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Gebetsmeinungen von Papst und Bischof

Bischof Ackermann und der Papst reichen sich die Hände

Für die kommenden Monate 2023 haben Papst Franziskus und Bischof Dr. Stephan Ackermann die unten stehenden Gebetsanliegen festgelegt. Das erste Anliegen (im jeweiligen Monat im Fettdruck dargestellt) ist vom Papst festgelegt, die zwei weiteren (kursiv gesetzten) vom Trierer Bischof. Die Gebetsanliegen werden auch im Kirchlichen Amtsblatt des Bistums Trier veröffentlicht.

Die Gebetsintentionen haben der Papst und Bischof Stephan jeweils bereits im Vorjahr festgelegt. So erklärt sich, dass sie nicht tagesaktuell auf Ereignisse eingehen können.

Der Papst stellt seine Anliegen monatlich in einem Video (auch in einem eigenen Kanal auf Youtube) persönlich vor.

Sie finden aktuelle Gedanken zu den monatlichen Gebetsintentionen aus dem Bistum Trier auf dieser Seite - zusammengestellt vom Gebetsapostolat

Gebetsanliegen für Juni 2023

Mit Papst Franziskus beten wir im Monat Juni, dass die internationale Gemeinschaft sich zu konkreten Schritten zur Abschaffung der Folter verpflichtet und den Opfern sowie ihren Familien Hilfe zusichert.

Das Verbot von Folter ist schon in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 festgeschrieben und wurde 1984 von der UN-Generalversammlung in der Antifolterkonvention manifestiert, die 1987 in Kraft getreten ist. Es ist das Übereinkommen der Vertragsstaaten, Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe zu verhindern und strafrechtlich zu verfolgen. Daran erinnert seit 1997 auch der jährliche internationale Gedenktag zur Unterstützung der Folteropfer (26. Juni).

Doch die Realität ist schockierend: Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurden von 2009 bis 2014 Folter und Misshandlung in 141 Ländern dokumentiert, das heißt in Dreiviertel aller Länder. In einigen Ländern geht es um Einzelfälle, in vielen wird systematisch oder routinemäßig gefoltert. 

Gerade mit Blick auf unsere heutigen Krisen- und Kriegssituationen wird uns diese menschenverachtende Praxis sehr deutlich vor Augen geführt. Ja, es gehört zu den himmelschreienden Ungerechtigkeiten, die es seit Beginn der Menschheitsgeschichte gibt: die Erfahrung von grausamer, erniedrigender und unmenschlicher Behandlung bis hin zur Folter. Nicht umsonst formuliert der Prophet Jesaja etwa 500 vor Christus: „Die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen.“ (Jesaja 58,6b)

Mit unserem Gebet machen wir bewusst, was unser christlicher Grundauftrag ist: die Rechte aller Menschen zu stärken; als Weltgemeinschaft gegen jegliche Form von Gewalt einzutreten und sich für die Abschaffung der Folter einzusetzen. Gleichzeitig soll uns das Leid der vielen sensibel machen und uns zum Handeln bewegen.

Gebet:

Herr und Vater der Menschheit,
du hast alle Menschen mit gleicher Würde erschaffen.
Gieße den Geist der Geschwisterlichkeit in unsere Herzen ein.
Wecke in uns den Wunsch nach einer neuen Art der Begegnung,
nach Dialog, Gerechtigkeit und Frieden.
Sporne uns an, allerorts bessere Gesellschaften aufzubauen
und eine menschenwürdigere Welt
ohne Hunger und Armut, ohne Gewalt und Krieg.
(Papst Franziskus – Enzyklika „Fratelli Tutti“)

(Andrea Schwindling)

Mit Bischof Stephan beten wir im Monat Juni für die Paare, die sich auf die Hochzeit vorbereiten und ihr gemeinsames Lebens Gott anvertrauen.

