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Bischof Dr. Stephan Ackermann

Man sieht Bischof Stephan Ackermann im Talar im Dom Kreuzgang. Er lächelt in die Kamera

„Der Bischof braucht unsere Unterstützung, damit er ein hoffnungsvoller Zeuge des Evangeliums sein kann, der viele Menschen in unserem Bistum ermutigt, der Hoffnung in ihrem eigenen Leben Gestalt zu geben und ein Gesicht.“
Was der spätere Generalvikar, Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der damalige Regens Georg Bätzing, zur Ernennung von Bischof Stephan Ackermann 2009 geschrieben hat, gilt weiterhin.

Bei seiner Amtseinführung hat Bischof Ackermann es mit einem anderen Bild beschrieben: „Direkt hinter der Kathedra (dem Bischofsstuhl im Dom) steht im alten romanischen Lettner die Gestalt Jesu Christi; wer auf der Kathedra sitzt, befindet sich mit Christus in einer Linie. Er steht nicht mit dem Rücken an der Wand, sondern hat Christus im Rücken. Das ist zugleich eine Mahnung: Wer auf der Kathedra sitzt, darf sich nicht vor den schieben oder gar den verdecken, für den er zu stehen hat. Nur wenn der Bischof das beachtet, entspricht er der Haltung Jesu Christi selbst, dessen ganzer Einsatz darin bestand, den Menschen Gott bekannt zu machen. Und wir alle sollen gemäß unserer je eigenen Berufung und Verantwortung dazu beitragen, dass Christus und seine Botschaft in unserer Zeit sichtbar und hörbar wird.“ 

Ein schönes Bild für die Unterstützung, die der Bischof braucht (und bekommt), ist das Kreuzzeichen, das Oberkirchenrätin Barbara Rudolf ihm auf die Stirn zeichnete – im Tauferneuerungsgottesdienst am Tag der Ökumene bei der Wallfahrt 2012: Gottes Segen – zugesprochen aus der gemeinsamen ökumenischen Erinnerung an die eine Taufe.

Die Kirche dürfe sich nicht aus der Welt "in die Sakristei" zurück ziehen, betont der Bischof im Oktober 2013. Sie solle einerseits ein Orientierungspunkt in der Welt sein und sich andererseits – wenn nötig – in die Dinge einmischen. In Deutschland sei die Kirche sehr stark vernetzt mit der Gesellschaft - etwa in Bildung, Gesundheit oder sozialen Einrichtungen. Da müsse man manchmal Kompromisse schließen – auch zwischen "klare Kante zeigen" und "anknüpfen an dem, was uns nicht so sehr unterscheidet" von der "Welt".

Bischof Dr. Stephan Ackermann

Liebfrauenstraße 1
54290 Trier

Postfach 34 44, 54224 Trier

Für Beschwerden, die das Bistum Trier betreffen, wenden Sie sich bitte an die Beschwerdestelle.

Tauferneuerung im ökumenischen Wallfahrts-Gottesdienst: Bischof Stephan Ackermann empfängt das Tauferinnerungszeichen von Oberkirchenrätin Barbara Rudolf

"Wir sind von Christus in die Welt gesandt", sagt Bischof Ackermann und wirbt für ein Konzept der „kritischen Anknüpfung“. "Viele Werte teilen wir mit den Menschen unserer Tage, auch wenn sie nicht katholisch sind." So könne man anknüpfen daran, dass der Respekt vor der Freiheit des Individuums gewachsen sei, dass in der Gesellschaft im großen Maßstab den Menschen in aller Welt geholfen werde oder dass die Toleranz gegenüber anderen Denkweisen größer geworden sei.

"Wir leben in der Zeit, in die wir hineingestellt sind", sagte Ackermann – "auch wir als Kirche". Obwohl der christliche Glaube die Kultur in unserem Raum stark geprägt hat, ist es aus seiner Sicht damit nicht getan. Es brauche eine permanente Evangelisierung. Christinnen und Christen sollen nicht nur von der Frohen Botschaft wissen; sie sollen sich von ihr prägen lassen und ihr Leben und Handeln danach zu richten.

