8. Tag

1. Beginn
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Gott, ich will still werden und hinhören auf das, was du mir jetzt sagen willst. Gib mir den Mut, ganz dir zu vertrauen und mich immer mehr auf dein Wort einzulassen. Öffne mein Herz und meine Sinne auf dich hin und lass mich deiner Weisung folgen. Dein Heiliger Geist führe und leite mich. Er bleibe mir nahe und begleite mich.
Amen.
2. Schriftwort
Lesung aus dem Brief des hl. Paulus an die Gemeinde von Philippi (Phil 4,4-9)
Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!
Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren. Im Übrigen, Brüder und Schwestern: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! Und was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
3. Besinnung
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ Zu dieser Einsicht ist Paulus selbst gekommen, in einer Zeit, die für ihn persönlich gar nicht günstig ist, denn er schreibt diese Zeilen aus dem Gefängnis. Die äußere Einschränkung tut der inneren gläubigen Überzeugung keinen Abbruch. Für Paulus ist Christus der Lebenshalt schlechthin. Für ihn ist klar: Allen, die an Christus glauben, hat Christus seine Nähe zugesagt. Diese Christusnähe soll alle Glaubenden froh, stark und hoffnungsvoll machen. Christus bleibt gegenwärtig und jedem nahe. Diese Überzeugung wird in den Menschen ihre Wirkung nicht verfehlen. Wir dürfen uns in jeder Lage – ob sie froh machend oder traurig machend ist – an Christus wenden und uns an ihn halten.
Jedem Christus-Gläubigen ist der Friede Christi geschenkt, der ihn stark machen und führen soll. Dann können wir als Brüder und Schwestern Jesu Christi in dieser Welt wirken. Wir sind in dieser Welt und in dieser Zeit verlängerter Arm Christi. Wir dürfen uns unter die Führung seines Heiligen Geistes stellen.
Wie und wo kann ich heute im Geiste Jesu wirken?
4. Stille
5. Zuspruch
„Alle hoffen. Im Herzen eines jeden Menschen lebt die Hoffnung als Wunsch und Erwartung des Guten, auch wenn er nicht weiß, was das Morgen bringen wird. Die Unvorhersehbarkeit der Zukunft ruft jedoch teilweise widersprüchliche Gefühle hervor: von der Zuversicht zur Angst, von der Gelassenheit zur Verzweiflung, von der Gewissheit zum Zweifel. Oft begegnen wir entmutigten Menschen, die mit Skepsis und Pessimismus in die Zukunft blicken, so als ob ihnen nichts Glück bereiten könnte. Möge das Heilige Jahr für alle eine Gelegenheit sein, die Hoffnung wieder aufleben zu lassen.“
(Papst Franziskus, Verkündigungsbulle für das Heilige Jahr 2025)
6. Gebet / Abschluss
Komm, Heil’ger Geist, wir bitten dich,
auf uns herab zu dieser Stund,
wie einst im Sturme du erfüllt
der ersten Jünger Herz und Mund.
Lass unser Denken, Reden, Tun
von deiner Glut ein Zeugnis sein:
Mach hell in uns der Liebe Licht,
dass es ins Herz des Bruders schein.
Du Gottes ew’ger Schöpferhauch,
vom Sohn verheißen in der Zeit,
mach neu der Erde Angesicht
zu deinem Ruhm in Ewigkeit.
Amen.
(Stundengebet Abtei Kellenried)