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Gebetsmeinungen von Papst und Bischof

Für die kommenden Monate 2023 haben Papst Franziskus und Bischof Dr. Stephan Ackermann die unten stehenden Gebetsanliegen festgelegt. Das erste Anliegen (im jeweiligen Monat im Fettdruck dargestellt) ist vom Papst festgelegt, die zwei weiteren (kursiv gesetzten) vom Trierer Bischof. Die Gebetsanliegen werden auch im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums Trier veröffentlicht.

Die Gebetsintentionen haben der Papst und Bischof Stephan jeweils bereits im Vorjahr festgelegt. So erklärt sich, dass sie nicht tagesaktuell auf Ereignisse eingehen können.

Der Papst stellt seine Anliegen monatlich in einem Video (auch in einem eigenen Kanal auf Youtube) persönlich vor.

Sie finden aktuelle Gedanken zu den monatlichen Gebetsintentionen aus dem Bistum Trier auf dieser Seite - zusammengestellt vom Gebetsapostolat

Gebetsanliegen für September 2023

Beten wir für die Menschen, die unter oft unmenschlichen Bedingungen an den Rändern der Gesellschaft leben; dass sie von Einrichtungen weder übersehen, noch als unwichtig betrachtet werden.

Es ist nicht so, dass Armut und Ausgrenzung irgendwo im Verborgenen stattfinden. Die „Ränder der Gesellschaft“ liegen nicht immer weit draußen vor der Stadt. Die Formulierung ist nicht „geographisch“ zu verstehen. Kein Ort, den man erst einmal aufsuchen müsste. Nein, die Ränder der Gesellschaft durchziehen unsere Stadtzentren und Fußgängerzonen, unsere Gemeinden, unsere Schulen, unsere Pflegeheime und Krankenhäuser, unsere Betriebe. Die sog. „Ränder der Gesellschaft“ liegen mitten in unserer Gesellschaft, begegnen uns in unserem alltäglichen Umfeld. Aber wir übersehen sie oft. Vielleicht wollen wir sie auch übersehen. Weil Sehen Voraussetzung für das Erkennen ist. Erkennen verlangt wiederum, dass ich tätig werde. Menschen in Not sehen und ihre Not erkennen verlangt Handeln. So wie der Barmherzige Samariter den Überfallenen gesehen, seine Not erkannt und ihm geholfen hat. So wie der Heilige Martin den Bettler gesehen, seine Not erkannt und seinen Mantel mit ihm geteilt hat. Handeln bedeutet, den gewohnten Gang zu unterbrechen, Zeit und Energie, u. U. auch Geld zu investieren. Handeln kann unangenehm sein, kann bedeuten, selber auf etwas verzichten zu müssen. Handeln kann Mut und einen Perspektivwechsel verlangen, kann Veränderung bedeuten, für das persönliche Leben aber auch für Kirche, Gesellschaft, Strukturen und Organisationen. Reichlich Gründe, warum die Versuchung, erst gar nicht hinzuschauen, an der Not vorbeizulaufen, um sie erst gar nicht zu sehen, sehr groß ist. Als Christen gilt es, dieser Versuchung immer wieder zu widerstehen und genau hinzuschauen. Jeder und jede einzelne, aber auch Einrichtungen, gesellschaftliche und politische Organisationen und vor allem auch kirchliche Institutionen, die sich der Hilfe von Menschen in Not verschrieben haben und in Jesu Auftrag unterwegs sind.

Gebet:

Herr Jesus Christus,
der Du die Not der Menschen gesehen und erkannt hast;
der du den Menschen aus ihrer Not heraus geholfen hast, unabhängig ihrer kulturellen, sozialen und religiösen Herkunft:
Öffne unsere Augen, damit wir die Not der Menschen sehen; schärfe unseren Verstand, damit wir erkennen was zu tun ist und schenke und den Mut und die Kraft gemäß unserer Erkenntnis zu handeln, um nach Deinem Vorbild und mit Deiner Hilfe, Menschen aus ihrer Not zu befreien.
Amen.

Markus Leineweber,
Hausoberer, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier,
Vorsitzender Caritasverband Trier e. V.

Für die Frauen und Männer, die sich in den Hilfs- und Rettungsdiensten einbringen und die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger, die Betroffene begleiten.