Vor diesem Horizont hatte Bischof Ackermann für die Jahre 2013 bis 2016 eine Bistums-Synode einberufen. Am 1. Mai 2016 hat er das Schlussdokument der Synode entgegengenommen und ausdrücklich als verbindlich angenommen.

Aktuelles über den Bischof

Aufgeschlagenes Buch

„Der Bischof braucht unsere Unterstützung, damit er ein hoffnungsvoller Zeuge des Evangeliums sein kann, der viele Menschen in unserem Bistum ermutigt, der Hoffnung in ihrem eigenen Leben Gestalt zu geben und ein Gesicht.“

Georg Bätzing, damaliger Regens, zur Ernennung von Bischof Dr. Stephan Ackermann

Lebenslauf

20.3.1963
geboren in Mayen / Eifel

1981    
Abitur am Staatlichen Kurfürst Salentin-Gymnasium in Andernach

1981-1989     
Theologiestudium in Trier (1981-83) und Rom (1983-89)

1986/87     
Diakonatspraktikum in Trier St. Antonius und St. Paulus

10.10.1987     
Priesterweihe in Rom durch Bischof  Dr. Georg Moser, Rottenburg

1989
Lizentiat in Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana

1989-1991     
Kaplan in Bad Breisig/ Rhein - St. Marien und St. Viktor

1991 - 1998
Subregens am Bischöflichen Priesterseminar in Trier; zusätzlich Promotion bei P. Prof. Dr. Medard Kehl SJ, Frankfurt-St. Georgen im Fach Dogmatik

1996 - 1999
Domvikar an der Hohen Domkirche Trier

1998 - 1999     
Freistellung zur Beendigung des Promotionsstudiums

1. September 1999     
Regens und gleichzeitig Dozent für Spirituelle Theologie im Seminar "Studienhaus St. Lambert" in Lantershofen

2000   
Promotion an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt im Fachbereich Dogmatik: "Kirche als Person"

November 2005
Ernennung zum Monsignore durch Papst Benedikt XVI.

14. März 2006
Ernennung zum Weihbischof durch Papst Benedikt XVI.

14. Mai 2006
Bischofsweihe durch Bischof Dr. Reinhard Marx

September 2006 bis September 2008 
Mitglied der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz

September 2006 bis Oktober 2011
Mitglied der Kommission für Wissenschaft und Kultur der Deutschen Bischofskonferenz

2. März 2008   
Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Kommission "Justitia et Pax" (bis Oktober 2019)

September 2008 (bis 2021)
Mitglied der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz - auch als Bischof von Trier

8. April 2009
Ernennung zum Bischof von Trier durch Papst Benedikt XVI.

24. Mai 2009
Amtseinführung als Bischof von Trier im Trierer Dom

25. Februar 2010 (bis Ende September 2022)
Ernennung zum Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für alle Fragen im Zusammenhang des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich

Oktober 2011 (bis 2016)
Mitglied der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen (VI) der Deutschen Bischofskonferenz

29. August 2012 (bis 2017)
Berufung in den Päpstlichen Rat Justitia et Pax durch Papst Benedikt XVI. - Der Rat wurde 2017 aufgelöst.

13. März 2014
Mitglied der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz

September 2017 / September 2021
Vorsitzender der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz

Bischof Ackermann ist  Mitglied im Evangelisch-Katholischen Kontaktgesprächskreis und Vorsitzender der Bischöflichen Arbeitsgruppe für Kinder- und Jugendschutz.

Weitere Infos

Bischof Stephan Ackermann ist in der Deutschen Bischofskonferenz Vorsitzender der Liturgie-Kommission (K V). Er ist außerdem Mitglied im Evangelisch-Katholischen Kontaktgesprächskreis.

