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Gebetsmeinungen von Papst und Bischof

Bischof Ackermann reicht dem Papst die Hände.

Für 2025 haben Papst Franziskus und Bischof Dr. Stephan Ackermann die unten stehenden Gebetsanliegen festgelegt. Das erste Anliegen (im jeweiligen Monat im Fettdruck dargestellt) ist vom Papst festgelegt, die zwei weiteren (kursiv gesetzten) vom Trierer Bischof. Die Gebetsanliegen werden auch im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums Trier veröffentlicht.

Die Gebetsintentionen haben der Papst und Bischof Stephan jeweils bereits im Vorjahr festgelegt. So erklärt sich, dass sie nicht tagesaktuell auf Ereignisse eingehen können.

Der Papst stellt seine Anliegen monatlich in einem Video (auch in einem eigenen Kanal auf Youtube) persönlich vor.

Sie finden aktuelle Gedanken zu den monatlichen Gebetsintentionen aus dem Bistum Trier auf dieser Seite - zusammengestellt vom Gebetsapostolat

Gebetsanliegen für Juli 2025

Mit dem Papst beten wir im Monat Juli, dass wir lernen, immer mehr zu unterscheiden, die Lebenswege zu wählen wissen und all das ablehnen, was uns von Christus und dem Evangelium wegführt.

Hör auf die Stimme

Neulich hat mir der Sänger Mark Forster einen Ohrwurm verpasst: „Hör auf die Stimme. Hör, was sie sagt. Sie war immer da. Komm, hör auf ihren Rat.“ Mark Forster besang jedoch keine platte Kalenderspruchphilosophie, nach der ein inneres Navi mir punktgenau den nächsten Schritt verrät. Nein, wovon er sang, das hörte sich lebensnah, durchlebt und auch durchlitten an: „Auf dein′n Wegen durch das Leben, da komm'n Kreuzungen, und du stehst.

Du musst abwägen und überlegen, was du wählst und wofür du gehst.“ Marc Forster sprach, ja, er sang mir aus der Seele: Wie oft stehe ich und es geht nicht mehr weiter? Wie oft muss ich mich entscheiden, muss ich abwägen und auch ablehnen, Türen schließen, damit sich neue Türen öffnen können? In solchen Zeiten der Unsicherheit und Ratlosigkeit braucht es einen Zuspruch, einen Wink, ein Wegzeichen. Mark Forster findet dies in einer Art innerer Stimme, einem inneren Vertrauen. Diese innere Intuition, dieses „Bauchgefühl plus“, hilft ihm, den richtigen Weg zu finden und Herausforderungen zu meistern.

Ich höre förmlich sein Ringen, sein Suchen, sein Abwägen, sein Tasten nach dem wirklichen, echten, unverstellten Leben, dem Leben in Fülle. Und darum kann ich seinem inneren Kompass vertrauen, mich ihm anschließen, wenn er mir versichert: „Hör auf die Stimme. Sie macht dich stark. Sie will, dass du's schaffst. Also hör, was sie dir sagt.“ Hoffentlich nistet er sich immer tiefer in mir ein, dieser Ohrwurm: Hör auf die Stimme.

 

Armin Surkus-Anzenhofer
Kinder-, Jugend- und Familienpastoral im Pastoralen Raum Wittlich

 

Gebet

Herr Jesus Christus,

kein Navi hast Du uns in die Wiege gelegt,

das uns unseren Weg punktgenau vorzeichnet.

Vielmehr vertraust Du uns als inneren Kompass

die Orientierung am „Leben in Fülle“ an,

das Du uns verheißen hast.

Lass uns der Sehnsucht trauen,

der inneren Stimme,

Deiner Stimme,

die Du in uns gelegt hast

als Auftrag und als Verheißung

heute und nach allem Suchen und Tasten

einmal in Deiner Ewigkeit.

Amen.

Mit Bischof Stephan beten wir für alle, die sich in der Sommerzeit nach Ruhe und Erholung sehnen und in Urlaub und Freizeit neue Orte entdecken sowie für all jene, denen das Nötigste fehlt, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

Mein „Lieblingsort“

„Lieblingsort“ steht auf dem Schild, das ich geschenkt bekommen habe. Wo soll ich es hinhängen? Was qualifiziert einen Platz dafür, mein „Lieblingsort“ zu sein? Halte ich mich hier besonders gerne auf? Finde ich hier unverzweckte Zeit, Ruhe und Erholung? Kann ich hier ich selbst sein? Kann ich hier Zeit mit meinen Liebsten verbringen? Kann ich hier zu einer neuen Klarheit über mich, über meinen Weg finden?

Das Schild „Lieblingsort“ bringt mich zum Nachdenken. Es gibt gar nicht nur den einen, den wichtigsten Ort. Es gibt mehrere Orte, die für mich besonders sind, die mich ein Stück „entrücken“ von meinem Alltag und mir neue Perspektiven ermöglichen. Der Blick von der Marienburg mit seiner Weite und Offenheit, das Erlebnis von Stille und innerer Verbundenheit in der Olkenbacher Kapelle, die Wanderung um das Schalkenmehrener Maar mit Zeit zum Gespräch mit meiner Familie, die Zeit im Garten mit der Erfahrung, dazu zu gehören, der Platz auf der Bank und einfach so sein zu dürfen, der Blick in den Himmel als kleiner Teil eines großen, unendlichen Ganzen. So werden bekannte Plätze zu neuen Orten, neuen Erfahrungen.

Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention erkennt „das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung“ und fordert dies bereits für die Jüngsten ein. Dies zeigt mir, dass es letztlich zur Würde des Menschen gehört, sichere Orte zu haben, „Lieblingsorte“, an denen der Mensch Mensch sein und sich so gut erholen kann, unverzweckt und frei. Eine Schande, dass wir immer noch darum kämpfen müssen, solange Menschen das Nötigste zum Leben fehlt.

 

Armin Surkus-Anzenhofer,
Kinder-, Jugend- und Familienpastoral im Pastoralen Raum Wittlich 

 

Gebet

Guter Gott,

Menschen brauchen unverzweckte Orte,

in denen sie Neues entdecken

und sie selbst sein dürfen.

Wir brauchen diese Orte,

um Kraft zu schöpfen, Wege zu finden

und dem Reichtum des Lebens auf der Spur zu bleiben.

Du hast die Welt so geschaffen,

dass dieser Reichtum allen Menschen zur Verfügung steht.

Hilf uns, an unseren Lieblingsorten die Kraft zu finden,

Anwältinnen und Anwälte zu bleiben

für Orte und Möglichkeiten,

an denen alle Menschen als Menschen leben dürfen,

heute schon und einmal endgültig in Deiner Ewigkeit.

Amen.

Mit Bischof Stephan beten wir für all jene, die nach der Sommerzeit einen neuen Anfang in Schule, Ausbildung und Beruf wagen, und für diejenigen, die unsicher sind, wie ihr Weg weitergeht.

Wir fangen nicht bei Null an

Aufgeregt sitzen sie in der Bank, die neuen Schülerinnen und Schüler an ihrem ersten Schultag an der neuen Schule. Wenn ich sie mir so ansehe, dann kann ich eine Mischung entdecken aus Unsicherheit, Gespanntheit und Vorfreude. Kein Wunder, schließlich liegt ein neuer Weg vor ihnen mit neuen Menschen, mit neuen Herausforderungen, mit Unbekanntem und Unsicherem. Und doch ist es mir jedes Mal wichtig, ihnen zu sagen, dass sie nicht bei Null anfangen, dass sie dem Neuen nicht einfach nur ausgeliefert sind.

In diesem Jahr verschenken wir vielen Neustartern an weiterführenden Schulen einen Karabinerhaken wie wir ihn beim Klettern benutzen, um uns gut zu sichern, um Halt zu finden. Und mit diesem Karabiner fragen wir sie, wer oder was ihnen auf ihrem bisherigen Weg Sicherheit gegeben hat. Familienmitglieder werden genannt, Freundinnen und Freunde, aber auch gute Erfahrungen, eigener Mut, erlerntes Wissen, geschenkte Hilfe, die Unterstützung anderer. Bei aller Unsicherheit in neuen Situationen ist es gut, dass wir uns diesen inneren Karabiner anschauen, der uns sagt: Da gibt es einen festen Halt, da gibt es ein Stück Sicherheit.

Für den Psalmenbeter ist dieser innere Karabiner Gott selbst. In Psalm 18 spricht er: „Gott streckte mir seine Hand von oben entgegen und riss mich aus den tosenden Fluten. Der Herr gab mir sicheren Halt. Er führte mich aus der Not hinaus in die Freiheit. Er rettete mich. So viel bedeute ich ihm! Mit Dir, mein Gott, kann ich sogar über Mauern springen.“

 

Armin Surkus-Anzenhofer,
Kinder-, Jugend- und Familienpastoral im Pastoralen Raum Wittlich 

Gebet

Gott unseres Lebens,

wie mit einem inneren Karabiner stehen wir vor Dir,

am Beginn eines neuen Tages, einer neuen Herausforderung, einem neuen Anfang.

Der Karabiner erinnert an Dich:

Er hält uns, gibt uns Sicherheit,

macht uns Mut zum nächsten Schritt, so wie Du.

So bitten wir Dich:

Schenke Halt und Sicherheit denen,

die sich suchend vorantasten.

Lass uns Halt finden an herausfordernden Stellen unseres Lebensweges,

Menschen, die zu uns halten,

Rückhalt in unseren Familien und bei unseren Freunden.

Gib uns Sicherheit, wo unsere Füße noch vorsichtig tasten,

weil wir gehalten sind von Dir und voneinander,

heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.

Amen.

 

Vorschaubild_Youtubechannel Papst

Video

Hier geht's zum Youtube-Channel "Das Video vom Papst". Das Video vom Papst ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes (Gebetsapostolat), eine Offizielle Einrichtung des Vatikans. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht.

Gebetsanliegen für 2025

  1. Wir beten, dass jede und jeder von uns in der persönlichen Beziehung mit Jesus Trost findet und von seinem Herzen das Mitgefühl für die Welt lernt.

