Tag 2: Freude

Freude empfinden, das ist ein sehr emotionales Geschehen. Das hängt auch von meiner jeweiligen Stimmung ab. Freude und Trauer sind in unseren Empfindungen gegensätzlich. Ereignisse und Erlebnisse von außen können meine Freude beeinflussen, ebenso Worte, die mir gesagt werden. Bei Kindern kann man am besten die Freude ablesen, wenn sie vor Freude tanzen und springen. Anlässe zur Empfindung von Freude sind vielfältig. Freude hilft uns, das Leben zu lieben. In Freude können wir auf allen Dingen einen Glanz entdecken, der das Leben heller und lebenswerter macht. Sie ist deshalb ein wichtiger und notwendiger Lebensimpuls. Sie lässt uns den grauen Alltag leichter ertragen, sie verhilft uns, zu dem notwendigen Schwung, auch über Belastendes hinweg zu kommen. Freude können wir erleben in vielerlei Weisen und je anderer Gestalt. Sie verhilft uns, unser Leben tiefer und sinnvoller zu verstehen, in allen Dingen einen Glanz zu entdecken und einen Sinn.

Paulus bezeichnet die Freude als die Gabe Gottes, die Frucht des Heiligen Geistes. Gott will uns in der Erfahrung seines Sohnes Jesus Christus und im Hören seiner Botschaft an uns eine tiefe Freude ins Herz geben, die uns hilft, unser Leben zu meistern. In der schweren Stunde des Abschieds sagt Jesus zu seinen Jüngern: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt … Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.“ (Joh 15, 9.11). „Die Freude an Gott ist unsere Kraft“, so sagt es der alttestamentliche Beter (s. Neh 8,10). Was schenkt mir Freude? Wem und wie kann ich heute Freude schenken?

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.

Ich nehme mir eine kurze Zeit, um das Gelesene in mir wirken zu lassen in Stille und Meditation…

Ich beende die Gebetszeit mit dem Kreuzzeichen und einer persönlichen Bitte.

Heiliger Geist, schenke mir heute die Frucht deiner göttlichen Freude, damit ich in meinem Leben Größeres erfahren kann und dadurch beschenkt werde.

Komm, Heiliger Geist, der Leben schafft,
erfülle uns mit deiner Kraft. Dein Schöpferwort
rief uns zum Sein: Nun hauch uns Gottes Odem ein. 

Komm, Tröster, der die Herzen lenkt, 
du Beistand, den der Vater schenkt; aus
dir strömt Leben, Licht und Glut, du gibst
uns Schwachen Kraft und Mut.

Dich sendet Gottes Allmacht aus im Feuer 
und in Sturmes Braus; du öffnest uns den 
stummen Mund und machst der Welt die 
Wahrheit kund.   
Amen. 

(Gotteslob Nr. 342)