Das Amt als Beauftragter der Deutschen Bischöfe für Fragen sexuellen Missbrauchs hat Bischof Ackermann im September 2022 an den Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser abgegeben. Weitere Infos dazu in der Pressemitteilung. LINK FEHLT

Rückblick zur Amtseinführung 2009

Von geheimen Wegen, modernen Wahlmethoden und großer Freude

Sonntag, 29. März

Der Trierer Dompropst Prälat Werner Rössel nutzt die Gelegenheit der Amtseinführung von Dr. Felix Genn als Bischof von Münster, um mit Nuntius Dr. Jean-Claude Périsset zu sprechen. Der Nuntius lässt den Dompropst wissen, dass eine Ernennung des Bischofs von Trier vor Ostern nur dann noch erfolgen kann, wenn in dieser Woche die Terna (Dreiervorschlag) aus Rom kommen sollte. Der Dompropst bittet den Nuntius, ihn unmittelbar telefonisch zu informieren, sollte die Terna in Berlin eintreffen.

Montag, 30. März

Gegen 16 Uhr ruft Nuntiatursekretär Msgr. Prof. Dr. Rüdiger Feulner bei Dompropst Rössel an: Die Terna ist in Berlin eingetroffen. Der Dompropst ist erfreut und erleichtert. Ab 18 Uhr telefoniert er mit den 14 Trierer Domkapitularen, die den neuen Trierer Bischof wählen werden. Er lädt sie für Donnerstag, 2. April, 18 Uhr zur entscheidenden Sitzung ein. Geheimhaltung ist jetzt besonders wichtig: „Wir treffen uns um 18 Uhr im Bischofshof und gehen dann durch den Bischofsgarten und den Domkreuzgang, also sozusagen durch den Hintereingang, in den Kapitelsaal“, informiert der Dompropst die Domkapitulare.

Dienstag, 31. März

Gegen 8.30 Uhr klingelt die Postbotin bei Dompropst Rössel. Der Dompropst hört das Klingeln jedoch nicht. Erst als seine Haushälterin, Frau Steffens, ihn aufmerksam macht, geht er zur Haustür und kann so noch verhindern, dass die Postbotin den schon ausgefüllten blauen Abholschein für das Einschreiben in den Briefkasten wirft. Der Dompropst nimmt das Einschreiben mit Rückschein aus Berlin in Empfang und deponiert es an einem sicheren Ort in seinem Arbeitszimmer.

Donnerstag, 2. April

Um 18 Uhr treffen sich die 14 Domkapitulare wie vereinbart im Bischofshof in der Liebfrauenstraße. Die Spannung ist allen anzumerken. Durch Bischofsgarten und Kreuzgang gehen sie in den Kapitelsaal. Hier beten sie die Vesper mit dem Hymnus an den Heiligen Geist und rufen auch die Trierer Heiligen, beginnend mit dem Gründerbischof Eucharius, an. „Ein emotional sehr bewegender Moment“, erinnert sich der Dompropst. In der Anrufung der Heiligen wird deutlich, in welcher Tradition der künftige Bischof der ältesten Diözese Deutschlands stehen wird.
Dann öffnet Dompropst Rössel zunächst den äußeren Umschlag: In diesem befindet sich neben dem versiegelten Brief mit der Terna noch ein Begleitschreiben. In diesem steht, dass der Brief die Terna enthält und wie vorzugehen ist. Der Dompropst verliest dieses Schreiben, bevor er den versiegelten Umschlag öffnet und die drei Namen verliest. „Es war wohltuend und auch in gewisser Weise erleichternd, dass mit Weihbischof Dr. Stephan Ackermann auch ein Trierer auf der Liste stand“, sagt Werner Rössel. Der Weihbischof, so hat er es nach seiner Ernennung auf der Pressekonferenz gesagt, ist in diesem Moment „als Domkapitular erfreut“, als „Stephan Ackermann aber auch ein wenig erschrocken“.
Bei der Wahl selbst kommt dann auch moderne Technik zum Einsatz. Mit Laptop und Drucker stellt der Dompropst die Wahlzettel her, auf denen die drei Namen stehen. So müssen die Domkapitulare nur ihren Favoriten ankreuzen. In eine selbst gebastelte Wahlurne werden die Stimmzettel gelegt und vom Dompropst und von Domdechant Prälat Franz Josef Gebert ausgezählt. Froh und gelöst sind die Reaktionen, als feststeht: das Domkapitel hat Stephan Ackermann zum Bischof von Trier gewählt. Und: die Situation ist insofern besonders glücklich, als der Gewählte noch in der Sitzung gefragt werden kann, ob er die Wahl annimmt. Das tut Stephan Ackermann, und nun ist die Freude im Domkapitel noch größer. Mit Sekt von den Bischöflichen Weingütern stoßen die Domkapitulare auf den künftigen Bischof von Trier an. Auch diejenigen, die in der Fastenzeit eigentlich keinen Alkohol trinken wollen, machen in dieser besonderen Situation eine Ausnahme. Der Tag endet mit der Komplet (Nachtgebet) in der Marienkapelle des Doms.

