Jubiläumsprogramm der AG Gemeinsam Gedenken Gestalten geht weiter:Jüdisches Leben in Schweich und Umgebung soll nicht in Vergessenheit geraten

Schweich – Seit 15 Jahren setzen sich unterschiedliche Kooperationspartner unter Leitung des Pastoralen Raums Schweich für das Gedenken an jüdisches Leben in und um Schweich ein. In Zeiten des weltweiten Rechtsdruck, antidemokratischer Tendenzen und eines wieder erstarkenden Antisemitismus ein wichtiges Zeichen der Kirche und ihrer zivilen Partner. Im Festjahr 2025 hatte bereits eine Festveranstaltung mit Schirmherrin Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, dem Leitungsteam des Pastoralen Raums, und Vertretern der Stadt Schweich stattgefunden; daneben lädt ein Begleitprogramm das ganze Jahr über ein, sich mit verschiedenen Aspekten des Gedenkens auseinanderzusetzen.
Nach der Sommerpause geht es nun am Freitag, 12. September mit einem Vortrag mit Buchvorstellung und einer anschließenden Führung über den jüdischen Friedhof Schweich weiter. Der Vortrag unter dem Titel „Steine über dem Fluss – jüdische Friedhöfe an der Mosel“ von Uwe Bauer startet am Niederprümer Hof (Hofgartenstraße 26) um 15 Uhr. Er stellt darin sein ähnlich betiteltes Buch vor und legt den Schwerpunkt auf lokale Friedhöfe. Bei der anschließenden Friedhofsbegehung wird es Informationen zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Schweich sowie zu einzelnen jüdischen Familien geben. Anmeldeschluss ist der 4. September.
Am 16. Oktober findet wie in den vergangenen Jahren das Gedenken an den Deportations-Transport von 513 jüdischen Menschen aus Luxemburg, Trier und vielen Orten entlang der Mosel ins Ghetto Litzmannstadt statt. Informationen gibt es unter www.grenzenlos-gedenken.eu.
„Stolpersteine erzählen“ bei einem Rundgang gegen das Vergessen ihre Geschichte am Freitag, 14. November um 15.30 Uhr in Trier. Treffpunkt ist das Friedens- und Umweltzentrum in der Pfützenstraße 1. Referentin*innen werden Mitglieder des Arbeitskreises „Trier im Nationalsozialismus“ und der AG Frieden sein. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, der sagt: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Die AG Frieden erzählt von Lebensgeschichten ehemaliger Trierer Bürger*innen und gibt
ihnen – wo möglich – ein Gesicht: Jüdischen Opfern ebenso wie Sinti, sozial Ausgegrenzten, Homosexuellen, politischen Gegnern der Nazis, Euthanasieopfern, katholischen Priestern, die sich quergestellt haben. Mit dieser etwas anderen Stadtführung will die AG Frieden die Geschichte der Nazi-Zeit anschaulich und konkret darstellen und zum Engagement gegen heutigen Rechtsextremismus motivieren. Anmeldung bei der VHS Schweich unter Tel.: 06502-2332 oder schweich@kvhs.trier-saarburg.de.
Mehr Informationen zur AG und ihrer Arbeit gibt es unter: www.juedisches-leben-vgschweich.de.