Personen sind Geschichte. Auch für den Pfarrbrief zählt diese alte Journalistenwahrheit. Manchmal aber tun es sich die Personen schwer damit, auf einen zuzukommen und dann fehlen diese Geschichten. Ein klassischer Trick um an diese Themen zu kommen ist der Blick auf Jubiläen, Ehrungen oder auch runde Geburtstage. Es kann Sinn machen, diese Termin zu sammeln und dann auch mal für eine Geschichte im Pfarrbrief, oder einfach auch nur für ein nettes Foto, aufzugreifen.
Die Entscheidung, im Pfarrbrief über Jubiläen zu berichten, hat sowohl positive als auch negative Aspekte, die sorgfältig abgewogen werden sollten.
Vorteile
- Stärkung der Gemeinschaft: Die Anerkennung von Jubiläen wie Ehe- oder Priesterjubiläen fördert das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Es zeigt, dass die Gemeinde die Lebenswege ihrer Mitglieder wertschätzt und mit ihnen feiert. Auch Vereinsjubiläen oder runde Gründungstage, etwa der der Pfarr-Bibliothek, oder der Eine-Welt-Gruppe oder Frühstücks der Nationen können ein guter Anlass sein.
- Motivation und Vorbildfunktion: Erfolgreiche, langjährige Beziehungen können als Inspiration für andere dienen. Die Veröffentlichung von Ehejubiläen kann junge Paare ermutigen und ihnen positive Beispiele für die Beständigkeit von Beziehungen geben.
- Erhöhte Sichtbarkeit: Jubilare oder Mitglieder von geehrten Vereinen oder Gruppierungen fühlen sich durch die öffentliche Erwähnung gesehen und gewürdigt. Dies kann ihre Bindung an die Pfarrei stärken und ihnen das Gefühl geben, ein wichtiger Teil der kirchlichen Familie zu sein.
Nachteile
- Datenschutz und Privatsphäre: Die Veröffentlichung persönlicher Daten kann problematisch sein, da nicht jeder möchte, dass sein Jubiläum öffentlich gemacht wird. Es besteht das Risiko, ungewollt die Privatsphäre von Personen zu verletzen.
- Gefühl der Ausgrenzung: Wenn nicht alle Jubiläen gemeldet oder wahrgenommen werden, können sich einige Gemeindemitglieder übergangen oder weniger wichtig fühlen, was zu Enttäuschung führen kann.
- Verwaltungsaufwand: Das Sammeln und Aktualisieren der Daten erfordert einen erheblichen Aufwand. Um Fehler zu vermeiden und sicherzustellen, dass niemand vergessen wird, müssen klare Prozesse etabliert werden, was besonders in großen Pfarreien komplex sein kann.
- Möglicher Verlust der Besonderheit: Wenn jedes Jubiläum in standardisierter Form veröffentlicht wird, kann die Berichterstattung mit der Zeit an emotionaler Wirkung und besonderem Wert verlieren. Deswegen sollte man darauf achten, dass ein Jubiläum auch wirklich eines ist – 50 Jahre? 25 Jahre? Aber nicht schon fünf oder zehn Jahre.
Um diese Nachteile zu minimieren, ist es ratsam, vor der Veröffentlichung die ausdrückliche Einwilligung der betroffenen Personen einzuholen und klare Kriterien festzulegen, welche Ereignisse gemeldet werden.
Wenn das alles geklärt ist, dann bleibt noch die Frage nach der Umsetzung: Interview? Foto? Bericht? Aber dazu gibt es weitere Antworten in diesem FAQ.