Freitag, 3. April

Dompropst Rössel versucht, am Telefon, Ministerpräsident Kurt Beck (Rheinland-Pfalz) und Ministerpräsident Peter Müller (Saarland) zu erreichen. Denn nach dem Preußenkonkordat, das die Wahl des Bischofs von Trier regelt, müssen die Landesregierungen noch bestätigen, dass keine politischen Bedenken bestehen. Die beiden Ministerpräsidenten sind bei einer Bundesratssitzung in Berlin, doch noch für den späten Nachmittag können Treffen in Saarbrücken und Mainz vereinbart werden. Dompropst Rössel trifft sich um 16.30 Uhr mit Ministerpräsident Müller in Saarbrücken, der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators, Prälat Dr. Georg Holkenbrink, spricht um 17.30 Uhr mit Ministerpräsident Beck in Mainz. Beide Ministerpräsidenten machen deutlich, dass es keine politischen Bedenken gibt. Daraufhin telefoniert Dompropst Rössel schon gegen 19 Uhr mit der Nuntiatur, teilt ihr das Ergebnis der Wahl mit und auch, dass die Landesregierungen keine Bedenken haben.

Samstag, 4. April

Am Vormittag trifft sich in der Propstei am Trierer Domfreihof eine Gruppe, die die nächsten Schritte vorbereitet: Diözesanadministrator Bischof Robert Brahm, sein Ständiger Vertreter Prälat Holkenbrink, Dompropst Rössel, Domdechant Gebert und Msgr. Stephan Wahl, der Kommunikationsdirektor des Bistums. Und natürlich nimmt auch der künftige Trierer Bischof, Stephan Ackermann, an dem Treffen teil. Ziel ist, dass die Ernennung noch vor Ostern erfolgt; geeignet erscheint die Chrisammesse am Mittwoch der Karwoche, wenn sich zur Weihung der Heiligen Öle viele Priester und weitere Gläubige im Dom versammeln werden. Auch wird schon über einen möglichen Termin der Amtseinführung sowie über die Kommunikationswege gesprochen.
Beim Mittagessen erreicht Dompropst Rössel dann die erste – noch inoffizielle – Bestätigung von Msgr. Feulner aus der Nuntiatur in Berlin. Es scheint, dass die Ernennung am Mittwoch erfolgen kann. Am Montag will Msgr. Feulner das dem Dompropst noch einmal offiziell bestätigen.

Montag, 6. April

Am Nachmittag bestätigt Msgr. Feulner dem Dompropst, dass die Ernennung durch den Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI. am Mittwoch erfolgen wird.
In den Medien herrscht, nachdem in den Monaten zuvor oft heftig spekuliert worden war, völlige Ruhe. Offensichtlich geht dort niemand mehr von einer Ernennung vor Ostern aus.

Mittwoch, 8. April

Die Pressestelle lädt ab 8 Uhr telefonisch die Medien zur Chrisam-Messe und zu einer Pressekonferenz im Anschluss an den Gottesdienst ein. Mehr muss den, überwiegend sehr überraschten, Journalisten nicht gesagt werden: Alle wissen, worum es geht. Auf Internetseiten und im Radio laufen die ersten Meldungen.
Im vollbesetzten Trierer Dom beginnt um 10 Uhr die Chrisam-Messe, der Diözesanadministrator Bischof Robert Brahm vorsteht. Der künftige Bischof ist einer der Konzelebranten. Am Ende des Gottesdienstes verkündet Dompropst Rössel die freudige Nachricht. Als er den Namen „Stephan Ackermann“ nennt, erheben sich die Gläubigen spontan von ihren Plätzen und spenden minutenlang Beifall, der erst endet, als „Großer Gott wir loben dich“ angestimmt wird.
Beim Auszug brandet noch einmal spontaner Beifall auf, der künftige Bischof muss schon viele Hände schütteln, vor dem Dom wird ein Extrablatt der Trierer Bistumszeitung „Paulinus“ verteilt, die Menschen sind ausnahmslos glücklich, erfreut und zufrieden. Alle sind sich einig: „Es hat sich gelohnt, so lange zu warten. Wir haben einen sehr guten neuen Bischof.“

