Mit Papst Franziskus beten wir, dass diejenigen, die in verschiedenen Teilen der Welt ihr Leben für das Evangelium riskieren, die Kirche mit ihrem Mut und ihrer missionarischen Tatkraft anstecken.
Eine missionarische Kirche wollen wir sein. „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst“, so steht es auf einer Kaffeetasse, die mir eine engagierte Ehrenamtliche aus der Pfarrei vor Kurzem zeigte. Ihr persönliches Motto. Was kostet es uns, dieses Feuer am Brennen zu halten? Zeit, Kraft, Hingabe, Leidenschaft … und vielleicht einmal den Mut, als engagierter Christ auch ein paar verdrehte Augen auszuhalten oder eine dumme Bemerkung einzustecken. In anderen Teilen der Welt ist der Preis viel höher. In Nicaragua zum Beispiel, wo die sandinistische Regierung seit einigen Monaten mit Härte und Gewalt gegen die Chris-ten im Land vorgeht. Oder in Nigeria, wo über die Weihnachtstage des vergangenen Jahres eine radikalislamische Miliz mindesten 170 Christen umgebracht hat.
Das Hilfswerk „Kirche in Not“ setzt sich besonders für verfolgte Christen ein. In einem sei-ner Berichte zur Situation christlicher Frauen und Mädchen lässt es die 14-jährige Maira Shahbaz aus Pakistan zu Wort kommen: „Eines Nachmittags, als ich zu Fuß unterwegs war, kamen einige Männer auf mich zu. Als christliches Mädchen in einem Land, in dem Nicht-muslime schikaniert werden, hatte ich Angst. Die Männer zerrten mich in ein Auto und ver-banden mir die Augen. Ich wurde gefoltert und vergewaltigt. Ich wurde gezwungen, eine Bescheinigung zu unterschreiben, die belegen sollte, dass ich konvertiert war und meinen Entführer geheiratet hatte. Man sagte mir, wenn ich mich weigerte, würde meine Familie getötet. Als meine Mutter sich an die Polizei wandte, um mich zurückzubekommen, kam die Angelegenheit vor das Oberste Gericht. Aber das Gericht entschied zu Gunsten meines Ent-führers, und ich wurde zu ihm zurückgeschickt, um bei ihm zu leben. Zwei Wochen später lief ich in der Nacht davon. Seitdem hält sich meine gesamte Familie versteckt.“
„In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ Mich beeindruckt es immer wieder, wie für Christen wie Maira trotz widrigster Umstände der Glaube an Jesus Christus eine Kraftquelle ist, die ihnen Hingabe, Leidenschaft und Mut schenkt, ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Mitmenschen aus dem Glauben heraus zu gestalten und so der Welt ein Stück Hoffnung zu schenken.
Gebet:
Komm, Heiliger Geist,
erfülle die Herzen deiner Gläubigen
und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.
Sende aus deinen Geist,
und alles wird neu geschaffen.
Und du wirst das Angesicht der Erde erneuern.
Gott, du hast die Herzen deiner Gläubigen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes ge-lehrt. Gib, dass wir in demselben Geist erkennen, was recht ist, und seines Trostes uns alle-zeit erfreuen.
von Marco Weber