Tag 1: Liebe

Liebe ist ein großes und gleichzeitig schillerndes Wort. Wenn wir hier von Liebe sprechen, dann geht es um die Gottes- und Nächstenliebe. Liebe treibt uns aus unserer Verschlossenheit und Selbstbezogenheit heraus. Wer liebt kreist nicht mehr nur um sich selbst wie die Motte um das Licht. Liebe ist Offenheit und gleichzeitig Fürsorge für den anderen, denn Liebe ist nur lebendig und wirklich, solange sie durch konkrete Taten gelebt wird. Deshalb sollen wir nicht mit Wort und Zunge, sondern in Tat und Wahrheit lieben, wie es im ersten Johannesbrief heißt (1 Joh. 3,18). Auch Paulus stimmt das hohe Lied der Liebe an, wenn er am Schluss zusammenfasst: „Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe“, (s. 1 Kor 13,1-13). 

Liebe ist das Schlüsselwort für alle christlichen Tätigkeiten. Sie bleibt die Grundform aller Geistesgaben und -früchte.
So wie Jesus an Petrus die Frage stellt: „Liebst du mich?“ (Joh, 21,15), so werden auch wir gefragt. Unsere Christusliebe zeigt sich dann in der konkreten Form der Nächstenliebe. Sie geschieht nach unseren Möglichkeiten und in vielfältiger Weise. Diese Liebe als Frucht des Geistes Gottes lässt mich fragen, wo und wie ich diese Liebe Gottes erfahren habe und wo und wie  ich heute Zeichen der Liebe und Wertschätzung setzen kann, wie uns Paulus im Galater-brief auffordert: „…dient einander in Liebe. Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort erfüllt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ (Gal 5,14)

„…denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ (Röm 5, 5 b)

Ich nehme mir eine kurze Zeit, um das Gelesene in mir wirken zu lassen in Stille und Meditation…

Ich beende die Gebetszeit mit dem Kreuzzeichen und einer persönlichen Bitte.

Heiliger Geist, schenke mir heute die Frucht deiner göttlichen Liebe, damit ich aus deiner Fülle leben kann. Lass mich heute liebevoll und wertschätzend den Menschen begegnen.