Stephan Kronenburg

 

Ernennungsurkunde Bischof Dr. Stephan Ackermann

Die päpstliche Ernennungs-Urkunde - vorgelesen von Dompropst Werner Rössel

Der Hochwürdigste Herr Bischof Dr. Reinhard Marx hat am 2. Februar 2008 Besitz von der Erzdiözese München und Freising ergriffen. Daraufhin hat das Domkapitel für die Dauer der Vakanz des Trier Bischofsstuhls den Hochwürdigsten Herrn Weihbischof Robert Brahm als Diözesan-Administrator gewählt.

Am Donnerstag, dem 2. April 2009, hat das Domkapitel gemäß dem kanonischen Recht und den konkordatären Bestimmungen aus einem Dreiervorschlag des Apostolischen Stuhles in freier und geheimer Wahl den bisherigen Weihbischof des Bischofs von Trier und Titularbischof von Sozopoli di Emimonto, den Hochwürdigsten Herrn Weihbischof Dr. Stephan Ackermann zum Bischof von Trier erwählt. Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. hat den Erwählten am 8. April 2009 zum Bischof von Trier ernannt.

 

Das päpstliche Ernennungsschreiben hat folgenden Wortlaut in deutsch:

Benedikt, Bischof, Diener der Diener Gottes entbietet dem ehrwürdigen Bruder Stephan Ackermann, dem bisherigen Titularbischof von Sozopoli di Emimonto und Weihbischof in der Diözese Trier, dem erwählten Bischof der Trierischen Kirche, seinen Gruß und Apostolischen Segen.

In dieser besonderen Zeit, in der wir mit der gesamten Kirche die Passion und Auferstehung Christ festlich begehen, verkünden wir allen Menschen guten Willens die Wahrheit seiner Heil bringenden Taten.
Im Bemühen, den Weg aller Gläubigen zu begleiten und ihre Lebensumstände zu bedenken, wollen Wir jetzt für die Kirche von Trier, die ausgezeichnet ist durch ihre Baudenkmäler und die Leistungen berühmter Christen, einen neuen Hirten ernennen. Denn ihr vormaliger Oberhirte, der ehrwürdige Bruder Reinhard Marx, wurde abberufen zur Leitung des Erzbistums München und Freising.

Als Wir einen Mann suchten, der sich durch Glaubenstreue und einen vorbildlichen Charakter ebenso wie durch seelsorgerliche Erfahrung auszeichnet, dachten Wir daran, welch fruchtbares Werk du, ehrwürdiger Bruder, ein Sohn der Diözese Trier, als Priester und Weihbischof für das geistliche Wohl dieser Herde geleistet hast.

Kraft unserer apostolischen Vollmacht entbinden Wir dich somit von deinem Amt als Titularbischof von Sozopoli di Emimonto und von deiner Aufgabe als Weihbischof und ernennen dich gemäß den Bestimmungen des Konkordatsrechts zum Bischof von Trier mit allen dazugehörigen Rechten und Pflichten.

Wir denken auch an die geweihten Amtsträger und alle Christen dieser Diözese und ermutigen sie, dass sie, wenn sie über diesen Unseren Beschluss von dir unterrichtet worden sind, die Gebote Gottes im täglichen Leben eifrig bewahren und auf dem schwierigen Weg zur Heiligkeit unter deiner Leitung voranschreiten können. Erfülle du selbst, ehrwürdiger Bruder, die Herzen aller Gläubigen, die deiner Hirtensorge anvertraut sind, mit Freude und Frieden, damit ihr gemeinsam mit Hoffnung und in der Kraft des Heiligen Geistes euren Weg geht.