  2. Wir beten für all jene, denen zunehmender Leistungsdruck zu schaffen macht und die die Sehnsucht haben, ihre eigenen Stärken und ihr Charisma besser verwirklichen zu können.

  3. Wir beten für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die ihren Dienst zum Wohle unseres Landes und unserer Sicherheit leisten.

  1. Wir beten, dass wir lernen, immer mehr zu unterscheiden, die Lebenswege zu wählen wissen und all das ablehnen, was uns von Christus und dem Evangelium weg führt.

  2. Wir beten für alle, die sich in der Sommerzeit nach Ruhe und Erholung sehnen und in Urlaub und Freizeit neue Orte entdecken sowie für all jene, denen das Nötigste fehlt, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.

  3. Wir beten für all jene, die nach der Sommerzeit einen neuen Anfang in Schule, Ausbildung und Beruf wagen, und für diejenigen, die unsicher sind, wie ihr Weg weitergeht.

  1. Wir beten, dass die Gesellschaften, in denen das Zusammenleben zunehmend schwerfällt, nicht der Versuchung der Konfrontation auf ethnischer, politischer, religiöser oder ideologischer Basis erliegen.

  2. Wir beten für alle, die sich in der Zeit des Wahlkampfes angesichts zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung Sorgen machen um den Zusammenhalt und den Zustand der Demokratie.

  3. Wir beten für diejenigen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden und betroffen sind von Hitze, Unwetter und den Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre.

  1. Wir beten, dass wir, inspiriert vom heiligen Franziskus, unsere gegenseitige Abhängigkeit von allen Geschöpfen erfahren, die von Gott geliebt sind und Liebe und Respekt verdienen.

  2. Wir beten für alle, die sich für die Bewahrung und Entwicklung unserer Demokratie engagieren und auf der Suche nach guten Lösungen auf einen lebendigen Meinungsaustausch setzen.

  1. Wir beten, dass die Gläubigen verschiedener religiöser Traditionen zur Verteidigung und Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und menschlicher Geschwisterlichkeit zusammenarbeiten.

  2. Wir beten für alle, die in diesem Monat in Saarbrücken und an vielen Orten in Deutschland den 35. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung feiern und damit an die Möglichkeit eines friedlichen Einigungsprozesses erinnern.

  3. Wir beten für all jene, die sich für die Verständigung zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen einsetzen.

  1. Wir beten, dass selbstmordgefährdete Personen in ihrer Gemeinschaft die nötige Unterstützung, Hilfeleistung und Liebe finden und offen werden für die Schönheit des Lebens.

  2. Wir beten für die Menschen im Heiligen Land, die angesichts von Krieg, Gewalt und immer neuen Auseinandersetzungen die Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung des Konflikts zu verlieren drohen.

  3. Wir beten für all jene, die unter psychischen Erkrankungen leiden und angewiesen sind auf Begleitung und Gespräch, um Perspektiven für ihr Leben zu gewinnen.

  1. Wir beten, dass die Christen, die in Kriegs- oder Konfliktgebieten leben, besonders im Mittleren Osten, Saat des Friedens, der Versöhnung und der Hoffnung zu sein vermögen.

  2. Wir beten für all jene, die sich in der geistlichen Begleitung oder in der Exerzitienarbeit in unserem Bistum einbringen und mit ihren Angeboten einen Beitrag zur Orientierung und Vertiefung im Glauben leisten.
  3. Wir beten für alle Christinnen und Christen, die an Weihnachten zur Feier der Menschwerdung Gottes als Familie zusammenkommen und für alle, die gerade in diesen Tagen unter Streit oder Einsamkeit leiden.

Von Anfang an haben die Mitglieder des Gebetsapostolats um das Wachsen des Reiches Gottes hier auf Erden gebetet. Die Verantwortlichen haben ihnen monatlich ein konkretes Missionsanliegen vorgelegt und sie eingeladen, für dieses Anliegen in besonderer Weise zu beten. Bereits seit dem Jahre 1887 hat der Papst selbst die Festlegung des monatlichen Missionsanliegens übernommen. Heute wählen Vertreter aller Kontinente die jährlichen päpstlichen Gebetsanliegen in einem besonderen Verfahren aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus. Die Schlussauswahl legen sie dem Papst vor, der sie dann bestätigt.

Es gibt zwei Anliegen für jeden Monat, ein allgemeineres und ein mehr missionarisches. - In einem „Weltgebet“ machen sich die Christen auf allen Kontinenten die Gebetsanliegen des Heiligen Vaters zu eigen. Eine große, weltweite Solidarität von Millionen Gläubigen wird durch dieses Gebet Wirklichkeit.

Damit jedoch die kirchlichen Belange eines Bistums mit ihren Pfarreien, Gemeinschaften und Einrichtungen in das Gebet mit einbezogen werden, können auch die Bischöfe eigene Gebetsanliegen hinzufügen. Der Bischof von Trier tut dies seit einigen Jahren.

Das "Gebetsapostolat" sorgt für die Verbreitung dieser monatlichen Gebetsanliegen.