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Gebetsmeinungen von Papst und Bischof

Bischof Ackermann reicht dem Papst die Hände.

Für 2024 haben Papst Franziskus und Bischof Dr. Stephan Ackermann die unten stehenden Gebetsanliegen festgelegt. Das erste Anliegen (im jeweiligen Monat im Fettdruck dargestellt) ist vom Papst festgelegt, die zwei weiteren (kursiv gesetzten) vom Trierer Bischof. Die Gebetsanliegen werden auch im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums Trier veröffentlicht.

Die Gebetsintentionen haben der Papst und Bischof Stephan jeweils bereits im Vorjahr festgelegt. So erklärt sich, dass sie nicht tagesaktuell auf Ereignisse eingehen können.

Der Papst stellt seine Anliegen monatlich in einem Video (auch in einem eigenen Kanal auf Youtube) persönlich vor.

Sie finden aktuelle Gedanken zu den monatlichen Gebetsintentionen aus dem Bistum Trier auf dieser Seite - zusammengestellt vom Gebetsapostolat

Gebetsanliegen für Juni 2025

"Spezifisch christlich"

Mit dem Papst beten wir im Monat Juni, dass jede und jeder von uns in der persönlichen Beziehung mit Jesus Trost findet und von seinem Herzen das Mitgefühl für die Welt lernt.

 

Was macht einen Christen, eine Christin aus? Diese Frage war der Predigteinstieg eines Pfarrers in einem Familiengottesdienst. Er bekam von Kindern und Erwachsenen ganz unterschiedliche Antworten: ein Christ/eine Christin tut Gutes; schenkt immer wieder Vergebung, geht in die Kirche (…)  Alle Reaktionen auf diese Frage sind sicherlich nicht falsch und werden landauf und landab mit dem Christsein in Verbindung gebracht. Dennoch braucht es noch mehr und es stellt sich die Frage: Was ist die konkrete, unverwechselbare Grundlage, auf die wir als Christen und Christinnen unser Leben ausrichten?

Zuerst einmal geht es um die Beziehung zu Jesus Christus, aus der mein Leben gelebt und gestaltet sein will. Es gilt seiner Zusage zu vertrauen und mit IHM, der ein „Gott mit uns“ ist, in Verbindung zu bleiben: im Gebet, beim Gottesdienst, in den Sakramenten, im Alltag. ER gibt Orientierung und Wegweisung. Er vermag es, Hoffnung, Trost und Kraft zu schenken. Diese tragende Beziehung und diesen Zuspruch braucht man ganz wesentlich, um als Christ/Christin leben zu können. Gleichzeitig erwächst daraus auch ein Anspruch: am Umgang miteinander soll diese Christus-Beziehung deutlich werden, so wie es im Johannes-Evangelium gesagt wird: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ (Johannes 13, 34+35)

Andrea Schwindling

Gebet

Jesus Christus,

wir dürfen aus deiner Liebe leben.

Du willst uns Orientierung und Wegweisung sein

und verheißt uns Leben in Fülle.

Wecke immer wieder neu die Sehnsucht und das Verlangen nach dir.

Hilf uns immer wieder neu, deine Botschaft in Wort und Tat zu verkünden;

damit die Welt an uns „ablesen“ kann, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.

Amen.

„Die Freude am gottgeschenkten Sein“

Mit Bischof Stephan beten wir im Monat Juni für all jene, denen zunehmender Leistungsdruck zu schaffen macht und die die Sehnsucht haben, ihre eigenen Stärken und ihr Charisma besser verwirklichen zu können.

 

In unserer heutigen Gesellschaft scheint es, als ob nur Erfolg und Leistung zählen. Slogans wie „höher, weiter, besser, schneller“ prägen unseren Alltag und bauen einen enormen Druck auf. Angefangen bei Kindern und Jugendlichen bis hin zu uns Erwachsenen wächst die Erwartung, immer mehr leisten zu müssen. Das führt fast zwingend dazu, dass Menschen sich überfordert fühlen, ihre eigenen Stärken und Talente nicht mehr erkennen und letztlich ausbrennen. Deshalb ist es so wichtig, von Zeit zu Zeit innezuhalten und sich bewusst zu machen, was wirklich zählt. Eine gute Hilfe kann dabei das Evangelium von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20, 1-16) sein. In diesem Gleichnis werden Menschen zu unterschiedlichen Tageszeiten eingestellt: einige arbeiten den ganzen Tag, andere nur eine Stunde. Aber am Ende erhalten alle den gleichen Lohn.