Gegeben zu Rom, bei Sankt Peter, am 8. April, dem Mittwoch der heiligen Woche, im Jahre 2009, dem vierten Unseres Pontifikats.

Papst Benedikt XVI.

 

Das päpstliche Ernennungsschreiben hat folgenden Wortlaut in lateinisch:

BENEDICTUS EPISCOPUS SERVUS SERVORUM DEI Venerabili Fratri STEPHANO ACKERMANN, titulari hactenus Episcopo Sozopolitano in Haemimonto et Auxiliari dioecesis Trevirensis, eiusdem ecclesialis communitatis electo Episcopo, salutem et Apostolicam Benedictionem.

Singulari hoc tempore quo Passionem et Resurrectionem Christi tota cum Ecclesia sollemniter celebramus, veritatem de Eius salvifica opera omnibus bonae voluntatis hominibus nuntiamus. Cunctorum prorsus fidelium sedule iter prosequentes eorumque condicionem considerantes, nunc novum Pastorem Ecclesiae Trevirensis, claris monumentis et illustrium fidelium navitate exomatae, constituere volumus, quandoquidem postremus eius sacrorum Antistes Venerabilis Frater Rainardus Marx, ad Metropolitanama Ecclesiam Monacensem et Frisingensem est evectus.

Virum quendam sanae doctrinae et morum quaerentes nec non in pastorali provincia peritum, de te, Venerabilis Frater, cogitavimus, qui, filius Trevirensis dioecesis, perutile opus pro spiritali bono huius gregis patravistis, uti sacerdos et Auxiliaris Episcopus.

Apostolica igitur Nostra potestate te, vinculo solutum titularis Ecclesiae Sozopolitanae in Haemimonto et munere Auxiliaris, ad normam iuris conventi, TREVIRENSEM constituimus Episcopum, debitis datis iuribus congruisque impositis obligationibus.

Mentem Nostram ad clerum etiam et omnes Christifideles huius dioecesis dirigimus eosque adhortamur ut, hoc de Nostro decreto certiores a te facti, in cotidiana vita praecepta divina studiose servantes ad sanctitatem difficile iter, te moderante, prosequi valeant. Reple tu ipse, Venerabilis Frater, cor omnium fidelium pastorali tuae curae concreditorum gaudio et pace, ut simul in spe et virtute Spiritus Sancti ambuletis.

Datum Romae, apud S. Petrum, die octavo mensis Aprilis, in feria videlicet quarta Hebdomadae sanctae, anno bismillesimo nono, Pontificatus Nostri quarto.

BENEDICTUS PP. XVI

 

Mit der soeben erfolgten Zur-Kenntnis-Gabe der Ernennungsurkunde an die Mitglieder des Domkapitels ist nach kanonischem Recht Bischof Dr. Stephan Ackermann Bischof von Trier mit allen Rechten und Pflichten.
Das gebe ich hiermit im Namen des Kapitels der Hohen Domkirche öffentlich und in aller Form bekannt.  Herrn Erzbischof Dr. Reinhard Marx danke ich für sein Wirken als Bischof von Trier. Ich richte meinen Dank an Herrn Diözesanadministrator Weihbischof Robert Brahm für seine Tätigkeit während der Vakanz.

Das Domkapitel richtet an Bischof Stephan den alten Wunsch: Ad multos felicissimos annos! Auf viele glückliche Jahre!

Bischofsstab von Erzbischof Heinrich von Finstingen

Zur Amtseinführung ein alter Bischofsstab

Zur Einführung in sein Amt als Bischof von Trier überreichte Erzbischof Joachim Kardinal Meisner als Metropolit von Köln symbolisch Bischof Stephan Ackermann den Bischofsstab eines alten Vorgängers auf dem Trierer Bischofs-Stuhl: Heinrich von Finstingen was von 1260 bis 1286 Erzbischof von Trier. Wie viele andere Zeichen in der Liturgie der Amtseinführung weist auch dieser alte Bischofsstab noch einmal auf die enge Verbindung hin, die ab heute zwischen dem neuen Bischof und dem alten Bistum bestehen soll.  