Es sind die Menschen, die meist als erstes zur Stelle sind. Die das Leid eines Unfalls, eines Krieges, einer Naturkatastrophe unmittelbar erleben. Es sind Ehrenamtliche und Hauptamtliche, die ihren Dienst teilweise über mehrere Jahrzehnte ausüben und nichts an Engagement verlieren. Menschen, die sich um das körperliche wie auch um das seelische Wohl leidender, seelisch und körperlich traumatisierter Menschen kümmern. Menschen, die nicht selten auch ihr eigenes Wohl und Leben riskieren, um anderen zu helfen.

Solche Lebenszeugnisse sind beeindruckend, werfen aber auch Fragen auf: Woher nehmen diese Menschen die Kraft für den fordernden Dienst und Einsatz? Woher die Kraft, die zur Verarbeitung des Erlebten benötigt wird? Wie gelingt es ihnen, Mensch zu bleiben, wenn sie immer wieder unmenschlichen Situationen begegnen? Wie gelingt es ihnen, zuversichtlich und hoffnungsvoll zu bleiben angesichts der Erfahrung, dass das Leid in dieser Welt trotz aller Hilfe kein Ende nimmt.

Die Kraftquellen mögen sehr unterschiedlich sein: vielleicht religiös geprägt, vielleicht humanistisch. Und trotz aller Kraftquellen: auch Menschen, die sich in den Dienst anderer Menschen stellen, bleiben Menschen und laufen Gefahr, dass sie dort an eigene Grenzen gelangen, wo sie sich in Grenzsituation anderer Menschen bewegen. Hier können Menschen durch ihren Einsatz an der Unfallstelle, im Krieg, im Katastrophengebiet, bei den Folgen eines Terror- oder Gewaltaktes selber traumatisiert und zu Betroffenen werden, die auf Hilfe angewiesen sind. Diese Not der Helfenden dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Auch für sie gilt es Sorge zu tragen, indem ihnen Zugang zu professioneller Hilfe für Leib und Seele gewährt und angeboten wird; indem wir sie durch unser Gebet begleiten.

Gebet

Herr Jesus Christus,
der du dich den leidenden Menschen zugewandt hast und sie immer wieder aus der Not gerettet und geheilt hast;
der du selber Leid und Tod erfahren hast,
der du getrauert hast und um Linderung gebeten hast:

Schenke allen Helferinnen und Helfern die Kraft, sich immer wieder neu für das leibliche und seelische Wohl des Nächsten einzusetzen.
Lass sie erkennen, wo sie in ihrem Dienst auch an die eigenen Grenzen gelangen
und schenke ihnen die Kraft, selber Hilfe in Anspruch zu nehmen, wo sie Not tut.

Amen.

Markus Leineweber,
Hausoberer, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier,
Vorsitzender Caritasverband Trier e. V.

Für die Lehrkräfte, die in Erziehung und Bildung kommender Generationen gefordert sind.

Die heutige Zeit ist sehr schnelllebig geworden. Bei allem was man tut: es muss schnell zu Ende gebracht werden, damit man das Ergebnis möglichst bald präsentieren und selber zeitnah erleben kann. Man will am Ende des Tages sehen können, was man geschafft hat – und andere sollen es auch sehen.

Es gibt jedoch auch Bereiche, wo dies nicht so ist. Tätigkeiten, deren Früchte erst sehr viel später zum Tragen kommen und in Erscheinung treten. Tätigkeiten, die von vornherein auf Generationen angelegt sind, weil sie nicht nur die aktuelle Generation betreffen, sondern auch die folgenden Generationen, weil diese von der aktuellen, bzw. der jeweils vorangehenden Generation mit geprägt werden.

Menschen, die beruflich in Bildung und Erziehung tätig sind, üben eine solche Tätigkeit aus. Mit der Ausbildung und Erziehung der heutigen Generation übernehmen sie einen großen Anteil an der Prägung der folgenden Generationen mit. Damit wird deutlich, welch große Verantwortung Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen, Erzieherinnen und Erzieher – auch im ehrenamtlichen Bereich - übernehmen. Damit wird aber auch deutlich, wie groß die gesellschaftliche und politische Verantwortung ist, bzw. sein sollte, gerade in und für diesen Bereich zu investieren: für gute Ausbildungsverhältnisse für Lehrkräfte zu sorgen, für Rahmenbedingungen zu sorgen, in denen gute Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher gute Arbeit leisten können und in denen Lernende und Betreute gerne und gut lernen und betreut werden können; in gute Integrationsarbeit zu investieren, um möglichst vielen Menschen gute Bildungschancen zu ermöglichen. Die Investition von heute ist eine Investition in die Zukunft. Wie diese Zukunft aussehen wird, hängt zum großen Teil davon ab, wie die Bildung und Erziehung heute aussieht und welche Bedeutung wir ihr als Gesellschaft und – mit Blick auf ihre Bildungs- und Erziehungseinrichtungen - auch als Kirche beimessen.