Jesus macht dadurch deutlich, dass es im christlichen Leben nicht nur um messbaren Erfolg und quantifizierbare Leistung geht. Vielmehr hat Gott jedem Menschen Würde und Einzigartigkeit geschenkt. Er hat uns mit Stärken und Talenten ausgestattet, die wir einsetzen dürfen und sollen. Sicherlich ist das Erreichen von äußeren Zielen nicht unwichtig, doch die Freude am gottgeschenkten Sein steht über allem. Nur so können wir den Herausforderungen des Lebens mit Gelassenheit und Vertrauen auf Gott begegnen.

 

Andrea Schwindling

Gebet

Gott,

du hast jedem Menschen ein unverwechselbares Sein geschenkt.

Halte in uns die Sehnsucht wach, dass wir uns dieser, unserer Würde

immer wieder neu gewiss sein dürfen.

Schenke uns Gottvertrauen, Gelassenheit und die Freude,

mit unseren Stärken und Talenten zu wuchern.

Amen.

„Unverzichtbares Gut“

Mit Bischof Stephan beten wir im Monat Juni für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die ihren Dienst zum Wohle unseres Landes und unserer Sicherheit leisten.

 

Die Bundeswehr ist eine Institution, die im Auftrag unseres Landes für die Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung sorgt. Dabei steht die Wahrung der Menschenwürde im Mittelpunkt. So heißt es in der Konzeption der inneren Führung der Bundeswehr (Seite 9): „Das Wertesystem des Grundgesetzes garantiert vor allem Menschenwürde, Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität und Demokratie. Die Achtung und der Schutz der Menschenwürde sind Verpflichtung des Staates und damit auch der Bundeswehr.“

Ausnahmslos jeder Mensch hat seine Würde; sie ist - sowohl nach christlicher Überzeugung als auch nach der Intention in der Allgemeinen Menschenrechtscharta – unantastbar, unveräußerlich und unteilbar. In diesem Sinne verdient jeder Mensch – er ist Ebenbild Gottes! - Respekt und Achtung, ungeachtet seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner Religionszugehörigkeit oder Hautfarbe. Das ist die Grundlage, auf der alle Überlegungen zur Rolle der Bundeswehr und zu ihrem Einsatz aufbauen sollten.

Darüber hinaus kann die sogenannte „Goldene Regel“, die am Ende der Bergpredigt quasi als Zusammenfassung steht, gleichermaßen ein zentraler Gedanke und eine Orientierung sein: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!“ (Matthäus 7,12) – übrigens ein Wunsch, der sich auch in Schriften unterschiedlicher Religionen wiederfindet.

Militärische Mittel sind für die Gewährleistung unserer Sicherheit wichtig, doch es braucht mehr: der Schutz der Menschenwürde, das Streben nach Gerechtigkeit und der Einsatz für den Frieden gehören für uns als Christinnen und Christen zu einem unverzichtbaren Gut, um verantwortungsvoll Entscheidungen im Sinne des Gemeinwohls zu treffen – wenn alle Stricke reißen auch mit militärischen Mitteln.

 

Andrea Schwindling

Gebet

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;

dass ich verzeihe, wo man beleidigt;

dass ich verbinde, wo Streit ist;

dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;

dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;

dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;

dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,

nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;

wer sich selbst vergisst, der findet;

wer verzeiht, dem wird verziehen;

und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

(Gotteslob 19,4)

Vorschaubild_Youtubechannel Papst

Video

Hier geht's zum Youtube-Channel "Das Video vom Papst". Das Video vom Papst ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes (Gebetsapostolat), eine Offizielle Einrichtung des Vatikans. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht.

Gebetsanliegen für 2025

  1. Wir beten, dass die Arbeit hilft, dass jede Person sich verwirklicht, die Familien einen würdigen Unterhalt finden und die Gesellschaft menschlicher werden kann.

  2. Wir beten für alle, die sich auch in diesem Jahr zum Glaubensfest der Heilig-Rock-Tage in Trier versammeln und mit ihren persönlichen Anliegen zum Heiligen Rock pilgern.

  3. Wir beten für diejenigen, die sich 80 Jahre nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges um eine Erinnerungskultur bemühen und uns helfen, Lehren für ein friedliches Miteinander daraus zu ziehen.

  1. Wir beten, dass jede und jeder von uns in der persönlichen Beziehung mit Jesus Trost findet und von seinem Herzen das Mitgefühl für die Welt lernt.

  2. Wir beten für all jene, denen zunehmender Leistungsdruck zu schaffen macht und die die Sehnsucht haben, ihre eigenen Stärken und ihr Charisma besser verwirklichen zu können.

  3. Wir beten für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die ihren Dienst zum Wohle unseres Landes und unserer Sicherheit leisten.