Professor Franz Ronig, Kustos des Trierer Domschatzes, gibt Auskunft über den Bischofsstab

Der Trierer Archäologe Domkapitular Nikolaus von Wilmowsky fand 1851 im Sarkophag des Erzbischofs Heinrich von Finstingen Reste bischöflicher Kleidung und zwei wichtige Grabbeigaben: einen aus dünnem Silberblech getriebenen Kelch und die Krümme eines Bischofsstabes aus Kupfer, geschmückt mit Email und vergoldet. Stabhülse und Krümme tragen hochromanisches Rankenwerk auf blauem Emailgrund. Die Krümme des Stabes dürfte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts angefertigt worden sein, und zwar in Limoges (heutige Region Limousin).

Handwerklich dürfte die Herstellung kompliziert gewesen sein. Das „Rohr“ des Schaftes ist aus einem Kupferblech wie „zusammengerollt“ und an der Nachtstelle verlötet. Die Spirale der Krümme verjüngt sich stark und rollt sich zweimal auf; sie endet in einem Drachenkopf, der ein Blatt ausspeit. Diese Spirale musste aus zwei genau aufeinander passenden Hälften hohl gearbeitet werden, die man dann miteinander verlötet hat. So ergänzen sich die beiden Hälften zu einer vollendeten Form. Wahrscheinlich wurden die Gruben für das Email schon vor der Endmontage angelegt oder herausgearbeitet. – Der Knauf (Nodus) ist aus durchbrochenen Kupferblechen in einzelnen Teilen gearbeitet, die hat der Künstler dann zusammengefügt und schließlich vergoldet. – Eine Besonderheit in künstlerischer und konstruktiver Hinsicht bildet die Halbfigur eines gekrönten Engels oberhalb des Nodus; seine weit nach hinten ausgestreckten Flügel sind durch einen Stift mit der Spirale der Krümme verbunden und stabilisieren sie so.

Ein Holzstab hat die Krümme getragen – er ist im Sarkophag verrottet und musste ersetzt werden. Das geschah 1976: Zum Jubiläum 800 Jahre nach der Gründung des Stiftes Kyllburg (durch Bischof Heinrich von Finstingen) hat Bischof Bernhard Stein beim Pontifikalamt den Bischofsstab des Gründerbischofs benutzt.

 

Ausführliche Betrachtung

Der Trierer Archäologe Domkapitular Nikolaus von Wilmowsky fand im Sarkophag des Erzbischofs Heinrich von Finstingen neben den Resten der pontifikalen Kleidung zwei nicht unwichtige Gegenstände als Grabbeigaben: einen aus dünnem Silberblech getriebenen Kelch und die Krümme eines Bischofsstabes, dessen zugehöriger Holzstab wegen seiner Verrottung offensichtlich nicht mehr zu retten war.

Der Kelch galt im Inventarwerk des Nikolaus Irsch von 1931 (S. 269) als verschollen. Er konnte jedoch bei der letzten großen Domrestaurierung im Grab des Erzbischofs wiedergefunden und seit 1974 im Domschatz ausgestellt werden. Auf der Schatzkunstausstellung 1984 erregte er das Interesse der Fachleute. Im Hinblick auf seine künstlerische Form wird der Kelch in der Frühzeit des Heinrich von Finstingen entstanden sein.

Die Krümme des Stabes dürfte ebenfalls in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts angefertigt worden sein. Jedoch weisen ihre künstlerischen Formen noch in die Romanik aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine der typischen „verspäteten“ Formen aus den Werkstätten von Limoges in Mittelfrankreich;  diese Werkstätten standen vom 12. Jahrhundert bis über die Gotik hinaus in Blüte und versorgten ganz Europa mit Werken ihrer in Serie hergestellten handwerklichen Email-Kunst. So kann auch der Nichtfachmann die Gegenstände aus Limoges an ihrer handwerklichen Verarbeitung und an ihrem Formenrepertoire leicht erkennen. Ob Schreine, Kelche, Ziborien, oder auch Bischofsstäbe: Sie sind alle mit hohem handwerklichen Können und sicherem Kunstempfinden geschaffen.