Gebet:

Herr Jesus Christus,
der du die Menschen Deiner Zeit durch Wort und Tat gelehrt hast; der du die Welt mit Deiner Botschaft über Generationen bis heute verändert und geprägt hast:
Schenke allen Menschen, die sich der Bildung und Erziehung anderer Menschen widmen Kraft und Ausdauer in Ihrem Dienst; lass sie zwischen der Erfahrung vermeintlicher Vergeblichkeit und Frustration immer wieder auch erkennen, welch großen, schönen und wichtigen Dienst sie am Menschen und an der Menschheit leisten und daraus Kraft schöpfen, sich tagtäglich neu für den Menschen einzusetzen um so auch andere Menschen für die Ergreifung des Berufes zu begeistern.
Amen.

Markus Leineweber,
Hausoberer, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier,
Vorsitzender Caritasverband Trier e. V.

Vorschaubild_Youtubechannel Papst

Video

Hier geht's zum Youtube-Channel "Das Video vom Papst". Das Video vom Papst ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes (Gebetsapostolat), eine Offizielle Einrichtung des Vatikans. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht.

Gebetsanliegen für 2023

1. Beten wir für die Menschen, die unter oft unmenschlichen Bedingungen an den Rändern der Gesellschaft leben; daß sie von Einrichtungen weder übersehen,
noch als unwichtig betrachtet werden.

2. Für die Frauen und Männer, die sich in den Hilfs- und Rettungsdiensten einbringen und die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger, die Betroffene begleiten.

3. Für die Lehrkräfte, die in Erziehung und Bildung kommender Generationen gefordert sind.

1. Beten wir für die Kirche, dass sie auf allen Ebenen einen Lebensstil führe, der von Hören und Dialog geprägt ist, und sich vom Heiligen Geist bis an die Peripherien der
Welt führen lässt.

2. Für alle in der Landwirtschaft Tätigen, die mit ihrer täglichen Arbeit für unsere Nahrung sorgen.

3. Für alle, denen durch den Klimawandel die Lebensgrundlage genommen wird und jene, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.

1. Beten wir für den Heiligen Vater, dass er in Erfüllung seiner Sendung die ihm anvertraute Herde mithilfe des Heiligen Geistes begleite.

2. Für die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, die durch ihren Dienst zur Verkündigung des Glaubens beitragen.

3. Für alle, die um einen Menschen trauern und die vor der Herausforderung stehen, ihr Leben neu zu gestalten.

1. Beten wir für die Menschen, die mit Behinderungen leben, dass sie im Zentrum gesellschaftlicher Aufmerksamkeit stehen und ihnen von Einrichtungen inklusive
Angebote gemacht werden, die ihre aktive Teilnahme wertschätzen.

2. Für Menschen, die sich auf der Flucht befinden und auf Aufnahme und eine neue Heimat hoffen.

3. Für alle, die sich nach Geborgenheit sehnen und besonders in der dunklen Jahreszeit unter Einsamkeit leiden.

Von Anfang an haben die Mitglieder des Gebetsapostolats um das Wachsen des Reiches Gottes hier auf Erden gebetet. Die Verantwortlichen haben ihnen monatlich ein konkretes Missionsanliegen vorgelegt und sie eingeladen, für dieses Anliegen in besonderer Weise zu beten. Bereits seit dem Jahre 1887 hat der Papst selbst die Festlegung des monatlichen Missionsanliegens übernommen. Heute wählen Vertreter aller Kontinente die jährlichen päpstlichen Gebetsanliegen in einem besonderen Verfahren aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus. Die Schlussauswahl legen sie dem Papst vor, der sie dann bestätigt.

Es gibt zwei Anliegen für jeden Monat, ein allgemeineres und ein mehr missionarisches. - In einem „Weltgebet“ machen sich die Christen auf allen Kontinenten die Gebetsanliegen des Heiligen Vaters zu eigen. Eine große, weltweite Solidarität von Millionen Gläubigen wird durch dieses Gebet Wirklichkeit.

Damit jedoch die kirchlichen Belange eines Bistums mit ihren Pfarreien, Gemeinschaften und Einrichtungen in das Gebet mit einbezogen werden, können auch die Bischöfe eigene Gebetsanliegen hinzufügen. Der Bischof von Trier tut dies seit einigen Jahren.

Das "Gebetsapostolat" sorgt für die Verbreitung dieser monatlichen Gebetsanliegen.