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Barrierefreiheit auf Internetseiten

Das Wichtigste

Die Kommunikationswissenschaftlerin und Journalistin Annika Möller arbeitet an ihrem Laptop. Die junge Frau mit halblangen braunen Haaren sitzt in ihrem Rollstuhl und blinzelt lächelnd ins Licht. .

Barrierefreiheit umfasst weit mehr als die Fragen rund um bauliche Barrierefreiheit oder die Zugänglichkeit von Verkehrsmitteln. In Zeiten zunehmender Digitalisierung sind Menschen auch in ganz anderen Kontexten auf Barrierefreiheit angewiesen - in der Kommunikation, in Medien, in der digitalen Welt. Der Umgang mit Technik gewinnt im Zeitalter der Digitalisierung zunehmend an Bedeutung - umso wichtiger, dass jede*r sie nutzen kann.

Informationen und Dienstleistungen müssen so gestaltet sein, dass sie für alle zugänglich sind. Die digitale Barrierefreiheit zielt demnach darauf ab, Informationen allen Nutzer*innengruppen zugänglich zu machen - unabhängig von Sprache, Kultur, Ort, physischen oder kognitiven Fähigkeiten und unabhängig von Endgeräten, Betriebssystemen oder der genutzten Software.

Auch in kirchlichen Zusammenhängen spielt das Internet eine immer größere Rolle. Es gibt kaum mehr eine Pfarrei ohne Internetseite. In größer werdenden Räumen gilt es den Kontakt zu Menschen zu halten und Informationen zur Verfügung zu stellen. Gerade für Menschen, die nicht so mobil sind, sind Angebote im Internet ein Tor zur Welt und zu kirchlichen Angeboten. 

Konkrete Barrieren in Bezug auf digitale Angebote sind zum Beispiel:

  • Menschen mit einer Sehbehinderung können Texte oder Formularfelder schlecht erkennen, wenn sie sich nur geringfügig vom Hintergrund abheben.

  • Gehörlose und schwerhörige Menschen können Videos nicht nutzen, wenn sie keine Untertitel enthalten.

  • Blinde Menschen können Webseiten nicht richtig nutzen, wenn Bilder, Formulare und Buttons nicht textlich beschrieben sind.

Was zeichnet ein barrierefreies digitales Angebot aus?

Die folgenden Funktionen und Unterstützungssysteme können dabei helfen, Schritt für Schritt Barrieren im digitalen Bereich zu überwinden:

  • Die Website ist klar und übersichtlich aufgebaut. Sie enthält eine übersichtliche Seitenstruktur mit Überschriften, Absätzen und Listen. Wer sie nutzt, findet rasch den gewünschten Inhalt.

  • Die verwendeten Schriftarten sind deutlich und gut lesbar. Nutzer*innen können sowohl die Schriftgröße als auch die Kontraste nach ihren Bedürfnissen anpassen. Hilfreich ist auch, wenn das Farbschema einer Seite ausgewählt werden kann. 

  • Die Texte können über eine Audio-Vorlesefunktion vorgelesen werden.

  • Für Nicht-Text-Inhalte wie Bilder, Logos oder Zeichnungen gibt es Beschreibungen, damit Screenreader die Möglichkeit haben, diese zu erfassen.

  • Die Texte sind verständlich geschrieben. Die wichtigsten Informationen sind in Leichter Sprache geschrieben und zugänglich.

  • Filme (Videos) sind untertitelt und in Gebärdensprache übersetzt.

  • Etliche Funktionen einer Webseite, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind, haben für bestimmte Nutzergruppen eine große Bedeutung. So sollten Webseiten so programmiert sein, dass sie auf verschiedenen Endgeräten gut dargestellt werden. Sie sollten mit Unterstützungsgeräten, die Menschen mit Behinderung benutzen, kompatibel sein. Dazu ist es wichtig, dass sie korrekt programmiert sind und sich an Standards halten. Hilfreich ist auch, wenn eine Internetseite vollständig über die Tastatur bedient werden kann. 

Anfangen und Weitermachen

Testseiten für Barrierefreiheit

Mit den nachfolgenden Testseiten können Sie Ihre Homepage auf Barrierefreiheit hin überprüfen: 

Weitere Infos

Eine Zusammenstellung wesentlicher Aspekte für die Gestaltung möglichst barrierearmer Webseiten bietet die Aktion Mensch auf ihrer Seite:  Barrierefreie Website | Aktion Mensch (aktion-mensch.de). Weiterführende Informationen:  Einfach für alle. Das Angebot der Aktion Mensch für ein barrierefreies Internet.

Die rechtlichen Grundlagen zu barrierefreien Angeboten im Internet finden Sie hier: Bundesfachstelle Barrierefreiheit - Informationstechnik

Jan Hellbusch informiert auf seiner Internetseite über die Gestaltungsmöglichkeiten eines zugänglichen und für viele nutzbaren Internets: www.barrierefreies-webdesign.de

Eine gute Anleitung zur Erstellung von Alternativtexten zu Bildern, Grafiken, Logos usw. hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) in 4 Regeln zusammengestellt. Auf der Internetseite des DBSV kann man die Regeln auch als barrierefreie PDF-Datei downloaden:  Bildbeschreibung (Alternativtext) in Social Media – 4 Regeln - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (dbsv.org)