Zum Inhalt springen

Brücke nach Jerusalem

Stephan Wahl

Eine Fürbitte, ein geistlicher Impuls und Gebet: Mit einer Reihe von geistlichen Angeboten baut der Trierer Bistumspriester Monsignore Stephan Wahl, der derzeit in Jerusalem lebt, eine Brücke von seinem Heimatbistum ins Heilige Land - und zurück.

Zur Person

Stephan Wahl (geboren 1960 in Bonn) ist Priester des Bistums Trier. Er war elf Jahre lang Sprecher der ARD-Sendung "Das Wort zum Sonntag" und von 2003-2012 Direktor des Bereichs „Kommunikation und Medien“ im Bischöflichen Generalvikariat. 2006 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Monsignore ernannt. Er ist Autor zahlreicher Bücher und lebt in Jerusalem.

Mehr dazu in der Nachricht vom 27. Februar 2021

Aktuelles

Interview mit Stephan Wahl

13. Okt. 2023

Stephan Wahl lebt seit 2018 im arabischen Ostteil Jerusalems. Am Freitag, den 13. Oktober hat Stefan Weinert von der Rundfunkarbeit im Bistum Trier ein Interview mit ihm geführt über die Lage in Israel und den Palästinensergebieten – also knapp eine Woche nach dem Beginn der Terrorangriffe von Hamas und anderen palästinensischen Gruppen auf Israel und der militärischen Antwort Israels durch massive Bombenangriffe auf Ziele im Gazastreifen.

Psalm eines zivilen Kriegsopfers

Psalm von Stephan Wahl zur aktuellen Lage Israels vom 8. Oktober 2023.

Fotos: Stephan Wahl, Weihbischof Jörg Michael Peters, Christiane Raabe, Christine Limmer, Horst Schaub (alle auf pfarrbriefservice.de)

Psalm in sieben Bildern; unterschiedliche Motive aus der Stadt. Der komplette Text lautet: 'Was habe ich getan, dass ich so leiden muss,  was nur verbrochen,  dass man mich so heftig schlägt.  Andere haben entschieden, mich fragten sie nicht,  nur wenige waren es,  doch die mit tödlicher Macht.  Sie fanden Gründe den Feind zu bekämpfen das Recht ist auf unserer Seite tönten sie laut.  Doch ihr Feind ist nicht mein Feind, nie tat er mir was.  Ich kenne ihn nicht, bin ihm kaum richtig begegnet.  Nie habe ich verstanden was man mich sehr früh lehrte,  wer Freund ist, wer Feind bleibt, das war einfach so.  Den Feind malten sie mir in den dunkelsten Farben,  die Sanften und Friedfertigen verschwiegen sie mir.  Jetzt ist entflammt der gräßliche Krieg  bringt Leid und Verderben, Vernichtung und Tod. Geflohen bin ich, verwüstet mein Haus, hinter starken Mauern fand ich jetzt Schutz. Um mich ein elendes Schluchzen und Klagen, ich verlor nur mein Haus, andere die Mutter, den Sohn. Ich sehe erschüttert in entsetzte Gesichter  sie können nicht fassen, was um sie geschah. Siehst du die Tränen, die zitternden Glieder,  Ewiger, Unbegreiflicher, bewegt dich das nicht?  Missbraucht wirst du schamlos von beiden Parteien,  dein Name ist Waffe für schändliches Tun.  Fahre dazwischen, lösche die Feuer.  Die Besonnenen stärke, die Grausamen schwäche.  Und lass mich nicht hassen, trotz meiner Wunden,  damit die Hoffnung auf Frieden in mir nie erlischt.'
6

Weitere Infos

Stephan Wahl veröffentlicht ein neues Buch

Buchcover: 'Erwarte von mir keine frommen Sprüche'

„Wo ist Gott? Warum lässt er zu, dass die Ahr Menschen in den Tod reißt? Warum stoppt er nicht Tyrannen, die ganze Völker ins Unglück stürzen?“, heißt es in der Vorankündigung des Anfang September im Echter Verlang erschienenen Buches. Wahl verwandelt Themen unserer Zeit in moderne Psalm-Verse. In der Tradition der Psalmen, die Gott direkt und mutig ansprechen, fragen, klagen und anklagen, ringt Stephan Wahl um Worte wider die Sprachlosigkeit. Gott ist nicht einfach nur der liebe Gott, der Barmherzige, der alles Verstehende. Er ist auch der Geheimnisvolle, der Undurchschaubare, der uns schweigend abwesend erscheint. Mal sind die Texte radikal und wütend, dann wieder tröstlich und wärmend.

Seit einigen Jahren lebt Stephan Wahl in Jerusalem und war zuvor lange Zeit im Bistum Trier tätig. Er hat viele Stationen durchlaufen, vom Gemeindepfarrer bis hin zum Chef der Bistumskommunikation. Bundesweit bekannt ist er aus Funk und Fernsehen (unter anderem „Wort zum Sonntag“).

Buchtipp: "...träume ich von Flügeln". Jerusalemer Gedichte

Buch-Cover

Stephan Wahl schreibt aus Jerusalem:

"Gerne rühre ich mal kräftig die Werbetrommel für einen guten Zweck! Ich freue mich sehr über die gute Resonanz auf meinen neuen Band mit Jerusalemer Gedichten! Ich verdiene daran keinen Cent, mein 'Verdienst' geht zu 100% an die 'Dt. Behinderten-Nothilfe.e.V.', die sich hier im Land besonders um junge behinderte PalästinenserInnen kümmert. Eine absolut notwendiges und segensreiches Engagement das ich gerne unterstütze, denn die Akzeptanz und Hilfestellung für Behinderte in der palästinensischen Gesellschaft ist leider immer noch mehr als nur gering. Deswegen freue ich über jedes Buch, das gekauft und für jeden Euro, der den Projekten zugute kommt. Ich kenne die Initiatoren schon lange persönlich und bin immer wieder beeindruckt von der Leidenschaft und Kompetenz für ihr Engagement! Danke für Ihre und eure Mithilfe! Lieben Dank auch an Margot Käßmann, die mir und dem Buch ein schönes Nachwort geschenkt hat."

Das Buch ist im echter-Verlag Würzburg erschienen. Weitere Infos finden Sie auf der Seite des Verlags.

Ihre Anliegen und Fürbitten

Wenn ein Jude eine Sorge, eine Bitte, einen Dank, auf dem Herzen hat nimmt er einen Zettel, notiert das Anliegen und steckt es in die Ritzen der Westmauer am Tempelberg in Jerusalem. Das christliche Zentrum der Stadt ist der Ort des Todes und der Auferstehung Jesu Christi, die Grabeskirche. Dorthin bringt Stephan Wahl ab jetzt Ihre Anliegen - sofern es aktuelle örtliche Bestimmungen erlauben, direkt, ansonsten in die Nähe - und vor allem im Gebet.

Unter der eigens eingerichteten E-Mail Adresse jerusalemgebet@gmail.com können Sie Ihre Fürbitte, Ihre Sorge, Ihren Dank nach Jerusalem senden. Stephan Wahl druckt sie ohne Adresse und Namen aus und nimmt sie mit in sein tägliches Gebet in der Grabeskirche. Die Zettel der Westmauer werden in gewissen Abständen würdig am Ölberg vergraben. Ähnlich soll auch mit diesen Papieren verfahren werden. Jede Bitte, jeder Dank vor Gott ist kostbar.

Mehr Informationen auf der Facebookseite von Stephan Wahl.