  1. Wir beten, dass wir lernen, immer mehr zu unterscheiden, die Lebenswege zu wählen wissen und all das ablehnen, was uns von Christus und dem Evangelium weg führt.

  2. Wir beten für alle, die sich in der Sommerzeit nach Ruhe und Erholung sehnen und in Urlaub und Freizeit neue Orte entdecken sowie für all jene, denen das Nötigste fehlt, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

  3. Wir beten für all jene, die nach der Sommerzeit einen neuen Anfang in Schule, Ausbildung und Beruf wagen, und für diejenigen, die unsicher sind, wie ihr Weg weitergeht.

  1. Wir beten, dass die Gesellschaften, in denen das Zusammenleben zunehmend schwerfällt, nicht der Versuchung der Konfrontation auf ethnischer, politischer, religiöser oder ideologischer Basis erliegen.

  2. Wir beten für alle, die sich in der Zeit des Wahlkampfes angesichts zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung Sorgen machen um den Zusammenhalt und den Zustand der Demokratie.

  3. Wir beten für diejenigen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden und betroffen sind von Hitze, Unwetter und den Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre.

  1. Wir beten, dass wir, inspiriert vom heiligen Franziskus, unsere gegenseitige Abhängigkeit von allen Geschöpfen erfahren, die von Gott geliebt sind und Liebe und Respekt verdienen.

  2. Wir beten für alle, die sich für die Bewahrung und Entwicklung unserer Demokratie engagieren und auf der Suche nach guten Lösungen auf einen lebendigen Meinungsaustausch setzen.

  1. Wir beten, dass die Gläubigen verschiedener religiöser Traditionen zur Verteidigung und Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und menschlicher Geschwisterlichkeit zusammenarbeiten.

  2. Wir beten für alle, die in diesem Monat in Saarbrücken und an vielen Orten in Deutschland den 35. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung feiern und damit an die Möglichkeit eines friedlichen Einigungsprozesses erinnern.

  3. Wir beten für all jene, die sich für die Verständigung zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen einsetzen.

  1. Wir beten, dass selbstmordgefährdete Personen in ihrer Gemeinschaft die nötige Unterstützung, Hilfeleistung und Liebe finden und offen werden für die Schönheit des Lebens.

  2. Wir beten für die Menschen im Heiligen Land, die angesichts von Krieg, Gewalt und immer neuen Auseinandersetzungen die Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung des Konflikts zu verlieren drohen.

  3. Wir beten für all jene, die unter psychischen Erkrankungen leiden und angewiesen sind auf Begleitung und Gespräch, um Perspektiven für ihr Leben zu gewinnen.

  1. Wir beten, dass die Christen, die in Kriegs- oder Konfliktgebieten leben, besonders im Mittleren Osten, Saat des Friedens, der Versöhnung und der Hoffnung zu sein vermögen.

  2. Wir beten für all jene, die sich in der geistlichen Begleitung oder in der Exerzitienarbeit in unserem Bistum einbringen und mit ihren Angeboten einen Beitrag zur Orientierung und Vertiefung im Glauben leisten.
  3. Wir beten für alle Christinnen und Christen, die an Weihnachten zur Feier der Menschwerdung Gottes als Familie zusammenkommen und für alle, die gerade in diesen Tagen unter Streit oder Einsamkeit leiden.

Von Anfang an haben die Mitglieder des Gebetsapostolats um das Wachsen des Reiches Gottes hier auf Erden gebetet. Die Verantwortlichen haben ihnen monatlich ein konkretes Missionsanliegen vorgelegt und sie eingeladen, für dieses Anliegen in besonderer Weise zu beten. Bereits seit dem Jahre 1887 hat der Papst selbst die Festlegung des monatlichen Missionsanliegens übernommen. Heute wählen Vertreter aller Kontinente die jährlichen päpstlichen Gebetsanliegen in einem besonderen Verfahren aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus. Die Schlussauswahl legen sie dem Papst vor, der sie dann bestätigt.

Es gibt zwei Anliegen für jeden Monat, ein allgemeineres und ein mehr missionarisches. - In einem „Weltgebet“ machen sich die Christen auf allen Kontinenten die Gebetsanliegen des Heiligen Vaters zu eigen. Eine große, weltweite Solidarität von Millionen Gläubigen wird durch dieses Gebet Wirklichkeit.

Damit jedoch die kirchlichen Belange eines Bistums mit ihren Pfarreien, Gemeinschaften und Einrichtungen in das Gebet mit einbezogen werden, können auch die Bischöfe eigene Gebetsanliegen hinzufügen. Der Bischof von Trier tut dies seit einigen Jahren.

Das "Gebetsapostolat" sorgt für die Verbreitung dieser monatlichen Gebetsanliegen.