Heute heiraten? Sich einem Menschen anvertrauen? Und das öffentlich und vor Gott tun? Das ist in einer Zeit, in der lose Verbindungen längst gesellschaftlich akzeptiert sind, das Zusammenleben ohne Trauschein zur Tagesordnung gehört und Religion in den Hintergrund tritt, nicht mehr selbstverständlich. Aber dennoch entschließen sich Jahr für Jahr Paare vor den Traualtar zu treten, weil ihnen ein kirchlicher Rahmen wichtig ist. In diesem Zusammenhang können wir auch an die Hochzeitsszenen denken, die wir aus vielen romantischen Filmen kennen: Meist wird in einer kleinen schönen Dorfkirche das „Ja (ich will)“ perfekt in Szene gesetzt. Das mag für manchen Betrachter und manche Betrachterin vielleicht auch etwas kitschig oder übertrieben dargestellt wirken. Doch, ich glaube, genau darin spiegelt sich etwas der Ur-Sehnsucht der Menschen wider: Die Hochzeit ist der Tag, an dem zwei Menschen „Ja“ zueinander sagen, sich annehmen, füreinander da sind und versprechen, miteinander durchs Leben zu gehen, über die Höhen und durch die Tiefen, in guten wie in schweren Tagen. 

Dass dieser Weg nicht immer nur auf Rosen gebettet sein wird und die Liebe sich auch immer mal wieder bewähren muss, steht außer Frage. Vielleicht ist es den Paaren auch deshalb so wichtig, dass dieser Bund fürs Leben unter Gottes Segen gestellt und von IHM begleitet wird. Denn ER ist der Grund allen Lebens, die Liebe selbst, der bedingungslos annimmt, einigt und verbindet. „Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ (1 Johannes 4,16b)

(Andrea Schwindling)

 

Gebet:

Menschenfreundlicher Gott, schau gütig auf die Brautpaare, die deinen Segen erhoffen. 
Dein Heiliger Geist schenke ihnen Einheit und heilige den Bund ihres Lebens. Bewahre ihre Liebe in aller Bedrohung, lasse sie wachsen und reifen und einander fördern in allem Guten.

(aus dem Trauungssegen)

 

 

Mit Bischof Stephan beten wir im Monat Juni für unsere evangelischen Schwestern und Brüder, die sich zum Kirchentag versammeln und den Glauben teilen.

Beim Thema „Kirchentag“ fällt mir immer der Titel eines Liedes ein, das der evangelische Pfarrer Eugen Eckert schrieb: „Eingeladen zum Fest des Glaubens.“ Vom 7. bis zum 11. Juni kommen Menschen in Nürnberg zusammen, um ihren Glauben zu teilen, sich über die Fragen der Zeit auszutauschen und um (hoffentlich) gestärkt wieder in ihren Alltag zurückzukehren.

Doch können wir angesichts der immer weniger werdenden Mitgliederzahlen, den Problemen innerhalb unserer Kirchen und der voranschreitenden Säkularisierung noch von einem „Fest des Glaubens“ sprechen? Ich meine: Ja, wir können das! Und dabei verschließe ich ganz gewiss nicht die Augen vor den Problemen und der Not, mit denen wir uns in der heutigen Zeit gerade in unseren Kirchen auseinandersetzen müssen. Aber Glaube ist für mich mehr als all das. Es ist - wie das Lexikon so schön sagt -  eine innere Sicherheit, eine Überzeugung und Gewissheit beziehungswiese ein Vertrauen auf jemanden. Dieser Jemand ist für uns Christen und Christinnen Gott selbst, der unser Leben in allen Situationen trägt und hält und der den jeweiligen Glauben durch Menschen in uns Grund gelegt hat. Das gilt es, sich immer wieder vor Augen zu halten, als Gemeinschaft zusammenzukommen und sich bestärken zu lassen – so wie es unsere evangelischen Geschwister in Nürnberg tun unter dem Motto: „Jetzt ist die Zeit. Hoffen. Machen.“

(Andrea Schwindling)

Gebet:

Gott, du siehst, was uns in diesen Zeiten bewegt, was uns tanzen und jubeln, was uns trauern und weinen lässt. Du hast alles in deiner Hand. Auch die Zeit. Auch uns. Lass uns darauf vertrauen und dich spüren. Amen.

(Gebet zum Kirchentagssonntag)

Gebetsanliegen für 2023

1. Beten wir, dass die internationale Gemeinschaft sich zu konkreten Schritten zur Abschaffung der Folter verpflichtet und den Opfern, sowie ihren Familien, Hilfe zusichert.

2. Für die Paare, die sich auf die Hochzeit vorbereiten und ihr gemeinsames Leben Gott anvertrauen.

3. Für unsere evangelischen Schwestern und Brüder, die sich zum Kirchentag versammeln und den Glauben teilen.

1. Beten wir, dass Katholikinnen und Katholiken die Feier der Eucharistie zur Mitte ihres Lebens machen, welche die menschlichen Beziehungen in tiefer Weise
wandelt und zur Begegnung mit Gott und allen ihren Schwestern und Brüdern öffnet.

