Wir beten, dass die Kirche weiterhin in jeder Hinsicht einen synodalen Lebensstil im Zeichen der Mitverantwortung unterstützt, der die Beteiligung, die Gemeinschaft und die gemeinsame Sendung von Priestern, Ordensleuten und Laien fördert.
Woran ist zu erkennen, dass synodal gehandelt und gedacht wird? Das wären zu beschreibende Merkmale. Und wie erreicht man dieses Handeln und Denken, also einen „synodalen Lebensstil“? Das wären die dazugehörigen Indikatoren.
Ein Beispiel: Innerhalb von kirchlichen Gruppen und Gremien gehört es zur synodalen Struktur, dass verschiedene Sichtweisen ins Gespräch miteinbezogen werden. Das ist daran zu erkennen, dass alle Beteiligten ihre Meinungen, Interessen, Fragen und Stimmungen frei äußern können, und dass alle am Planen und Gestalten von Aufgaben beteiligt sind (Merkmale). Das Einbeziehen verschiedener Sichtweisen geschieht dadurch, dass bei der Besetzung synodaler Gruppen und Gremien konsequent auf Pluralität geachtet wird. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass unterschiedliche Perspektiven kontinuierlich eingebracht werden können, und dass sachliche Argumente, aber auch Gefühlslagen dabei unterschieden und beachtet werden. (Indikatoren)
Leicht gesagt, aber nicht leicht umgesetzt in einem kirchlichen Umfeld, das nur noch die wenigsten gesellschaftlichen Milieus überhaupt erreicht. Deshalb ist Pluralität und das Einbeziehen verschiedener Perspektiven dort gar nicht so einfach zu gewährleisten. Aber wenn es – auch nur ansatzweise – gelingt, dann kann im gemeinsamen Tun etwas entstehen, was über die Gruppe / das Gremium hinausweist: „Indem wir aufeinander hören, uns immer wieder gegenseitig erzählen, was unser Glaube ist, unterschiedliche Meinungen respektieren und vor allem im Streit immer wieder die Versöhnung suchen, finden wir einen gemeinsamen Weg und pflegen Gemeinschaft. Darin spüren und hören wir Gottes Geist.“ (Abschlussbericht der Teilprozessgruppe „Synodales Prinzip und Synodale Gremien“, S. 7)
Dr. Carola Fleck
Gebet:
Gott, Heiliger Geist,
Du bewegst die Herzen,
wenn Menschen einen Weg zueinander finden,
einander zuhören
und sich trotz ihrer Unterschiedlichkeiten respektieren.
Schenke uns ein weites Herz
und die Erfahrung deiner Gegenwart,
wenn wir uns in dieser Weise begegnen.
Amen.