Die „Gruben“ für die Aufnahme der verschiedenfarbigen Emails wurden von den Künstlern aus dem Material eines dicken Kupferbleches mit Meißeln herausgestochen. Deshalb spricht man von „Grubenschmelz“. Nachdem das Email in die Gruben eingeschmolzen war, wurden die Oberflächen geschliffen und poliert. Die noch sichtbaren Metallteile erfuhren nun eine Vergoldung, so dass der Goldglanz des Metalls gegen die stumpfen Farbflächen des opaken Emails in einem hell leuchtenden Kontrast stand; er erwies sich so als der Träger des eigentlichen Ornamentes und behauptete sich optisch. Eine alte Beschreibung erkennt die Präferenz des Goldes und drückt das so aus: „Stabhülse und Krümme tragen hochromanisches Rankenwerk auf blauem Emailgrund.“ (Diese Wirkung ist bei jenen Gegenständen aus Limoges, die im Erdreich lagen, im Laufe der Jahrhunderte gemindert.)

Vielleicht ist es interessant, etwas über die komplizierte handwerkliche Herstellung zu erfahren. - Das „Rohr“ des Schaftes ist aus einem Kupferblech wie „zusammengerollt“ und an der Nachtstelle verlötet. Die Spirale der Krümme verjüngt sich stark und rollt sich zweimal auf; sie endet in einem Drachenkopf, der ein Blatt ausspeit. Diese Spirale musste aus zwei genau aufeinander passenden Hälften hohl gearbeitet werden, die man dann miteinander verlötet hat. So ergänzen sich die beiden Hälften zu einer vollendeten Form. Wahrscheinlich wurden die Gruben für das Email schon vor der Endmontage angelegt oder herausgearbeitet. – Der Knauf (Nodus) ist aus durchbrochenen Kupferblechen in einzelnen Teilen gearbeitet, die hat der Künstler dann zusammengefügt und schließlich vergoldet. – Eine Besonderheit in künstlerischer und konstruktiver Hinsicht bildet die Halbfigur eines gekrönten Engels oberhalb des Nodus; seine weit nach hinten ausgestreckten Flügel sind durch einen Stift mit der Spirale der Krümme verbunden und stabilisieren sie so.

Der Stab des Erzbischofs Heinrich von Finstingen erfuhr im Jahre 1976 eine neue Würdigung. Anlässlich der Feier des siebenhundertjährigen Jubiläums der Gründung des Kyllburger Stiftes durch Erzbischof Heinrich von Finstingen benutzte Bischof Bernhard Stein beim Pontifikalamt diesen Stab – für die Krümme war ein neuer Holzstab angefertigt worden - und wies in seiner Predigt eigens auf dieses Erinnerungszeichen hin.

Vom Grabmal des Erzbischofs Heinrich von Finstingen ist nur noch der große, maßwerkgeschmückte gotische Wandbogen übrig, der sich im Inneren des Domes auf der Südseite, links von dem romanischen Portal befindet, welches aus dem Dom zur Liebfrauenkirche führt. Der einst zugehörige Sarkophag ist verloren. Seine Beschreibung ist überliefert: Die Figur des in Pontifikalgewänder gehüllten Erzbischofs lag auf dem Steinsarkophag. Das Grab befindet sich unter dem Bogen. Links von dem Bogen ist eine Inschrifttafel in die Wand eingelassen, die eine Lobrede auf den Verstorbenen enthält.

 

 

Das Gottesdienstheft zu Amtseinführung finden Sie hier

 

Der Heilige Stephanus

Der heilige Stephanus wurde um das Jahr 40 wegen seines Glaubens zu Tode gesteinigt und ist damit der erste Märtyrer des Christentums. Katholisch.de hat die Bischöfe Stephan Ackermann (Trier) und Stefan Oster (Passau) um eine Einschätzung und Würdigung ihres berühmten Namenspatrons gebeten.

Amtseinführung von Bischof Dr. Stephan Ackermann

55 Bilder

Bilder aus dem Gottesdienst vom 24. Mai 2009

10 Jahre Bischof von Trier

24 Bilder

Am 8. April 2009 wird Weihbischof Dr. Stephan Ackermann mit 47 Jahren von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Trier ernannt