Diözesanrat kommt zur 5. Sitzung zusammen:Synodalität als wiederkehrendes Thema

Otzenhausen/Trier – Der Diözesanrat, das oberste Beratungsgremium des Trierer Bischofs, ist am 29. November in der Europäischen Akademie Otzenhausen zu seiner 5. Sitzung zusammengekommen. Zentrales Thema am Vormittag war die Befassung mit der historischen Studie der Universität Trier zum Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt in den Amtszeiten der Bischöfe Marx und Ackermann. Dazu hatte der Vorstand die Studienautorin Dr. Lena Haase eingeladen. Sie stellte den Anwesenden die Studie vor und erläuterte sowohl Versäumnisse wie auch positive Entwicklungen.
Im Austausch unterstützten die Ratsmitglieder die Notwendigkeit, den Weg eines mehr und mehr betroffenenorientierten Vorgehens bei der Aufarbeitung von (Verdachts-)Fällen weiterzugehen. Dabei verwies ein Mitglied auf die nötige Weitung des Blicks auf weitere Formen von Missbrauch wie etwa dem von geistlicher Autorität. Ebenso hoben die Anwesenden hervor, dass es eine bleibende Aufgabe ist, die positiven Veränderungen, um die Kirche zu einem sicheren Raum zu machen, bekannt zu machen ebenso wie die gelernten Schritte aus der Aufarbeitung. Studienautorin Haase kündigte für 2026 den letzten Zwischenbericht an, der den Zeitraum 1946-1967 umfassen wird, sowie einen Abschlussbericht. Initiiert wurden die Studien von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Bistum Trier (Start | Aufarbeitungskommission).
Synodalität als wiederkehrendes Thema
Mechthild Schabo, Bereichsleiterin Seelsorge und Kirchenentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat Trier, informierte über die Pfarrgemeinderatswahlen im November (Das Bistum Trier hat gewählt). Im Kontakt mit den ehrenamtlichen Wahlbeauftragten habe sich eine große Gewissenhaftigkeit und ein hohes Engagement für diesen Prozess gezeigt. Sorge bereite die gesunkene Wahlbeteiligung von etwas mehr als acht Prozent. Schabo empfahl, dieses Thema im noch zu personalisierenden Ausschuss “Für eine synodale Kirche” zu beraten. Sie wies auch auf die anstehenden Wahlen in den zum 1.1.26 fusionierenden Pfarreien am 7./8. Februar hin.
Zum Thema Synodalität gehörte auch der Bericht vom Jubiläum der Synodenteams in Rom vom 24.-26. Oktober (Ermutigung: Synodalität vertiefen!): Mechthild Schabo gab einen Einblick in das Treffen mit rund 2.000 Teilnehmenden aus aller Welt mit Begegnung und Dialog mit Papst Leo XIV, den Seminaren und Workshopangeboten. Sie ermutigte, sich mit dem Abschlussdokument der Weltsynode zu befassen; es beschreibe “Synodalität als eine Weise, Kirche zu sein, als eine Art, den Auftrag der Kirche gemeinsam zu erfüllen”. Das Dokument wird im Ausschuss “Für eine synodale Kirche” eine zentrale Rolle spielen.
Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg informierte das Gremium darüber, dass der Vorstand den “Klimaappell” (Appell kirchliche Akteure) der Klima-Allianz unterzeichnet habe. Bischof Dr. Stephan Ackermann berichtete vom Ende November tagenden Synodalausschuss, der die Satzung für eine “Synodalkonferenz” der katholischen Kirche in Deutschland einstimmig beschlossen hatte.
Für den Katholikenrat gab Markus Demmer einen Rückblick auf die Herbstvollversammlung des Laiengremiums (Gespräch im Heiligen Geist als neue Methode).

Beratung zu Finanzthemen
Entsprechend der Aufgaben des Rates stand erneut das Thema Finanzen und Haushalt auf der Tagesordnung. Manfred Wagner, zuständiger Bereichsleiter im BGV, stellte den Haushaltsplan für 2026 vor, den das Gremium der Empfehlung des Finanzausschusses folgend einstimmig verabschiedete. Der Plan wird bei der Haushaltspressekonferenz im Januar 2026 öffentlich vorgestellt. Wagner verwies auf einen Flyer, der über die Verwendung der Kirchensteuer informiert (BistumTrier_Infoflyer_Kirchensteuer_Juni2025.pdf). Der Blick auf den Stand der Haushaltssicherung gehört ebenfalls zu den regelmäßigen Beratungspunkten. Immer wieder sei eine Aufgabenklärung nötig, um die richtigen Schwerpunkte zu setzen, auch im Sinne einer gesellschaftlichen Wirksamkeit von Kirche. Einigkeit herrschte darüber, dass trotz zurückgehender Ressourcen immer auch die Perspektive des Wachstums und der Gestaltung im Blick zu halten sei.
Über den Stand im Prozess der Immobilienstrategie des Bistums (Immobilienstrategie | Unser Bistum Trier - Verwaltungsportal) berichteten Mechthild Schabo und Hermann Condné, Bereichsleiter Bau und Immobilien im BGV. Sie holten die Eindrücke der Diözesanratsmitglieder aus den Info-Veranstaltungen im Oktober und November ein und kündigten die Inkraftsetzung der Strategie für den 1. Januar 2026 an. Im Februar werde zudem ein Materialheft für die Kirchengemeinden veröffentlicht. Es sei erfreulich, dass “wir über das Thema Immobilien verstärkt dazu kommen, kirchenentwicklerische Themen“ zu diskutieren, sagte Schabo. Der Diözesanrat entsandte Manfred Michler (Saarlouis) als ehrenamtliches Mitglied in die Steuerungsgruppe für den Gesamtprozess.
Informationen zum Diözesanrat sind unter Diözesanrat | Unser Bistum Trier - Verwaltungsportal zu finden.