Mit Papst Leo beten wir, dass die Gläubigen verschiedener religiöser Traditionen zur Verteidigung und Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und menschlicher Geschwisterlichkeit zusammenarbeiten.
In Eintracht zusammenkommen, um in der jeweiligen Tradition für den Frieden zu beten – das war das Grundprinzip der multireligiösen Friedensgebete, zu denen Papst Johannes Paul II. 1986, 1993 und 2002 Vertreter und Vertreterinnen der Weltreligionen nach Assisi eingeladen hatte. 2002 betonte der orthodoxe Patriarch Bartholomaios in seinem Gebet, dass die Religionen die Aufgabe hätten, Friedensstifter zu sein und dies immer mehr zu werden. Der Scheich der Kairoer Al-Azhar Moschee, Mohammed Tantawi, ließ erklären, dass alle monotheistischen Religionen die Achtung von Werten wie Gerechtigkeit und Frieden lehrten. Ob im multireligiösen Gebet, bei dem die andere religiöse Überzeugung respektvoll hörend wahrgenommen wird, oder beim interreligiösen Gebet, bei dem gemeinsam formulierte Gebete gemeinsam gesprochen werden: Es kommt darin zum Ausdruck, dass wir gemeinsam verantwortlich sind, uns gegen Gewalt, Krieg und Terrorismus zu stellen. Wir sollen uns einbringen in Gesellschaft und Politik, damit menschenwürdiges Leben für alle möglich wird und erhalten bleibt.
Carola Fleck
Gebet
Du unser Gott,
wir wenden uns an Dich und erflehen Deinen Beistand:
Stärke unseren Glauben durch das Hören auf Dein Wort und das Vorbild Deiner Gesandten.
Mache uns treu, jede und jeden in seiner eigenen Religion.
Lass uns überzeugt und überzeugend sein, aber nicht eng im Denken und Handeln,
damit wir uns selbst und anderen nicht schaden.S
egne unsere Traditionen und unser Miteinander,
damit wir darin Frieden finden und bewahren - mit Dir und mit unseren Mitmenschen.
Dir sei die Herrlichkeit und die Ehre, Du Quelle unseres Lebens.
Amen.