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Barrierefreiheit und Kirche

Menschen mit und ohne Behinderung stehen auf dem Hauptmarkt in Trier vor einem Aktionszelt während der Heilig-Rock-Tage 2022. In ihrer Mitte ist ein hohes Plakat zu sehen. Darauf steht oben 'Inklusion Erleben' und unten 'Bistum Trier'. Dazwischen sind die Umrisse von zwei Händen aufgedruckt, die ein Herz halten, das mit bunten Punkten gefüllt ist. Zur Gruppe gehören Weihbischof Franz-Josef Gebert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tonpost und aus dem Team Inklusion.

Eine Frage des Menschenbildes

Für mehr Barrierefreiheit zu sorgen, ist Ausdruck dafür, dass Kirche und ihre Entscheidungsträger es ernst meinen mit der Würde jedes Menschen. Kirche macht sich zugänglich, offen, verständlich, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Das entspricht dem Menschenbild, das die Kirche vertritt: Jeder Mensch hat eine von Gott geschenkte unveräußerliche Würde und ist befähigt, seinen Beitrag zur menschlichen und christlichen Gemeinschaft zu leisten.

Das Notwendige einlösen ...

Die aktuelle Gesetzeslage, die aktuellen Normen und Richtlinien zur Barrierefreiheit sind der Orientierungsrahmen bei der Umsetzung von Barrierefreiheit auch für die Kirche. Hinter die aktuellen Vorstellungen, wie Barrierefreiheit zu gewährleisten ist, kann und will die Kirche nicht zurück, auch da nicht, wo die Kirche (noch) nicht gesetzlich verpflichtet ist.

  • Eine Webseite kann nur dann barrierefrei genannt werden, wenn sie heutigen Standards entspricht.
  • Und ein Kirchengebäude ist umso mehr barrierefrei, je mehr Menschen selbstständig Zugang finden, sich zurechtfinden und an Gottesdiensten und Veranstaltungen teilhaben können. Dazu dienen viele Dinge: Von einer Rampe über eine Hörschleife und Markierungen von Stufen bis hin zu einer gut erreichbaren behindertengerechten Toilette und Gebetbüchern in großer Schrift.

... ermöglicht Inklusion

Pfarreien und kirchliche Institutionen, die barrierefreie Gebäude vorhalten oder barrierearme Veranstaltungen anbieten, haben bereits wichtige Schritte hin zu mehr Inklusion getan. In einer inklusiven Kirche leben, arbeiten, glauben, feiern und gestalten verschiedene Menschen gemeinsam. Inklusion ist ein fortwährender, kreativer Prozess und Barrierefreiheit schafft die Vorraussetzungen.

Aus dem Abschlussdokument der Synode im Bistum Trier

Vielfalt als Geschenk Gottes annehmen

"Vielfalt bedeutet, sich im Bistum Trier aktiv dafür einzusetzen, allen Menschen Teilhabe und Teilgabe zu ermöglichen. Barrieren, die einer umfassenden Teilhabe aller (Inklusion) entgegenstehen, werden abgebaut." heraus gerufen, Kapitel 4.2

Die Ortskirche von Trier versteht sich inklusiv

"Die Ortskirche von Trier versteht sich inklusiv. Daraus ergibt sich die gleichberechtigte Teilhabe und Teilgabe aller Menschen. Die Ortskirche von Trier baut dazu die vielfältigen gesellschaftlichen und praktischen Barrieren ab, die Teilhabe und Teilgabe erschweren oder verhindern, und setzt sich für Inklusion in der Gesellschaft ein.

Von Barrieren Betroffene haben eine besondere Aufmerksamkeit für diese Barrieren; sie haben Ideen zu ihrer Überwindung. Sie müssen daher von Anfang an und in allen Phasen selbstbestimmt an Veränderungen beteiligt sein. Eine diakonische Kirche trägt dazu bei, dass in Kirche und Gesellschaft Vielfalt als Chance und Reichtum gesehen und geschätzt wird." heraus gerufen, Anlage 2.2