. Später im Jahr, wenn das Volk größer wird, ziehen die Tiere meist von diesem Primärnest in ein sogenanntes Sekundärnest um, das meist mindestens 10 Meter hoch in Bäumen angebracht ist. Meist sieht man diese Nester häufig erst im Herbst, wenn die Blätter von den Bäumen fallen.
Fachleute sagen: Mit der Weiterverbreitung ist zukünftig eine stärkere Schädigung der Biodiversität zu erwarten. Das gilt besonders für Insekten vor allem auch für die Honigbiene. (https://mkuem.rlp.de/service/pressemitteilungen/detail/amtliche-umstufung-der-asiatischen-hornisse). Diese jagen Hornissen als Eiweißnahrung für die Brut. Die ausgewachsenen Tiere selbst verursachen aber auch Fraßschäden im Wein- und Obstbau, wo sie kohlehydratreiche Nahrung suchen.
Weiterlesen zum Thema Asiatische Hornisse:
https://www.umweltbundesamt.de/asiatische-hornisse#aussehen-und-vorkommen
