7. Tag

1. Beginn
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Gott, ich will still werden und hinhören auf das, was du mir jetzt sagen willst. Gib mir den Mut, ganz dir zu vertrauen und mich immer mehr auf dein Wort einzulassen. Öffne mein Herz und meine Sinne auf dich hin und lass mich deiner Weisung folgen. Dein Heiliger Geist führe und leite mich. Er bleibe mir nahe und begleite mich.
Amen.
2. Schriftwort
Lesung aus dem Brief des hl. Paulus an die Gemeinde von Ephesus (Eph 4, 29-32)
Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, auferbaut und denen, die es hören, Nutzen bringt! Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, den ihr als Siegel empfangen habt für den Tag der Erlösung! Jede Art von Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat.
3. Besinnung
Als Christen sind wir vom Heiligen Geist Beschenkte. Und das soll man vor allem an unserem Verhalten erkennen. Wir tragen diese Tatsache nicht wie ein Siegel vor uns her, sondern an unserer Lebensführung und an unserem Verhalten sollen andere das erkennen. Der Epheserbrief nennt in diesem Abschnitt konkrete Verhaltensmaßnahmen „über eure Lippen komme kein böses Wort!“ Wir wissen leider, was böse Worte anrichten können. Ermahnungen – zur richtigen Zeit gebraucht – sind richtig, aber nie in verletzender Form. Ein ermutigen-des Wort kann sogar Wunder bewirken. Aus dem konkreten Miteinander von Menschen kennen wir das, im Bekanntenkreis, in der Familie. Der Text nennt die Dinge beim Namen: Wut, Zorn, Geschrei, Lästerung und jede Art von Bitterkeit sollen wir aus unserem Miteinander verbannen. Erst wenn wir das tun wird unser Miteinander ein aufbauendes und helfendes. Darauf sollen wir bedacht sein. In unserem Miteinander sollen Güte, Barmherzigkeit und Vergebung zum Zuge kommen. Wenn uns das gelingt – und hoffentlich immer mehr – dann spüren wir die wohltuende Kraft des Heiligen Geistes auch in unserem menschlichen Miteinander. Lassen wir uns dazu inspirieren, d. h. begeistern. Diese Begeisterung hat ihre positive Wirkung dann auch auf andere.
Ich betrachte mein eigenes Verhalten und formuliere meine persönlichen Wünsche und Bitten.
4. Stille
5. Zuspruch
Praktische Hoffnung
Die Hoffnung geht zu Fuß.
Die Hoffnung strampelt auf dem Rad.
Die Hoffnung fährt mit der Bahn …
Die Hoffnung bleibt neugierig.
Die Hoffnung entdeckt Zusammenhänge.
Die Hoffnung sucht Verbündete …
Die Hoffnung kann wütend werden.
Die Hoffnung kann traurig sein.
Die Hoffnung lacht subversiv.
Die Hoffnung kämpft für das Recht des Anderen.
Die Hoffnung feiert und tanzt.
Die Hoffnung macht zärtlich.
Die Hoffnung hat nichts.
Die Hoffnung will alles.
Die Hoffnung betet zu Gott.
(Kurt Marti, gekürzt)
6. Gebet / Abschluss
Türen des Herzens
Die Türen des Herzens aufstoßen
in neue Räume der Freiheit
in denen Gottes Geist atmet
und die Kirche erneuert
Die Türen des Herzens aufstoßen
in neue Räume der Menschlichkeit
in denen Menschen einander
in Würde und Respekt begegnen.
Die Türen des Herzens aufstoßen
in neue Räume des Friedens
in denen Versöhnung geschieht
und Wunden heilen können.
Die Türen des Herzens aufstoßen
in neue Räume der Hoffnung
in denen Menschen Trost erfahren
und sie selbst sein dürfen.
Die Türen des Herzens aufstoßen
in neue Räume des Lebens
in denen Gottes Liebe
den Tod verwandelt.
(Ute Weiner)