„Diakonisch“ bedeutet: dienend, den Menschen dienend.
Jesus hat das vorgelebt, indem er sich besonders den Armen, den Kranken, den Kindern zugewendet hat: denen, die in der Gesellschaft seiner Zeit Ausgrenzung erfahren haben oder besonders verletzlich waren. Sie hat er in die Mitte gestellt. Vor allem sie sollten erfahren, was das Reich Gottes bedeutet, das Jesus verkündet hat: Anerkennung, Heilung, Befreiung, Leben.
Als Christen und als Kirche im Bistum Trier sind wir gefragt, Jesu Beispiel zu folgen. Die Synode hat beschrieben, wie sie sich das vorstellt. Diakonisch sein heißt für sie:
Diakonisch sein fängt also damit an, dem Anderen zu begegnen. Es bedeutet: sich interessieren, zuhören, sich berühren lassen. Und das bleibt nicht ohne Folgen. Wer sich darauf einlässt, der verändert sich auch selbst in seinem Denken und Tun. Diakonisch sein ist deshalb ein Prozess, der den ganzen Menschen mit Kopf, Herz und Hand betrifft. Das betrifft uns jedoch nicht nur als Einzelne. In diesem Lernprozess verändert sich auch die Art und Weise, wie wir miteinander Kirche sind. Das gilt im Kleinen und im Großen, und in allen kirchlichen Grundaufgaben: in der Nächstenliebe/Diakonie, im Gottesdienst, in der Verkündigung und im Blick auf die Gemeinschaft.
An vielen einzelnen Stellen geschieht das schon. Die Synode ermutigt dazu, dass das die ganze Kirche im Bistum Trier noch viel mehr prägen soll.
Diakonische Kirchenentwicklung bedeutet also: Wir suchen die Begegnung mit Menschen, vor allem mit denen, die arm oder in ganz unterschiedlicher Weise in Not sind, und lassen uns als Kirche auf die Veränderungen ein, zu denen das führt. Ja mehr noch: Wir lassen uns nicht nur darauf ein, sondern wir wollen uns verändern, damit wir umso mehr Jesu Auftrag entsprechen.
Am 26. Februar 2019 hat die Leitungskonferenz im Bischöflichen Generalvikariat (LeiKo) den Abschlussbericht der Teilprozessgruppe entgegengenommen. Sie finden den Abschlussbericht (mit Anlagen) hier zum Herunterladen.
Im Februar 2020 hat die Bistumsleitung die Kapitel 1 und 2 des Papiers als verbindliche Handlungsoptionen für das Bistum Trier beschlossen (siehe die Pressemitteilung vom 13. Februar 2020). Die im Konzept vorgeschlagenen Maßnahmen (Kapitel 4) sind zusammen mit den Ergebnissen der weiteren Teilprojektgruppen zu inhaltlichen Schwerpunkten weiter Gegenstand der Beratung.
(Mechthild Schabo, Direktorin für den Bereich Pastoral und Gesellschaft im Bischöflichen Generalvikariat Trier)
Ein Termin wie der des Trierer Bischofs Dr. Stephan Ackermann bei den Frauen des Lüxemer Seniorenbesuchsdienstes in der Caritas-Geschäftsstelle Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. in Wittlich am 11. März ist in den kommenden Wochen undenkbar. Denn inzwischen hat das Bistum Trier öffentliche Veranstaltungen und Treffen bis mindestens Ende März ausgesetzt, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen und insbesondere Menschen, die einer Risikogruppe angehören, zu schützen. Zu genau einer solchen Risikogruppe gehören die Seniorinnen und Senioren, die die neun Frauen aus der Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena Wittlich-Lüxem und der Filiale St. Servatius Flußbach regelmäßig besuchen.
Kastellaun – In seinem Fastenhirtenbrief schreibt Bischof Dr. Ackermann: „Was gibt es in der Kirche und in unserem Bistum nicht alles an diakonischem und sozialem Einsatz, ehrenamtlich wie hauptamtlich! Wie viel Segen geht von den caritativen Einrichtungen in unserem Bistum aus!“ Dank und Würdigung also – und ein „Hintergedanke“ des Bischofs: „Die bestehenden Angebote können ja auch Ideen geben.“ Aus diesem Grund besucht Ackermann in der Fastenzeit verschiedene Einrichtungen aus dem diakonischen Bereich – wie etwa Anfang März die Begegnungsstätte „caféterra“ in Kastellaun.
Trier – „Es ist beeindruckend zu sehen, wie hier in aller Selbstverständlichkeit Tag für Tag rund um die Uhr der Dienst am Menschen geleistet wird.“ Bischof Dr. Stephan Ackermann ist an diesem Aschermittwoch (26. Februar) zu Gast im Trierer Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen. Damit setzt er einen Impuls aus seinem Fastenhirtenbrief um und besucht eine Einrichtung, in der Menschen sich in besonderer Weise anderen Menschen zuwenden. Darum geht es nämlich beim „diakonisch Kirche sein“: Neben dem Fasten und Beten sollen die Christinnen und Christen im Bistum Trier in der Österlichen Bußzeit ihren Blick auf die „Werke der Liebe“ und die tätige Nächstenliebe richten.
„Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und wieder zu Staub zurückkehren wirst. Kehr um und glaub an das Evangelium.“ Mit dem Aschenkreuz zu Beginn der Fastenzeit wird uns unsere Vergänglichkeit vor Augen geführt und damit gleichzeitig die Grundsatzfrage gestellt: Was ist wirklich wichtig in meinem Leben?
In seinem Hirtenbrief zur Österlichen Bußzeit stellt Bischof Dr. Stephan Ackermann die diakonische Haltung in den Mittelpunkt, wenn er schreibt: „Die Synode versteht das Diakonische nicht bloß als einen bestimmten Teilbereich der Kirche, sondern als eine Grundhaltung, die alle Getauften in ihrem Handeln prägen soll." Und er fragt: „Wie können wir diese diakonische Grundhaltung pflegen und mehr ausprägen?“
Diakonischer werden heißt lieben lernen. In der Mystik ist Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe eins.
Im Gespräch, in der Begegnung berührt mich etwas; ich habe Mitgefühl und lasse mich ein, bleibe zärtlich auf Augenhöhe, spüre die gemeinsame Verletzlichkeit.
Ich gehe mutig an die Orte, die ich fürchte, harre aus in Dunkelheiten. Meine Wunden brechen auf.
Ich bleibe und lasse mich wandeln. In meinem Gegenüber erkenne ich Gott.
So beschreiben viele Mystiker und Mystikerinnen ihre Wege, die sie liebend näher zu Gott, zum Nächsten
und zu sich selbst führen.
Das griechische Wort für Kirche ecclesia heißt übersetzt heraus gerufen! Es ist der spirituelle Ruf, sich von Gott unterbrechen, irritieren und überraschen zu lassen.
Fragen wir ganz konkret vor Ort: Was ist uns wichtig? Wozu sind wir Kirche? Dann sind wir schon mitten im Prozess der diakonischen Kirchenentwicklung.
So begeben wir uns mutig in eine Veränderung. Dafür braucht es Demut: in die Krise zu vertrauen und Ohnmacht zuzulassen. Gleichzeitig braucht es auch unseren Wagemut, unsere Kreativität und eigenverantwortliches Handeln.
Jesus Christus,
du rufst uns, füreinander da zu sein.
In diesen Tagen der österlichen Bußzeit
wollen wir lernen, immer mehr zu lieben.
Lass uns aufmerksam sein für das,
was in uns, um uns herum und weltweit geschieht.
Schenke uns den Mut, die Not und das Leid der
Menschen an uns heran zu lassen.
Festige in uns die Tatkraft,
damit wir glaubwürdig Werkzeug deiner Liebe
in dieser Welt sein können.
Bewusster und mehr als bisher den diakonischen Auftrag zu leben: Diesem Anliegen der Synode will die Kirche im Bistum Trier sich verstärkt widmen. Mit dem Hirtenbrief zur Österlichen Bußzeit am 1. März 2020 betont Bischof Dr. Stephan Ackermann diesen Schwerpunkt, der sich in den nächsten Jahren auf verschiedene Arten und auf unterschiedlichen Ebenen entfalten soll.
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Bischof Dr. Stephan Ackermann im Interview mit dem Paulinus, 26. Januar 2020
Hier finden Sie - immer wieder ergänzt -Nachrichten der Bischöflichen Pressestelle zu Themen der Diakonischen Kirchenentwicklung im Bistum Trier.
Informationen zum Stand der Umsetzung der Bistumssynode finden Sie hier: www.bistum-trier.de/herausgerufen.