2. Für die Jugendlichen aus dem Bistum Trier, die sich auf die Teilnahme am Weltjugend-Tag in Lissabon vorbereiten und sich auf die Begegnungen vor Ort freuen.

3. Für alle, die in den sommerlichen Tagen Ruhe und Erholung suchen.

1. Beten wir, dass der Weltjugendtag in Lissabon den jungen Menschen helfe, das Evangelium in ihrem eigen Leben zu leben und zu bezeugen.

2. Für die Jugendlichen, die nach Ende der Schulzeit einen neuen Lebensabschnitt mit Ausbildung oder Studium beginnen und jene, die auf der Suche nach ihrem
Lebensweg sind.

3. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich in Vereinen einbringen und dadurch zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen.

1. Beten wir für die Menschen, die unter oft unmenschlichen Bedingungen an den Rändern der Gesellschaft leben; daß sie von Einrichtungen weder übersehen,
noch als unwichtig betrachtet werden.

2. Für die Frauen und Männer, die sich in den Hilfs- und Rettungsdiensten einbringen und die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger, die Betroffene begleiten.

3. Für die Lehrkräfte, die in Erziehung und Bildung kommender Generationen gefordert sind.

1. Beten wir für die Kirche, dass sie auf allen Ebenen einen Lebensstil führe, der von Hören und Dialog geprägt ist, und sich vom Heiligen Geist bis an die Peripherien der
Welt führen lässt.

2. Für alle in der Landwirtschaft Tätigen, die mit ihrer täglichen Arbeit für unsere Nahrung sorgen.

3. Für alle, denen durch den Klimawandel die Lebensgrundlage genommen wird und jene, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.

1. Beten wir für den Heiligen Vater, dass er in Erfüllung seiner Sendung die ihm anvertraute Herde mithilfe des Heiligen Geistes begleite.

2. Für die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, die durch ihren Dienst zur Verkündigung des Glaubens beitragen.

3. Für alle, die um einen Menschen trauern und die vor der Herausforderung stehen, ihr Leben neu zu gestalten.

1. Beten wir für die Menschen, die mit Behinderungen leben, dass sie im Zentrum gesellschaftlicher Aufmerksamkeit stehen und ihnen von Einrichtungen inklusive
Angebote gemacht werden, die ihre aktive Teilnahme wertschätzen.

2. Für Menschen, die sich auf der Flucht befinden und auf Aufnahme und eine neue Heimat hoffen.

3. Für alle, die sich nach Geborgenheit sehnen und besonders in der dunklen Jahreszeit unter Einsamkeit leiden.

Von Anfang an haben die Mitglieder des Gebetsapostolats um das Wachsen des Reiches Gottes hier auf Erden gebetet. Die Verantwortlichen haben ihnen monatlich ein konkretes Missionsanliegen vorgelegt und sie eingeladen, für dieses Anliegen in besonderer Weise zu beten. Bereits seit dem Jahre 1887 hat der Papst selbst die Festlegung des monatlichen Missionsanliegens übernommen. Heute wählen Vertreter aller Kontinente die jährlichen päpstlichen Gebetsanliegen in einem besonderen Verfahren aus einer Vielzahl von Vorschlägen aus. Die Schlussauswahl legen sie dem Papst vor, der sie dann bestätigt.

Es gibt zwei Anliegen für jeden Monat, ein allgemeineres und ein mehr missionarisches. - In einem „Weltgebet“ machen sich die Christen auf allen Kontinenten die Gebetsanliegen des Heiligen Vaters zu eigen. Eine große, weltweite Solidarität von Millionen Gläubigen wird durch dieses Gebet Wirklichkeit.

Damit jedoch die kirchlichen Belange eines Bistums mit ihren Pfarreien, Gemeinschaften und Einrichtungen in das Gebet mit einbezogen werden, können auch die Bischöfe eigene Gebetsanliegen hinzufügen. Der Bischof von Trier tut dies seit einigen Jahren.

Das "Gebetsapostolat" sorgt für die Verbreitung dieser monatlichen Gebetsanliegen.

Vorschaubild_Youtubechannel Papst

Video

Hier geht's zum Youtube-Channel "Das Video vom Papst". Das Video vom Papst ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes (Gebetsapostolat), eine Offizielle Einrichtung des Vatikans.  In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht.